Ganz gepflegte Hinfahrt mit "Alles ist möglich" in dessen wunderbarem Auto. Erstes Zusammentreffen mit Waldhöfern an irgendeiner Rastanlage nahe Herborn. Gutes Paderborner Pils gezischt

Kurz vorm Stadion dann noch in ne lokale Trinkhalle, den Besitzer nach einer Hausempfehlung gefragt (Frage AIM: Hääa, was trinkt man do bei euch ? Antwort: An Spieltagen meinen Sie ?) und gleich ein Fiege verpflichtet. Das Ruhrstadion, schön im Wohngebiet gelegen, offenbar von dem gleichen Architektenbüro wie das CBS entworfen. Das ist noch Fussball, kein Stadion auf der grünen Wiese. Nach einem kurzen Plausch mit den üblichen Verdächtigen dann ab in den schäbigen Hamsterkäfig des Gästeblocks. 25min vor Beginn ein ganz schlimmer und trostloser Anblick. Völlige Leere im weiten Rund.
Der SVW mit Hock und Szabo in der IV, im Mittelfeld kompakt mit Jüllich, Bauder, Ginter. Außen operierten Reith und Haag, die in der Anfangsphase munter die Seiten wechselten. Wie ich schon vermutet habe, schein die taktische Formation mit dem einzigen Stürmer Reule die Wunschformation von Pradt zu sein. Völligst richtig. Überhaupt präsentierte sich die Truppe glänzend taktisch eingestellt, dickes Lob an das Trainerteam. Die Außenverteidiger Huckle und Böcher komplettierten die Startelf.
Ganz üble Gedanken bei den ersten Minuten, als die Schiedsrichterin bereits in den ersten 120 Sekunden zweimal (!!) ihre Linienrichter zu Ungunsten des SVW überstimmte. Um es vorwegzunehmen, Frau Hussein war eine gute Leiterin des Spiels. Klar gibt es immer mal die ein oder andere Situation die man anders sieht, aber sie zeigte eine strukturierte „Pfeifweise“ wo jeder wusste, was ging und was nicht. So zeigte sie beispielsweise jedem Spieler der in halbwegs aggresive Weise an sie herantrat um zu meckern, sofort Gelb.
Der Waldhof zeigte eine, wie schon einige andere schrieben, eine hervorragende Leistung. Immer wieder gelang es, Torchancen zu erspielen und in den Strafraum der Bochumer einzudringen. Einzig Ungenauigkeiten bzw Konzentrationsschwäche im Abschluss und beim finalen Pass waren hier zu beklagen. Zwar hatte Bochum wohl mehr Ballbesitz und Spielanteile, aber unser Mittefeld agierte bissig gegen den Ball und war extrem schnell beim umschalten von Defensive zu Offensive. Deutliches Übergewicht bei beiden Teams auf der jeweils rechten Seite, von der jeweils 80% der gefährlichen Aktionen ausgingen. Aber so richtig gefährlich war nur der SVW, denn auch Bochum liess in Tornähe jegliche Konsequenz vermissen. Böcher knapp vorbei, Reule nach Ecke mit Fallrückzieher aus 7m direkt auf Bochums Keeper Luthe, Schüsse von Haag etc….. Mehrfach musst der glänzend mitspielende Luthe auch als „Libero“ bei Steilpässen in die Tiefe des Raumes aushelfen.
Kurzum: Der SVW dominierte besonders im zentralen Mittelfeld eindeutig, ein Augenschmaus der Achse Ginter, Jüllich und Bauder zuzuschauen. Da auch Hock in neuer IV-Funktion grundsolide werkelte, dürfte es in den nächsten Wochen für Pradt einige harte Entscheidungen geben……
Und nachdem in der 43. endlich der Führungstreffer gelang (Bauder stand blank im Strafraum, Jüllichs setzte sich rechts durch und bediente mustergültig) stand der SVW-Block buchstäblich Kopf.
Die Geschichte der 2.Hälfte ist recht schnell erzählt. Bochum mit immer mehr Spielanteilen, einigen Standards aus dem Halbfeld, aber mit KEINER einzigen Torchance. Bis auf die viel diskutierte 71.Minute als wir eigentlich aus einer sicheren Situation heraus in der Vorwärtsbewegung den Ball verlieren, Bochum einen Steilpass wagt und dennoch keiner sich aufregt, denn der Szabo hat da gegen den Bochumer Angreifer einen Vorsprung auf Höhe der Mittellinie von etwa 5m. Nun allerdings schien sich Szabo in „Super-Slomo“ und der Bochumer in „Fast Forward Mode“ zu verwandeln, denn eine Sekunde später waren beide gleichauf, etwa 25 Meter vorm Tor. Ich betete für ne Notbremse, allerdings zupften beide im Laufduell miteinander und ich befürchtete schon den Klassiker, dass Szabo mit der Notbremse bis zum Strafraum wartet als er wirklich zur Grätsche ansetzte und relativ brachial den Ball und auch ein wenig das Gegnerbein abgrätschte. Da der Ball einen eindeutigen Impuls bekam, entschied SRin Hussein wohl auf „sauberes Tackling“. Da Szabo den Ball zu Knödler klärte und dieser den Ball abwehren musste, um ein Grätscheneigentor zu verhindern, hätte man meines Erachtens (Remember Markus Merk, Patrik Andersson und die 4 Minuten im Mai) auch indirekten Freistoß pfeifen können. Insgesamt betrachtet Glück für uns in dieser Situation.
Ansonsten liess die Truppe nix anbrennen, keine Chance mehr für Grönemeyers Kicker. Ein paar Minütchen geschunden, ENDLICH etwas wie Cleverness gezeigt….... TOP !!!!
Nach dem bitter erwarten Abpfiff dann eigentlich mehr Erleichterung, dass dieses Mal der Abwehrriegel die neuralgischen letzten Minuten überstanden hat.
Nach nem Kaffee zum Aufwärmen dann die Heimfahrt mit 3 Punkten fällt die besonders nett aus. Zum Abschluss noch den Szeneladen „Hildegards Bistro“ gesichtet, dann ab über die Bahn nach Hause.
Fazit von AIM und mir: ALLES RICHTIG GEMACHT !!! Scheiss auf Strassenfasching !!!