Presse, 16.08.2018

Waldhof-Fans bleiben störrisch
16. August 2018 Autor: Alexander Müller (alex)
Bei Auswärtsspielen – hier ein Bild aus Frankfurt – feuern die SVW-Fans ihr Team weiterhin organisiert an.
© PIX
MANNHEIM.
Alle Appelle von Mannschaft und Trainer haben nicht gefruchtet. Die Fanszene des SV Waldhof verzichtet auch im Regionalliga-Heimspiel am Samstag (14 Uhr, Carl-Benz-Stadion) gegen den SC Freiburg II auf die organisierte Unterstützung ihres Teams. Wie der Dachverband „Pro Waldhof“ (PW) nach einer gemeinsamen Sitzung mit Fanclub-Vertretern in einer Mitteilung kommunizierte, setzen die Anhänger darauf, dass das DFB-Bundesgericht in seiner Berufungsverhandlung am 25. September die Sperrung der angestammten Ost-Tribüne als Stehplatzkurve aufhebt. In den drei Heimspielen bis dahin will sich die organisierte Anhängerschaft jeweils in einem anderen Bereich des Benz-Stadions zusammenfinden. „Wie sich die Stimmung am Samstag entwickelt, wird man sehen“, sagt „Pro-Waldhof“-Vorstand Achim Schröder. Es gebe aber keinen klassischen Stimmungsboykott, „sondern die Fans wollen nur auf organisierte Unterstützung verzichten“, stellt er klar.
„Mittlerweile haben wir auch vom SV Waldhof die klare Aussage erhalten, dass er bei der Verhandlung nicht nur alles versucht, um einen Punktabzug zu verhindern, sondern auch die Verlegung der Fankurve von der Otto-Siffling-Tribüne in die Blöcke F, G, H aus dem Strafenkatalog streichen lassen will“, hatte „Pro Waldhof“ zuvor in der Mitteilung geschrieben: „Nach dem 25. September können wir auf der OST unsere Mannschaft hoffentlich wieder in der gewohnten Art und Weise nach vorne peitschen.“
Wie sieht der Rasen aus?
Der Riss geht in dieser Frage allerdings mitten durch die SVW-Fanszene. In den sozialen Netzwerken gibt es einige Anhänger, die die Reaktionen auf die Schließung der Ost-Tribüne für überzogen halten und auch die neueste Ankündigung kritisieren. „Mein Gott ist das ein Kindergarten . . . unglaublich. Die sogenannte oder selbsternannte aktive Fanszene zeigt durch so kindisches Verhalten, was ihnen wichtig ist“, kritisiert ein Nutzer im Fan-Forum des SVW: „Von daher Bravo, weiter so. Irgendwann kräht kein Hahn mehr nach Euch. Es geht nur um gekränkte Eitelkeiten und um sonst nichts. Der Verein und die Mannschaft sind euch doch völlig Latte.“
PW-Vorstand Schröder versucht auch hier, die Wogen zu glätten. „Es ist teilweise bedenklich, wie kommuniziert wird. Bei einer Fanszene von mehreren tausend Leuten kann es jedoch unterschiedliche Meinungen geben, die dann aber auch zu respektieren sind.“ „Pro Waldhof“ habe in offenen Stammtischen die Möglichkeit zur Diskussion eröffnet, die Vertreter des Dachverbands stünden zudem jederzeit zu Gesprächen bereit. „Wir sollten wieder mehr miteinander als übereinander reden“, betont Schröder.
