T-Mobile nimmt Ullrich aus dem Rennen
Jan Ullrich wird nicht bei der morgen beginnenden 93. Tour de France starten. Wegen des dringenden Dopingverdachts wurde er von T-Mobile suspendiert. Die team-interne Sperre gilt auch für Betreuer Rudy Pevenage und Ullrichs Teamkollegen Oscar Sevilla.
Hamburg - Die Entscheidung von T-Mobile steht in Zusammenhang mit den jüngsten Entwicklungen im spanischen Dopingskandal. Die spanische Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf Blutdoping gegen etliche Radprofis, darunter neben Ullrich auch Ivan Basso (CSC), Roberto Heras, der letztjährige Tourvierte Francesco Mancebo und der frühere T-Mobile-Profi Santiago Botero.
"Auf Grund von Unterlagen, die wir von der Tour-Direktion erhalten haben, halten wir es für unmöglich, vorläufig mit Ullrich, Sevilla und Pevenage weiterzuarbeiten", sagte heute morgen Teamsprecher Christian Frommert auf einer Pressekonferenz in Plobsheim bei Straßburg. "Die Entscheidung wurde vom Sponsor und der Teamleitung um Olaf Ludwig gemeinsam getroffen. Aufgrund der Dokumente der spanischen Justiz kamen uns begründete Zweifel an der Wahrheit der Aussagen von Ullrich oder Sevilla", ergänzte Sprecher Luuc Eisenga.
Teamchef Ludwig betonte, dass die bisherigen Unschuldserklärungen von Ullrich und Sevilla sogar in schriftlicher Form vorlagen. "Es gibt klare Richtlinien, die mit den Fahrern vereinbart sind und die keinen Interpretationsspielraum lassen. Dies war auch Jan Ullrich, Oscar Sevilla und Rudy Pevenage bekannt", so Ludwig.
In einer Pressemitteilung des Teams hieß es, die Mannschaftsleitung sei von Hauptsponsor T-Mobile aufgefordert worden, die Suspendierungen vorzunehmen. Bei der Tour will das T-Mobile-Team trotzdem starten. Für Ullrich und Sevilla sollen der Italiener Lorenzo Bernucci und Stephan Schreck nachnominiert werden.