Presse, 24.10.2018

SV WaldhofWenn die Rückkehr wie ein Traum verläuft
Hinter Raffael Korte liegen 15 Monate Leidenszeit - Jetzt will er seinen Teil zum Aufstieg beitragen
Mannheim. Hätte es sich um ein Drehbuch gehandelt, wäre es wohl nicht verfilmt worden. Vermutlich wäre es mit dem Argument abgelehnt worden, dass es sich um zu viel Kitsch handelt. Der Fußball schreibt solche Geschichten aber manchmal und es ist Realität, was Raffael Korte widerfahren ist.
15 lange Monate musste der Mittelfeldspieler des SV Waldhofwarten, ehe er nach einem Kreuzbandriss wieder spielen konnte und erlebte beim Match der Mannheimer bei Wormatia Worms eine triumphale Rückkehr: Mit seinem Treffer zum 2:2 leitete Korte die Wende ein, der SVW gewann mit 3:2.
Herr Korte, waren das zu viele Glücksgefühle, die in Worms durch Ihren Körper geflossen sind? Zu viel, um sie auszuhalten?
Nein, ich glaube, man kann nicht genügend Glücksgefühle verspüren. Objektiv betrachtet war es ganz schön kitschig, aber das war für mich nicht wichtig. Wenn man von seiner Rückkehr träumen würde, wäre die Vorstellung wohl in etwa so, wie es mir passiert ist. Ich habe es einfach genossen und war froh, dass ich schon so früh eingewechselt wurde.
Im August 2017 rissen Sie sich zum zweiten Mal das Kreuzband im linken Knie. Als das Gelenk wieder stabil war, wurden Sie von Muskelverletzungen zurückgeworfen. Wie groß waren die Zweifel, dass es zum Comeback reicht?
Ich denke, es ist normal, dass irgendwann die Zweifel kommen. Aber bei mir war es nicht so, dass ich Sorge hatte, es nicht zu schaffen. Das Kreuzband ist verheilt und als nach einem Jahr muskuläre Probleme dazukamen, waren das für mich Kleinigkeiten, mit denen man klarkommen muss. Mein Muskel hat mir signalisiert, dass er noch Zeit braucht. Darauf musste ich Rücksicht nehmen.
Denkt man zwischenzeitlich auch mal daran, sich für die Zeit nach dem Fußball vorzubereiten?
Jeder Fußballer, der nicht das große Geld verdient, muss sich solche Gedanken machen. Unabhängig von einer Verletzung ist ja klar, dass das Geld nicht reicht für den Rest des Lebens. Wenn man viel Glück hat, kann man bis Mitte 30 spielen, danach ist es aber vorbei. Ich hatte schon für mich entschieden, ein Logistik-Studium zu beginnen, als ich im Sommer 2017 zum SV Waldhof gewechselt bin. Das war also unabhängig von meinem zweiten Kreuzbandriss.
Wie groß ist Ihre Angst vor dem nächsten körperlichen Rückschlag oder anders formuliert, wie bekämpft man sie erfolgreich? Wie erhält man das Vertrauen in den eigenen Körper?
Man schafft das mit jeder Woche, in der man sich gut fühlt. Und ich fühle mich gut in letzter Zeit. Außerdem muss man Extraschichten einlegen, man macht mehr als die anderen. Indem man in sich reinhört, bekommt man ein gutes Gefühl. Das ist ein wichtiger Punkt.
Zwei Mal wurden Sie inzwischen seit Ihrer Rückkehr eingewechselt, fiebern Sie dem Moment entgegen, wenn Sie wieder in der Startformation stehen?
Ich weiß, dass es in solchen Momenten oft gesagt wird, aber bei mir ist es wirklich so: Ich bin froh und dankbar über jede Minute, die ich auf dem Platz stehe. Wenn man in den zurückliegenden zwei Jahren anderthalb Jahre lang Reha macht, hat man gelernt, zu warten. Man wird demütiger. Zudem machen es die Jungs gut, die unter den ersten Elf stehen.
Der SVW steht auf Platz eins, wie hoch schätzen Sie das Risiko ein, noch abzurutschen?
Wir haben jetzt 14 Spiele absolviert, das bedeutet aber auch, dass wir noch eine halbe Saison vor uns haben. Wir müssen dranbleiben und konzentriert sein.
Hat es Sie überrascht, dass die Mannschaft nach dem erneut verpassten Aufstieg und den damit verbundenen Begleiterscheinungen wie Spielabbruch und Punktabzug eine so starke Saison spielt?
