Trares nach SVW-Trainingslager: „Wir haben nicht nur eine Elf“
06. Februar 2019 Autor: Thorsten Hof (th)
Waldhof-Trainer Bernhard Trares versuchte in der Türkei, das SVW-Spiel noch variabler zu gestalten.
Waldhof-Trainer Bernhard Trares versuchte in der Türkei, das SVW-Spiel noch variabler zu gestalten.
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SIDE/ANTALYA.Nach zehn Tagen am türkischen Mittelmeer haben die Regionalliga-Fußballer des SV Waldhof nach der Rückreise am Mittwoch heute frei. Doch schon morgen geht der Trainingsbetrieb weiter und am Samstag (14 Uhr) steht der nächste Test beim ASC Neuenheim an. Auch für Trainer Bernhard Trares bleibt da wenig Zeit zum Durchatmen. Vor dem Rückflug von Antalya Richtung Frankfurt nahm sich der 53-Jährige aber noch Zeit für ein bilanzierendes Gespräch.
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Der SV Waldhof Mannheim kehrt am Mittwoch aus dem Trainingslager in Side zurück. Zum Abschluss gab es am Dienstag einen 3:0-Sieg im Testspiel gegen Oberligist TeBe Berlin.
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TRAININGSLAGER IN SIDE
SV Waldhof mit einem weiteren Sieg im Gepäck
Der SV Waldhof Mannheim kehrt am Mittwoch aus dem Trainingslager in Side zurück. Zum Abschluss gab es am Dienstag einen 3:0-Sieg im Testspiel gegen Oberligist TeBe Berlin.
Herr Trares, zehn Tage Trainingslager sind Geschichte. Wie fällt Ihr Fazit aus?
Bernhard Trares: Absolut positiv. Die Plätze waren super, das Wetter hat gestimmt. Auch an den Tagen, als es geregnet hat, konnten wir gut trainieren. Wir haben sehr, sehr gute Einheiten gemacht. Wenn wir das alles umsetzen können, sind wir gut vorbereitet.
Es gab auch drei Testspiele in den acht Tagen, die für Trainingszwecke zur Verfügung standen. Wie würden Sie diese einschätzen?
Trares: Wir haben versucht, noch variabler zu werden, das Spiel ganzheitlicher anzulegen. Das ist ja eine permanente Entwicklung, weil uns auch der Gegner immer wieder vor neue Aufgaben stellt. Das erste Spiel gegen Aalborg war auch aufgrund der Bedingungen und unserer Pause zuvor schlecht zu bewerten, aber vor allem der Abschluss gegen Tennis Borussia war noch einmal ein ordentlicher Test gegen einen guten Gegner. Das war super, dass wir da noch einmal einen echten Härtetest auf Naturrasen hatten, wo gegrätscht werden kann, wo du maximal sprinten kannst. Auch die Stadion-Atmosphäre hier in Side - das passt schon.
Mit Marco Schuster, Dorian Diring. Jesse Weißenfels und Gianluca Korte haben sich in Side einige Spieler mehr oder weniger schweren Verletzungen zugezogen. Diring musste sogar abreisen. Waren das die Wermutstropfen dieses Trainingslagers?
Trares: Das ist klar, dass da manchmal was hängenbleiben kann, auch wenn unsere Physios da vieles abgefedert haben. Dass die ein oder andere Verletzung dazukommt, ist etwas unglücklich, das müssen wir aber so hinnehmen.
Mit Miro Varvodic, Silas Schwarz und Marcel Seegert waren alle drei Neuzugänge mit dabei. Hat das bei der Integration des Trios weiter geholfen?
Trares: Natürlich, aber da hatte ich ohnehin keine Bedenken. Das machen die Jungs unter sich. Wer hier alles gibt und aufs Gas drückt, der ist hier sofort drin.
Gab es für Sie Gewinner des Trainingslagers?
Trares: Da möchte ich niemanden herausheben, aber man hat gesehen, dass die Spieler, die zum Beispiel schon in der Halle am Ball waren, schon einen Tick weiter waren. Wer da schon viele Eins-gegen-Eins-Situationen hat und Dinge lösen muss, profitiert. Das ist eben Wettkampf. Da kann man sich zeigen und Sicherheit holen.
U-23-Co-Trainer und Scout Anthony Loviso hat am Sonntag unter anderem auch mal beim Test des 1. FC Saarbrücken vorbeigeschaut, der SVW war ebenfalls unter Beobachtung. Gibt das neue Erkenntnisse oder ist da auch Psychologie im Spiel?
Trares: Ich habe mir nichts angeschaut. Ich will mich ganz auf meine Mannschaft konzentrieren.
Aber sie haben andere Partien schauen lassen . . .
Trares: Ja, aber wir spielen ja nicht nur gegen Saarbrücken oder Steinbach. Es geht ja da nicht im K.o-Spiele, wo man versucht, alles über den Gegner herauszukriegen. Das machen wir dann, wenn es so weit ist.
Am Freitag geht es mit dem Training weiter, dann sind noch zwei Wochen Zeit bis zum Auftakt der restlichen Rückrunde. Was ändert sich da nochmals in der Trainingssteuerung?
Trares: Wir kommen jetzt in unseren normalen Rhythmus rein und wollen den mit dem Spiel am Samstag dann auch so aufnehmen. Wichtig wird sein, dass wir weiter das umsetzen können, was wir uns in der Türkei erarbeitet haben.
Sie haben am Samstag in Neuenheim und dann bei der TSG Hoffenheim II noch zweimal Gelegenheit, etwas auszuprobieren. Oder steht Ihre Startformation für den Rückrundenstart gegen den FSV Frankfurt bereits?
Trares: Wir haben ja nicht nur eine Elf, sondern wir brauchen jeden einzelnen Spieler. Irgendeine Elf wird auflaufen. Da kommt es dann auch darauf an, wer kommt aus einer Verletzung, wer ist fit? Ich habe aber auf jeden Fall ein großes Vertrauen in den Kader, der sicher die Stärke hat, in den Spielen zu bestehen.
Wie groß ist bei Ihnen die Vorfreude, dass es dann endlich wieder um Punkte geht?
Trares: Schon sehr groß. Es ist ja auch für den Trainer anstrengend, viele Einheiten zu gestalten, viele Ideen einzubringen. Deshalb ist es auch gut, dass wir bald wieder in den normalen Rhythmus kommen.
Am 20. Februar gibt es noch ein juristisches Endspiel um den Punktabzug durch den DFB nach den Fan-Ausschreitungen beim Aufstiegsspiel gegen Uerdingen im Mai im Mannheimer Carl-Benz-Stadion. Mannschaft und Trainerteam haben sich davon nie groß beeinflussen lassen. Bleibt das so oder würden im Optimalfall drei Zähler mehr und dann acht Punkte Vorsprung nochmals einen Schub geben?
Trares: Das ist bei mir ganz weit weg, ich nehme sogar an, dass es da auch wieder keine Entscheidung gibt. Aber dafür gibt es Leute, die sich darum kümmern und dafür sind wir dankbar. Wenn wir die drei Punkte kriegen würden, nehmen wir die natürlich dankend an, aber das würde nichts Zusätzliches freisetzen, weil wir uns ganz auf das Sportliche konzentrieren. Da müssen wir bestehen, da wollen wir versuchen, die Dinge erfolgreich zu gestalten und darauf haben wir uns vorbereitet.
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