Waldhof-Trainer Bernhard Trares hatte noch nach dem 5:1-Kantersieg beim FSV Frankfurt am Montagabend ein Ende der Proteste aus der Kurve gefordert, da darunter nur die eigene Mannschaft leide: „Der DFB registriert so etwas gar nicht.“ Gegen die U 23 des südbadischen Bundesligisten müssen die Mannheimer allerdings nicht nur die längst nur noch nervige Fan-Debatte ausblenden, sondern sich auch mit dem weiterhin miserablen Zustands des Rasens in der eigenen Arena arrangieren. „Ich bin mal gespannt, wie der Platz aussieht“, sagte Neuzugang Timo Kern, der schnell in die Rolle der prägenden Figur im Mittelfeld des SVW geschlüpft ist. „Der Rasen wird Woche für Woche besser, aber es kann noch ein bisschen dauern, bis es optimal ist“, berichtete Coach Trares gestern vom Zustand des Geläufs. Der 52-Jährige kündigte an, dass sein Team variabler auftreten und auch einmal mit langen Bällen agieren müsse, denn: „Wie wir uns gegen den FSV durchkombiniert haben, das wird nicht möglich sein. Aber es ist so, wie es ist es. Wir müssen die Bedingungen annehmen.“
Wenigstens personell hat sich die Lage beim Regionalliga-Vierten entspannt. Neben Marco Meyerhöfer und Gianluca Korte, die schon in Frankfurt ihre Comebacks feierten, könnte gegen Freiburg II auch Mittelfeld-Mann Maurice Hirsch nach Verletzung in den Kader zurückkehren. „Meyerhöfer wäre von der Fitness her bereits eine Option für die Startelf“, sagte Trares, schränkte allerdings auch ein, dass es nach drei Siegen in Folge „keinen Anlass gibt, großartig zu wechseln“.
Die Freiburger sind mit nur einem Punkt aus vier Spielen schwach in die Saison gestartet. Eine Statistik, von der sich der SVW nach dem Willen ihres Trainers nicht blenden lassen sollte. „Die jungen zweiten Mannschaften haben am Beginn oft Probleme, weil sie sich noch nicht gefunden haben“, erklärte Trares: „Aber Freiburg II ist bisher unter Wert geschlagen worden. Wir müssen höllisch aufpassen.“ Das sieht Mittelfeld-Mann Kern genauso: „Wir müssen die gleiche Seriosität wie in Frankfurt an den Tag legen und Männerfußball zeigen.“
© Mannheimer Morgen, Donnerstag, 16.08.2018
https://www.morgenweb.de/mannheimer-mor ... 00086.html
16. August 2018 Autor: Alexander Müller (alex)
Bei Auswärtsspielen – hier ein Bild aus Frankfurt – feuern die SVW-Fans ihr Team weiterhin organisiert an.
© PIX
MANNHEIM.
Alle Appelle von Mannschaft und Trainer haben nicht gefruchtet. Die Fanszene des SV Waldhof verzichtet auch im Regionalliga-Heimspiel am Samstag (14 Uhr, Carl-Benz-Stadion) gegen den SC Freiburg II auf die organisierte Unterstützung ihres Teams. Wie der Dachverband „Pro Waldhof“ (PW) nach einer gemeinsamen Sitzung mit Fanclub-Vertretern in einer Mitteilung kommunizierte, setzen die Anhänger darauf, dass das DFB-Bundesgericht in seiner Berufungsverhandlung am 25. September die Sperrung der angestammten Ost-Tribüne als Stehplatzkurve aufhebt. In den drei Heimspielen bis dahin will sich die organisierte Anhängerschaft jeweils in einem anderen Bereich des Benz-Stadions zusammenfinden. „Wie sich die Stimmung am Samstag entwickelt, wird man sehen“, sagt „Pro-Waldhof“-Vorstand Achim Schröder. Es gebe aber keinen klassischen Stimmungsboykott, „sondern die Fans wollen nur auf organisierte Unterstützung verzichten“, stellt er klar.
„Mittlerweile haben wir auch vom SV Waldhof die klare Aussage erhalten, dass er bei der Verhandlung nicht nur alles versucht, um einen Punktabzug zu verhindern, sondern auch die Verlegung der Fankurve von der Otto-Siffling-Tribüne in die Blöcke F, G, H aus dem Strafenkatalog streichen lassen will“, hatte „Pro Waldhof“ zuvor in der Mitteilung geschrieben: „Nach dem 25. September können wir auf der OST unsere Mannschaft hoffentlich wieder in der gewohnten Art und Weise nach vorne peitschen.“
Wie sieht der Rasen aus?