Ehrlich gesagt überrascht mich das nicht, weil wir einen Plan haben. Wir haben eine gute Mannschaft und gute Jungs dazubekommen. Letztlich sind da ärgerliche Dinge passiert, die wir als Mannschaft aber nicht mehr ändern können. Es ist jetzt eine Eigendynamik entstanden. Das sieht man beispielsweise im Training, da ist Spannung und Dynamik drin. Niemand will das Trainingsspiel verlieren. Da spürt man einen Unterschied, wenn man, wie ich, eine Zeit lang nicht mittrainieren konnte.
https://www.rnz.de/sport/regionalsport_ ... 95334.html
Hinter Raffael Korte liegen 15 Monate Leidenszeit - Jetzt will er seinen Teil zum Aufstieg beitragen
Mannheim. Hätte es sich um ein Drehbuch gehandelt, wäre es wohl nicht verfilmt worden. Vermutlich wäre es mit dem Argument abgelehnt worden, dass es sich um zu viel Kitsch handelt. Der Fußball schreibt solche Geschichten aber manchmal und es ist Realität, was Raffael Korte widerfahren ist.
15 lange Monate musste der Mittelfeldspieler des SV Waldhofwarten, ehe er nach einem Kreuzbandriss wieder spielen konnte und erlebte beim Match der Mannheimer bei Wormatia Worms eine triumphale Rückkehr: Mit seinem Treffer zum 2:2 leitete Korte die Wende ein, der SVW gewann mit 3:2.
Herr Korte, waren das zu viele Glücksgefühle, die in Worms durch Ihren Körper geflossen sind? Zu viel, um sie auszuhalten?
Nein, ich glaube, man kann nicht genügend Glücksgefühle verspüren. Objektiv betrachtet war es ganz schön kitschig, aber das war für mich nicht wichtig. Wenn man von seiner Rückkehr träumen würde, wäre die Vorstellung wohl in etwa so, wie es mir passiert ist. Ich habe es einfach genossen und war froh, dass ich schon so früh eingewechselt wurde.
Im August 2017 rissen Sie sich zum zweiten Mal das Kreuzband im linken Knie. Als das Gelenk wieder stabil war, wurden Sie von Muskelverletzungen zurückgeworfen. Wie groß waren die Zweifel, dass es zum Comeback reicht?
Ich denke, es ist normal, dass irgendwann die Zweifel kommen. Aber bei mir war es nicht so, dass ich Sorge hatte, es nicht zu schaffen. Das Kreuzband ist verheilt und als nach einem Jahr muskuläre Probleme dazukamen, waren das für mich Kleinigkeiten, mit denen man klarkommen muss. Mein Muskel hat mir signalisiert, dass er noch Zeit braucht. Darauf musste ich Rücksicht nehmen.
Denkt man zwischenzeitlich auch mal daran, sich für die Zeit nach dem Fußball vorzubereiten?
Jeder Fußballer, der nicht das große Geld verdient, muss sich solche Gedanken machen. Unabhängig von einer Verletzung ist ja klar, dass das Geld nicht reicht für den Rest des Lebens. Wenn man viel Glück hat, kann man bis Mitte 30 spielen, danach ist es aber vorbei. Ich hatte schon für mich entschieden, ein Logistik-Studium zu beginnen, als ich im Sommer 2017 zum SV Waldhof gewechselt bin. Das war also unabhängig von meinem zweiten Kreuzbandriss.
Wie groß ist Ihre Angst vor dem nächsten körperlichen Rückschlag oder anders formuliert, wie bekämpft man sie erfolgreich? Wie erhält man das Vertrauen in den eigenen Körper?
Man schafft das mit jeder Woche, in der man sich gut fühlt. Und ich fühle mich gut in letzter Zeit. Außerdem muss man Extraschichten einlegen, man macht mehr als die anderen. Indem man in sich reinhört, bekommt man ein gutes Gefühl. Das ist ein wichtiger Punkt.
Zwei Mal wurden Sie inzwischen seit Ihrer Rückkehr eingewechselt, fiebern Sie dem Moment entgegen, wenn Sie wieder in der Startformation stehen?
Ich weiß, dass es in solchen Momenten oft gesagt wird, aber bei mir ist es wirklich so: Ich bin froh und dankbar über jede Minute, die ich auf dem Platz stehe. Wenn man in den zurückliegenden zwei Jahren anderthalb Jahre lang Reha macht, hat man gelernt, zu warten. Man wird demütiger. Zudem machen es die Jungs gut, die unter den ersten Elf stehen.
Der SVW steht auf Platz eins, wie hoch schätzen Sie das Risiko ein, noch abzurutschen?
Wir haben jetzt 14 Spiele absolviert, das bedeutet aber auch, dass wir noch eine halbe Saison vor uns haben. Wir müssen dranbleiben und konzentriert sein.
Hat es Sie überrascht, dass die Mannschaft nach dem erneut verpassten Aufstieg und den damit verbundenen Begleiterscheinungen wie Spielabbruch und Punktabzug eine so starke Saison spielt?
Ehrlich gesagt überrascht mich das nicht, weil wir einen Plan haben. Wir haben eine gute Mannschaft und gute Jungs dazubekommen. Letztlich sind da ärgerliche Dinge passiert, die wir als Mannschaft aber nicht mehr ändern können. Es ist jetzt eine Eigendynamik entstanden. Das sieht man beispielsweise im Training, da ist Spannung und Dynamik drin. Niemand will das Trainingsspiel verlieren. Da spürt man einen Unterschied, wenn man, wie ich, eine Zeit lang nicht mittrainieren konnte.
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