SV WALDHOF
FUSSBALL-REGIONALLIG WALDHOF-ANGREIFER FÄLLT WEGEN KNOCHENÖDEM BIS SAISONENDE AUS / TRARES ROTIERT BEI LETZTER LIGAPARTIE AM SAMSTAG IN ULM
Ohne Angreifer Benedikt Koep in Aufstiegsspiele
10. Mai 2018Autor: Alexander Müller (alex)
Da war es schon zu spät: Mannschaftsarzt Konstantinos Cafaltzis hilft dem am Knie verletzten Benedikt Koep beim Spiel gegen Steinbach in die Kabine.
© Binder
MANNHEIM.Wartezeiten von teilweise über vier Stunden, gefühlt endlose Schlangen vor der Waldhof-Geschäftsstelle am Alsenweg, gestern schon fast 7000 (ausschließlich an Dauerkartenbesitzer sowie Mitglieder) abgesetzte Karten - und der offizielle Vorverkauf für das Relegationsheimspiel beginnt erst am kommenden Montag: Keine Frage, das Aufstiegsfieber hat die Fußball-Stadt Mannheim wieder voll erfasst. „Das ist einfach ein schönes Gefühl“, sagt Waldhof-Trainer Bernhard Trares über die neu entfachte Euphorie in der Stadt vor den Play-offs am 24. und 27. Mai gegen den Meister der Regionalliga West (KFC Uerdingen oder Viktoria Köln): „Das demonstriert, dass wir als Verein wer sind.“
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SVW-AUFSTIEGSSPIELE 2018Buwe-Vorfreude - Waldhof-Trailer zu Relegation
Mit einem Trailer stimmt der SV Waldhof seine Anhängerschaft auf die Aufstiegsspiel zur 3. Liga ein.
Vor die beiden großen Fußball-Festtage hat der Spielplan aber noch das für die Tabelle bedeutungslose reguläre letzte Regionalliga-Spiel des SVW beim SSV Ulm gesetzt (Samstag, 14 Uhr). Eine Pflichtaufgabe auf dem Weg zu den beiden großen Endspielen um den Aufstieg, die die Blau-Schwarzen ohne ihren Angreifer Benedikt Koep bewältigen müssen. Die ohne Einwirkung eines Gegenspielers erlittene Knie-Verletzung des 31-Jährigen aus der Partie gegen Steinbach (1:1) hat sich letztlich doch als schwerer herausgestellt. Koep leidet an einem Knochenödem mit Einblutungen ins Knie und fällt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bis Saisonende aus. „Es ist wirklich traurig, dass es so zu Ende geht“, sagte der zurzeit auf Krücken laufende Mentalitätsstürmer, der in dieser Saison achtmal traf und nach zwei Jahren in Mannheim in der kommenden Spielzeit zu Regionalliga-Konkurrent TSV Steinbach wechselt.
Damit kommt es beim Saisonhöhepunkt nun erst recht auf Nicolas Hebisch an, der die interne Torschützenliste mit zehn Treffern anführt. Denn wenn es mit dem Aufstieg im dritten Anlauf klappen soll, muss der Waldhof-Torfluch enden - in bisher 390 Relegationsminuten gegen Lotte 2016 (0:0, 0:2) und Meppen 2017 (0:0, 0:0, Niederlage im Elfmeterschießen) gelang den Waldhöfern kein Treffer. Coach Trares denkt dennoch nicht darüber nach, Hebisch in Ulm zu schonen, damit er sich nicht verletzt. „Wir packen niemanden in Watte“, betont der 52-Jährige: „Aber natürlich hoffen wir, dass ,Hebe’ nichts passiert.“ Und dann klopft Trares dreimal auf den Tisch. In Patrick Mayer kehrt nach ausgestandenem Muskelfaserriss zumindest eine Alternative im Angriff zurück.
In der Startformation beim Gastspiel an der Donau werden im Vergleich zum Steinbach-Spiel einige frische Gesichter auftauchen. „Ich werde die Mannschaft ein bisschen verändern, weil der eine oder andere Spieler mit Blick auf die Relegation noch ein bisschen Spielzeit benötigt“, betont Trares und zählt Simon Tüting, Mirko Schuster, Jannik Sommer, Kevin Nennhuber, Mete Celik oder Michael Schultz auf, die sich in Ulm zeigen dürfen. Gianluca Korte könnte nach seinen muskulären Problemen indes in Mannheim bleiben, um sich für die beiden Partien zu schonen, wenn es um alles geht.
Für dessen Zwillingsbruder Raffael Korte kommt die Relegation noch zu früh. Siebeneinhalb Monate nach seinem Kreuzbandriss macht der Speyrer jedoch erste Schritte zurück ins Mannschaftstraining. „Ich habe wieder Vertrauen ins Knie, aber ich will kein Risiko eingehen oder etwas überstürzen“, erklärt der 27-Jährige. In der entscheidenden Phase weiter zum Zuschauen verdammt zu sein, tut dem früheren Brauschweiger allerdings schon weh: „Für solche Spiele ist man Fußballer geworden.“ In der neuen Saison will Raffael Korte neu angreifen - dann am liebsten mit dem SV Waldhof als Drittligist.
WALDHOF-SPLITTER - 10.5.2018
Metin Celik. (Archiv)
© AS Sportfoto/ BinderDen Vertrag mit Linksverteidiger Mete Celik(21, Bild) hat der SVW bis 2020 verlängert. „Wir sind der Überzeugung, dass er uns in Zukunft weiter viel Freude bereiten wird. Wenn ich die Entwicklung von ihm sehe, fühlen wir uns bestätigt, dass wir mit harter Arbeit, Geduld und Vertrauen die Spieler aus den unteren Ligen besser machen können“, erklärte der Sportliche Leiter Jochen Kientz.Nach der letzten Regionalliga-Partie am Samstag (14 Uhr) in Ulm und vor dem Relegationshinspiel am Donnerstag, 24. Mai (Uhrzeit noch offen) beim West-Meister (KFC Uerdingen oder Viktoria Köln) haben die Mannheimer doch noch einen Test vereinbart, um im Spielrhythmus zu bleiben. Am Donnerstag, 17. Mai (18.30 Uhr) tritt der Waldhof beim Verbandsligisten SG Heidelberg-Kirchheim an. Trainer Bernhard Trares plant, jeden Spieler für nur eine Halbzeit einzusetzen.Die Frage des Waldhof-Gegners in den Aufstiegsspielen entscheidet sich in einem Fernduell in der Regionalliga-West-Staffel erst am Sonntag. Spitzenreiter KFC Uerdingen (73 Punkte/+39 Tore) tritt beim SC Wiedenbrück an, der Zweite Viktotoria Köln (71/+49) spielt zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach II. Sollte Uerdingen die Meisterschaft klarmachen, will der KFC sein Play-off-Heimspiel gegen Waldhof statt in der baufälligen Grotenburg-Kampfbahn in der modernen Duisburger Zweitliga-Arena bestreiten. Eine entsprechende Anfrage läuft.
© Mannheimer Morgen, Donnerstag, 10.05.2018
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