Der Riss geht in dieser Frage allerdings mitten durch die SVW-Fanszene. In den sozialen Netzwerken gibt es einige Anhänger, die die Reaktionen auf die Schließung der Ost-Tribüne für überzogen halten und auch die neueste Ankündigung kritisieren. „Mein Gott ist das ein Kindergarten . . . unglaublich. Die sogenannte oder selbsternannte aktive Fanszene zeigt durch so kindisches Verhalten, was ihnen wichtig ist“, kritisiert ein Nutzer im Fan-Forum des SVW: „Von daher Bravo, weiter so. Irgendwann kräht kein Hahn mehr nach Euch. Es geht nur um gekränkte Eitelkeiten und um sonst nichts. Der Verein und die Mannschaft sind euch doch völlig Latte.“
PW-Vorstand Schröder versucht auch hier, die Wogen zu glätten. „Es ist teilweise bedenklich, wie kommuniziert wird. Bei einer Fanszene von mehreren tausend Leuten kann es jedoch unterschiedliche Meinungen geben, die dann aber auch zu respektieren sind.“ „Pro Waldhof“ habe in offenen Stammtischen die Möglichkeit zur Diskussion eröffnet, die Vertreter des Dachverbands stünden zudem jederzeit zu Gesprächen bereit. „Wir sollten wieder mehr miteinander als übereinander reden“, betont Schröder.
Waldhof-Trainer Bernhard Trares hatte noch nach dem 5:1-Kantersieg beim FSV Frankfurt am Montagabend ein Ende der Proteste aus der Kurve gefordert, da darunter nur die eigene Mannschaft leide: „Der DFB registriert so etwas gar nicht.“ Gegen die U 23 des südbadischen Bundesligisten müssen die Mannheimer allerdings nicht nur die längst nur noch nervige Fan-Debatte ausblenden, sondern sich auch mit dem weiterhin miserablen Zustands des Rasens in der eigenen Arena arrangieren. „Ich bin mal gespannt, wie der Platz aussieht“, sagte Neuzugang Timo Kern, der schnell in die Rolle der prägenden Figur im Mittelfeld des SVW geschlüpft ist. „Der Rasen wird Woche für Woche besser, aber es kann noch ein bisschen dauern, bis es optimal ist“, berichtete Coach Trares gestern vom Zustand des Geläufs. Der 52-Jährige kündigte an, dass sein Team variabler auftreten und auch einmal mit langen Bällen agieren müsse, denn: „Wie wir uns gegen den FSV durchkombiniert haben, das wird nicht möglich sein. Aber es ist so, wie es ist es. Wir müssen die Bedingungen annehmen.“
Wenigstens personell hat sich die Lage beim Regionalliga-Vierten entspannt. Neben Marco Meyerhöfer und Gianluca Korte, die schon in Frankfurt ihre Comebacks feierten, könnte gegen Freiburg II auch Mittelfeld-Mann Maurice Hirsch nach Verletzung in den Kader zurückkehren. „Meyerhöfer wäre von der Fitness her bereits eine Option für die Startelf“, sagte Trares, schränkte allerdings auch ein, dass es nach drei Siegen in Folge „keinen Anlass gibt, großartig zu wechseln“.
Die Freiburger sind mit nur einem Punkt aus vier Spielen schwach in die Saison gestartet. Eine Statistik, von der sich der SVW nach dem Willen ihres Trainers nicht blenden lassen sollte. „Die jungen zweiten Mannschaften haben am Beginn oft Probleme, weil sie sich noch nicht gefunden haben“, erklärte Trares: „Aber Freiburg II ist bisher unter Wert geschlagen worden. Wir müssen höllisch aufpassen.“ Das sieht Mittelfeld-Mann Kern genauso: „Wir müssen die gleiche Seriosität wie in Frankfurt an den Tag legen und Männerfußball zeigen.“
© Mannheimer Morgen, Donnerstag, 16.08.2018
https://www.morgenweb.de/mannheimer-mor ... 00086.html