Quelle. Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau
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SV Waldhof spielt stark, unterliegt aber Cottbus
Der SV Waldhof Mannheim lässt beste Chancen liegen und verliert gegen Spitzenreiter Energie Cottbus unglücklich 0:1. Terrence Boyd nimmt’s auf seine Kappe.
65 Minuten hatte der SV Waldhof am Samstag Energie Cottbus im Griff. Lediglich zwischen der 20. Minute und dem Halbzeitpfiff zeigte der Aufsteiger aus der Lausitz vor 11.438 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion, warum er in der Dritten Liga von der Tabellenspitze grüßt. In dieser Phase ließ Energie klare Chancen liegen – wenn der Ball nicht neben das Tor flog, war der starke Jan-Christoph Bartels zur Stelle.
„Einfach kläglich“
Dominik Pelivan nutzte in der zehnten Minute die erste Chance der Gäste, die ohne ihren erkrankten Top-Stürmer Timmy Thiele antreten mussten, zum Führungstor. Der Waldhof dagegen ließ in der zweiten Hälfte beste Chancen aus. So lief Samuel Abfifade frei auf das Tor zu, scheiterte aber an Keeper Elias Bethke (68.). Zwei Minuten später musste Terrence Boyd den Ball nach einer starken Hereingabe von Maximilian Thalhammer nur noch über die Linie drücken. Doch der Ball ging neben das Tor. „Der Bewegungsablauf von mir war einfach kläglich. Den muss ich machen. Diese Niederlage nehme ich auf jeden Fall auf meine Kappe. Mein Anspruch ist, dass bei mir heute mindestens ein Tor rausspringt“, zeigte sich der Stürmer selbstkritisch.
In der Tat hatte der 33-Jährige mehrere gute Chancen. Zwei seiner Kopfbälle landeten in den Händen von Bethke. An einem normalen Tag hätte er einen der Kopfbälle im Tor untergebracht. Kurz nach der Pause markierte er nach einem Freistoß von Martin Kobylanski den vermeintlichen Ausgleich. Dabei stand er aber nach Ansicht von Schiedsrichter Assad Nouhoum im Abseits. „Bei den Bildern, die ich gesehen habe, meine ich, dass es kein Abseits gewesen ist“, sagte Boyd.
Loviso außer sich
Die Szene brachte Waldhofs Sportlichen Leiter, Anthony Loviso, auf die Palme. „Jedes Wochenende werden wir beschissen. Letzte Woche kein Elfmeter, heute zwei Meter kein Abseits“, echauffierte er sich nach Spielschluss. Seine Mannschaft habe ein fantastisches Spiel gemacht: „Intensiv, viele Torchancen erarbeitet. Taktisch unfassbar gegen diese Mannschaft. Das Ergebnis ist unfassbar enttäuschend.“ Sicherlich kann man den Abseitspfiff durchaus diskutieren.
Trainer Bernhard Trares war auch enttäuscht, ordnete die Partie aber ruhiger ein: „Das war unter mir die beste Saisonleistung. So viele Zweikämpfe, so eine Dominanz habe ich bei uns bisher noch nicht gesehen. Leider ist dabei nichts Brauchbares rumgekommen. Wir hätten sicherlich einen Punkt, wenn nicht sogar mehr verdient gehabt“, betonte er.
Seegert kann’s nicht fassen
In der Tat waren die „Buwe“ nach den schwachen Spielen der vergangenen Wochen kaum wiederzuerkennen. Mit Leidenschaft und Engagement machten sie den Gästen das Leben schwer. „Cottbus hatte in der zweiten Hälfte keinen Schuss aufs Tor“, stellte Trares fest. Eine Angriffswelle nach der anderen rollte hingegen auf das Tor der Lausitzer zu. „Dass wir hier kein Tor machen, geht eigentlich gar nicht. Die wissen, glaube ich, heute nicht, wie sie das Spiel gewonnen haben“, ärgerte sich Kapitän Marcel Seegert. Am Ende steht indes das Ende einer Serie von fünf Heimspielen ohne Niederlage.