SC Hessen spielt in Mannheim
Dreieichs Torwart Kleinheider: „Wir müssen aufmerksamer sein“
07.08.18 03:03
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Pierre Kleinheider (links) klärt vor dem Steinbacher Angreifer Budimbu (in der Mitte Ljubisa Gavric). Der 28-jährige Schlussmann ist mit 55 Drittliga- und 84 Regionalligaspielen einer der erfahrensten Spieler im Dreieicher Kader.
© Hartenfelser
Dreieich - 180 Minuten hat der SC Hessen Dreieich hinter sich - aber angekommen ist der Aufsteiger in der Regionalliga Südwest noch nicht. Zwei Niederlagen, vorletzter Tabellenplatz. Von Jochen Koch
Nach drei Meisterschaften in den letzten vier Spielzeiten eine ganz neue Erfahrung für den 2013 gegründeten Verein, der heute (19 Uhr) beim SV Waldhof Mannheim antritt.
„Uns allen war klar, wie schwierig es wird“, gibt sich Rudi Bommer keinen Illusionen hin. Der erfahrene Trainer hat prophezeit, dass dem Serienmeister eine sehr schwere Saison bevorstehen wird. „Wir müssen damit klar kommen, dass wir nicht ein paar Spiele hintereinander gewinnen, sondern dass wir auch mal drei, vier Spiele hintereinander verlieren können“, hatte Bommer schon vor Saisonbeginn ein Umdenken bei seinen Spielern gefordert. Im Gegensatz zur Hessenliga reicht es jetzt in der Regionalliga nicht mehr, sich auf die individuellen Fähigkeiten zu verlassen. Die überwiegend Feierabendfußballer aus Dreieich treffen jetzt auf Mannschaften, die unter Profibedingungen trainieren, auf Spieler, die teilweise 2. Liga und 3. Liga gespielt haben.
Da stößt der SC Hessen an Grenzen. Personell, finanziell und auch strukturell. So konnte Neuzugang Nico Seegert (zuletzt FSV Frankfurt) am Samstag beim 0:1 gegen den TSV Steinbach Haiger nicht eingesetzt werden, weil die Formalitäten nicht rechtzeitig fertig waren. Heute Abend soll Seegert gegen seinen Ex-Klub Waldhof Mannheim erstmals zum Kader gehören. Der Defensivmann wäre eine wichtige Alternative für Bommer, der angesichts der englischen Woche sicher auf der einen oder anderen Position rotieren wird. Denn nach dem Spiel in Mannheim kommt es am Sonntag zum Aufsteigerduell gegen die TSG Balingen.
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Kein Kandidat für eine Rotation ist Pierre Kleinheider. Der Hessen-Schlussmann war gegen Steinbach Haiger bester Mann auf dem Platz. Der gebürtige Dietesheimer kam über die Stationen SG Rosenhöhe, FSV Mainz, FSV Frankfurt Hallescher FC, Alemannia Aachen, Chemnitzer FC im Sommer 2017 zum SC Hessen Dreieich und weiß, was auf ihn und seine Vorderleute in der Regionalliga zukommt. „Das ist jetzt anderer Fußball. Schneller, körperbetonter. Man bekommt nicht mehr so viele Chancen wie in der Hessenliga, und jeder Fehler wird sofort bestraft.“
So wie gegen Stadtallendorf, als die Dreieicher besser, aber der Gegner cleverer war. So wie gegen Steinbach, als die Gäste eine schlechte Abstimmung in der Dreieich-Defensive zum 0:1 ausnutzten. „Uns fehlt noch die Cleverness. Wir müssen etwas aufmerksamer sein“, sind sich Kleinheider und sein Trainer einig, dass dieser Lernprozess schnellstens abgeschlossen werden muss.
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„Klar ist, viel Zeit zum Akklimatisieren bekommen wir nicht“, weiß Bommer. „Aber ich habe der Mannschaft gleich nach dem 0:1 gegen Steinbach gesagt: Wir alle wollten in die Regionalliga, jetzt müsst ihr diese Klasse auch annehmen.“ Auch wenn unterschiedliche Voraussetzungen gegeben sind. So wie heute abend in Mannheim, wo der Fast-Drittligist SV Waldhof unter Vollprofibedingungen arbeitet, während einige Dreieich-Spieler sich für das Auswärtsspiel Urlaub bei ihren Arbeitgebern nehmen müssen.
Voraussichtliche Aufstellung des SC Hessen Dreieich: Kleinheider - Opper, Gavric, Talijan, Theodosiadis - Henrich, Streker - Fließ, Özer, Amiri - Lagator
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