Babyglück gibt Waldhof-Stürmer Zusatzschub
Stürmer Felix Lohkemper ist beim SV Waldhof ohne Einschränkungen zurück und für den Rückrundenstart bereit. Das jüngste Familienglück beflügelt den Stürmer zusätzlich.
Von Thorsten Hof
So wie hier nach seinem Treffer zum 1:0 gegen den VfL Osnabrück im September wollen die Waldhof-Fans Felix Lohkemper bald wieder jubeln sehen. © Lukas Adler/Pix
Mannheim. Wer Felix Lohkemper auf dem Kunstrasenplatz des SV Waldhof ausmachen will, muss nicht lange suchen. Mit seinen roten Fußballschuhen fällt der Stürmer sowieso schnell auf, und auch sonst ist der 29-Jährige schnell im Blickfeld. Immer wenn es schnell nach vorn geht, ist Lohkemper beteiligt, mit seinen Läufen in die Spitze setzt der Angreifer Akzente und geht auch keinem Zweikampf aus dem Weg.
Selbstverständlich ist das nicht, denn seit Ende September musste der Sommer-Neuzugang vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg zuschauen. Bei einem Zusammenprall vor dem gegnerischen Tor zog sich Lohkemper im Spiel gegen Rot-Weiss Essen eine langwierige Knieverletzung zu. Nach nur acht Spielen und drei Toren war die Hinrunde für den Stürmer bereits beendet. Am Sonntag (19.30 Uhr, Carl-Benz-Stadion) zum Rückrundenstart gegen den FC Ingolstadt will sich Lohkemper nun aber wieder ohne Einschränkungen einbringen, wenn er gebraucht wird.
„Ich muss über mein Knie gar nicht mehr nachdenken“
„Ich fühle mich sehr gut. Das Schönste ist, dass ich über mein Knie eigentlich gar nicht mehr nachdenke, und ich konnte zuletzt ja schon relativ früh anfangen“, berichtet der Rechtsfuß über die vergangenen Wochen, in denen er sich Richtung Mannschaftstraining fit gemacht hatte. Schon vor Weihnachten ging es wieder mit Physio Cedric Schmidt auf den Platz, zwischen den Jahren legte Lohkemper gemeinsam mit dem Leidensgenossen Niklas Hoffmann dann noch einmal eine Schippe drauf.
Und aufmerksame Beobachter hatten wahrgenommen, dass Lohkemper bereits beim Aufgalopp am 2. Januar vor dem Abflug ins Trainingslager mit im Mannschaftstraining war. „Auch diese Zeit zwischen den Feiertagen hat mir sehr gutgetan“, sagt der Angreifer.
Lohkemper strahlt nach Geburt seiner Tochter
Dass der Brettener dann aber doch nicht das Ticket Richtung Belek löste, hatte keinen gesundheitlichen, sondern einen familiären Grund – und dazu noch einen besonders schönen. Lohkempers Frau erwartete in der ersten Januar-Woche die dritte Tochter des Paares, in der Nacht auf Montag war es mit ein paar Tagen Verspätung dann so weit.
„Ich bin megaglücklich. Alle sind gesund und munter, und ich bin total stolz auf meine Frau, die wieder Großes vollbracht hat“, strahlte Lohkemper nach der ersten Trainingseinheit am Montagnachmittag, nach der er sich sofort wieder auf den Weg zur Familie machte. Und auch wenn die Nächte jetzt wieder etwas kürzer werden dürften, freut sich der Waldhof-Profi auf die anstehenden Herausforderungen und fühlt sich mit dem Babyglück als zusätzlichem Motivationsschub dementsprechend bereit.
„Ich hatte hier ja eine Art privates Trainingslager“, blickt Lohkemper auf die vergangene Woche zurück, als sich U-17-Trainer Maurice Hirsch und Fitness-Coach Dennis Findeisen in durchschnittlich zwei Einheiten am Tag um den Waldhof-Profi gekümmert hatten.
Nachwuchsförderung und Rückkehr ins Mannschaftstraining
Mit von der Partie waren zudem immer ein paar Spieler aus der U 19 und U 21, sodass auch praxisnah geübt werden konnte – und die Youngster von den Einheiten mit dem 90-fachen Zweitligaspieler sicher auch einiges mitnahmen. „Das war cool, dass da einige aus dem Nachwuchs dabei waren, die auch besser werden wollen. Maurice und Findi haben das überragend gemacht.
Der Verein hat sich da schon sehr viel Mühe gegeben, dass ich jetzt wieder fit auf dem Platz stehen kann“, sagt Lohkemper, für den das Mannschaftstraining allerdings noch einmal eine ganz andere Rolle spielt: „Der Alltag auf dem Platz und das Kabinenleben vermisst man natürlich schon. Das ist doch das Schönste, und deshalb freue ich mich riesig, wieder zurück zu sein.“
Erwartungshaltung bringt den Routinier nicht aus der Ruhe
Auch bei den SVW-Verantwortlichen ist die Vorfreude auf das Lohkemper-Comeback zu spüren. „Wir sind sehr dankbar dafür, dass Felix jetzt wieder zurückkommt“, sagt beispielsweise Waldhof-Trainer Bernhard Trares, der den Stürmer mehr oder weniger als einen Winter-Zugang einordnet. Und dass Lohkemper ein Unterschiedsspieler in dieser Liga sein kann, hat er mit seinen drei Treffern in den ersten acht Spielen bereits bewiesen.
Dass jetzt alle auch mit Blick auf den Ausfall von Terrence Boyd auf weitere Lohkemper-Tore hoffen und eine gewisse Erwartungshaltung besteht, bringt den Routinier nicht aus der Ruhe. „Druck gibt es im Fußball immer und in den verschiedensten Situationen. Damit muss man umgehen können, und ich freue mich einfach, dass es zuletzt so gut gelaufen ist. Ich bin fit und habe Bock zu spielen. Was gibt’s Besseres?“, fragt Lohkemper zurück.
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