"Saarbrücken kann kommen"
Stürmer Valmir Sulejmani ist selbstbewusst und hat in dieser Saison schon 15 Mal getroffen
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09.03.2019, 06:00 Uhr
Hatte zuletzt häufiger Grund zum Jubeln: Valmir Sulejmani möchte auch heute gegen Saarbrücken einen Torerfolg feiern. Foto: vaf
Mannheim. (rodi) Wenn Valmir Sulejmani beim Spitzenspiel am Samstag (14 Uhr) gegen den 1. FC Saarbrücken wieder mit der Rückennummer Neun in das Mannheimer Carl-Benz-Stadion aufläuft, dann wird auch sein im Kosovo wohnhafter und fußballbegeisterter Opa wieder die Daumen drücken. Als der Stürmer ihm im Sommer seinen Wechsel von Hannover nach Mannheim verkündete, musste sich der Großvater nicht lange orientieren. Aufgrund der Unruhen im Kosovo vor rund 20 Jahren flüchteten die Großeltern aus der Heimat und landeten schließlich in Heidelberg. Mittlerweile sind sie wieder in ihrer Heimat und verfolgen stolz die Karriere des Enkels.
Bis auf ein halbjähriges Gastspiel bei Union Berlin spielte der zweifache Nationalspieler des Kosovo seit der Jugend bei Hannover 96 und kam sogar auf zehn Bundesligaeinsätze. Dass die Karriere plötzlich stockte, nimmt er auf die eigene Kappe. "Ich habe es vielleicht dann etwas schleifen lassen", meint er selbstkritisch und sah die Zeit für einen Tapetenwechsel gekommen. Für den SVW, der den Angreifer mehrfach beobachtete, erwies sich der Transfer als Glücksgriff.
Das persönliche Ziel des 23-Jährigen, in dieser Saison mindestens 15 Tore erzielen zu wollen, elektrisierte die Fans des Traditionsvereins vor Saisonbeginn. Solch eine Aussage hatte sich schon lange keiner mehr getraut. Auch als es in den ersten drei Saisonspielen noch nicht mit einem Treffer klappte, ruderte er nicht zurück. "Ein Mann, ein Wort. Ich werde nicht gleich am Anfang schon alles zurücknehmen", ließ er die Skeptiker wissen.
Beim Anhang hat er sich längst in deren Herzen gespielt und wird schon als "Fußballgott" verehrt. Sein 15. Tor hat er vor einer Woche beim SC Freiburg 2 erzielt und damit die selbstgelegte Latte schon übersprungen. Damit ist er nicht nur der beste Torschütze bei seinem Klub, sondern führt auch das Ranking in der Regionalliga Südwest an. Eine neue Ansage für die weiteren Saisonpartien gibt es von ihm nicht. "Ob eigenes Tor oder Vorlage ist egal", geht es ihm in erster Linie um den Erfolg der Mannschaft.
Erst vor weniger als zwei Jahren wurde Sulejmani bei der U23 von Hannover 96 zum Stürmer umfunktioniert. "Ich komme eigentlich aus dem offensiven Mittelfeld, doch aus Mangel an Angreifern habe ich dann den Platz im Sturm angenommen", blickt er zurück. Sein Trainer Bernhard Trares lobt die Variabilität des kosovarischen Nationalspielers, der nicht nur im Zentrum steht und auf Vorlagen wartet, sondern auch immer wieder auf die Flügel ausweicht und nur schwer vom Ball zu trennen ist. "Wie er das Tor von Marco Meyerhöfer im letzten Heimspiel gegen Frankfurt vorbereitet hat, das war schon große Qualität", weiß der Coach, was er an seinem Spieler hat.
Sulejmanis Treffsicherheit weckte jüngst auch schon Begehrlichkeiten der Konkurrenz. Als in der Winterpause Drittligist 1860 München für den Angriff einen Grimaldi-Nachfolger suchte, wurde auch Sulejmani gehandelt, doch Waldhofs Sportlicher Leiter Jochen Kientz schob gleich einen Riegel vor und betonte: "Es wird von uns kein Spieler abgegeben." Ein Wechsel war also kein Thema und wohlfühlen in der Kurpfalz tut sich Sulejmani sowieso. "Alles richtig gemacht", hat er den Wechsel zum SV Waldhof zu keinem Zeitpunkt bereut.
An den Gegner aus dem Saarland hat der gebürtige Niedersachse gute Erinnerungen. Seine beiden Tore im Hinspiel kurz vor und kurz nach der Halbzeit sicherten den 2:0-Sieg der Kurpfälzer. "Saarbrücken kann kommen", gibt es von Sulejmani dann doch wieder eine klare Ansage.
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