Variable Offensivkraft gesucht
24. August 2018
In der vergangenen Rückrunde schoss Jannik Sommer (Mitte) das entscheidende 1:0 für den SVW in Saarbrücken.
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Mannheim. Die ersten Wochen einer Saison sind immer eine kleine Reise ins Ungewisse. Wie funktionieren die Neuzugänge? Kommt die Mannschaft gut aus den Startlöchern? Fußball-Regionalligist SV Waldhof hat die Antworten auf dem Platz gegeben. Mit zuletzt vier Siegen in Folge untermauerten die Mannheimer ihren Anspruch, wieder um den Aufstieg mitspielen zu wollen. Weitere richtungsweisende Aufschlüsse über das Leistungsvermögen der Elf von Bernhard Trares wird es am Sonntag (15 Uhr/live Sport1) geben, wenn der SVW zu Meister 1. FC Saarbrücken reist.
„Es wird ein Spiel auf Augenhöhe“, erklärt der Mannheimer Coach: „Beide Teams haben eine gute Grundstruktur und in der Offensive individuelle Klasse, die ein Spiel entscheiden kann.“ In der vergangenen Rückrunde gewann der Waldhof 1:0 im Saarbrücker Ausweichstadion in Völklingen. Ein Ergebnis, das Rechtsverteidiger Marco Meyerhöfer auch bei der Neuauflage „sofort unterschreiben“ würde.
Der 22-Jährige gehört zu den Härtefällen im Team. In der vergangenen Saison unumstrittener Leistungsträger, muss sich Meyerhöfer nach einer Muskel-Verletzung, die ihn die komplette Vorbereitung kostete, wieder in die Startelf zurückkämpfen - zumal Neuzugang Jan Just den Job hinten rechts bisher solide verrichtet. „Marco hat sich super rangearbeitet und ist soweit. Er könnte theoretisch von Anfang an spielen“, betont Trares vor dem Südwest-Traditionsduell im Hermann-Neuberger-Stadion. Allerdings tendiert der 53-Jährige dazu, das zuletzt erfolgreiche Team wieder beginnen zu lassen. „Ändert man als Trainer eine Mannschaft, die viermal in Folge gewonnen hat?“, fragt der Südhesse rhetorisch.
Meyerhöfer muss sich wohl noch ein bisschen gedulden. „Marco ist sehr wichtig, ein Stammspieler“, sagt Trares: „Er ist in naher Zukunft wieder im Team, von Beginn an.“ Ähnlich wie dem Bad Nauheimer dürfte es der jüngsten Mannheimer Erwerbung gehen, dem aus Regensburg gekommenen Linksverteidiger Marcel Hofrath. „Er hat einen ordentlichen Eindruck hinterlassen. Man sieht, dass er ein erfahrener Spieler ist, der sehr ruhig am Ball ist“, berichtet Trares von den ersten Trainingseinheiten mit dem Düsseldorfer, der sich erst einmal hinter Mete Celik einordnen muss. Der 25-jährige ehemalige Zweitliga-Profi hat sich zwar über den Sommer individuell fit gehalten und kam laut Trares in gutem körperlichem Zustand in Mannheim an, aber ist zumindest am Sonntag noch kein Thema für die Startelf. „Das Mannschaftstraining fehlt ihm noch, um die Spielhärte und den Spirit auf den Platz zu bekommen“, betont der SVW-Coach.
Trares’ Anforderungsprofil
Mit der Verpflichtung von Hofrath sind die Kaderplanungen des Regionalliga-Zweiten aber noch nicht komplett abgeschlossen. „Theoretisch haben wir noch Luft im Kader. Wenn wir die Möglichkeit haben, noch etwas zu machen, werden wir maximal einen Spieler holen“, sagt Trares. Gefahndet wird nach einer variablen Offensivkraft, die zur Spielidee des Trainers passt: aggressiv gegen den Ball arbeitend, schnell und laufstark: „Wenn das nicht der Fall ist, werden wir nichts mehr machen.“ Rund um den Alsenweg machte zuletzt der Name des in Braunschweig ausgemusterten früheren Zweitliga-Stürmers Domi Kumbela (34) die Runde, der als klassischer Stoßstürmer allerdings nicht hundertprozentig in das von Trares’ entworfene Anforderungsprofil passt - und bestimmt auch mehr als ein Taschengeld verdienen möchte. (Alexander Müller)
© Mannheimer Morgen, Freitag, 24.08.2018
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