Corona Pandemiegeschehen

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Corona Pandemiegeschehen

Beitragvon Gaddestädtler » 16.02.2021, 09:35

cahe hat geschrieben:
Arnold hat geschrieben:Ich glaube, dass die Bildungsdefizite noch das kleiner Problem sind. Die psychischen Auswirkungen und Probleme werden der Kinder und Jugendlichen werden meiner Meinung nach überwiegen.


Sorry, auch das ist ein Witz..

Ein riesiger Teil der Kinder merkt doch gar keinen Unterschied.. Der einzige Unterschied ist doch der das die Eltern jetzt nicht mehr meckern wenn sie 12 Stunden am Tag vor der Playstation hocken.

Die die vorher in Vereinen aktiv waren sind auch jetzt Kreativ genug um ihre sozialen Kontakte zu halten. Und auch Freunde besuchen ist ja nicht verboten.

Das Problem ist nur das sehr viele Eltern ihre Kinder als Ersatz für die fehlende Zeit und Aufmerksamkeit "entschädigen" wollen und sie somit zu Prinzen und Prinzessinnen erziehen die es halt gewohnt sind das alles immer so läuft wie sie es jetzt gerade wollen. Ich denke eher das das Problem nicht die Kinder sondern die Eltern sind.

Ich habe eher die Erfahrung gemacht das Kinder, wenn man ihnen Erklärt um was es aktuell gerade geht, in der Regel deutlich verständnisvoller sind als Erwachsene.

Auf jeden Fall merkt man deutlich den vorherrschenden Egoismus...


Hauptsache ich muss mich nicht einschränken.. Wenn andere dafür sterben müssen.. mir doch egal.. Aber wehe es trifft einen aus meiner Familie.. dann wird wieder über das Gesundheitssystem gejammert..


https://www.spiegel.de/familie/corona-wie-kleinkinder-die-pandemie-erleben-es-gibt-analogien-zum-zweiten-weltkrieg-a-8967879e-2b30-4546-ae26-feae2d438b8f

Doch, cahe - es ist definitiv eine traumatisierende Zeit für Kinder. Selbst wenn man die Opfer häuslicher Gewalt, die Kinder, die zuhause nicht mal genug auf den Teller kriegen, und die "Bildungsfernen", die jetzt NOCH weiter abgehängt werden, außer acht lässt: Viele Kinder, insbesondere Einzelkinder sind sozial isoliert und vereinsamen. Natürlich hinterlässt das Spuren.
von mehr als einem Bekannten habe ich die letzten Wochen hören müssen, dass er Angst hat, dass sein Kind (meist Grundschule/Unterstufe) in die Depression abrutscht, weil sie den ganzen Tag nix anderes machen als vorm PC zu hocken und zu büffeln, weil sie sonst gar nicht mehr mitkommen würden.
Bei den Kleinen ist das was anderes (siehe Artikel). Zusammengefasst: das Problem ist, dass die Kleinkinder die Pandemie als "Normal" kennenlernen, und dann überhaupt nicht verstehen werden was passiert, wenn man wieder mehr Leute trifft und sich vielleicht sogar umarmt, ohne Maske einkaufen geht etc..

Ich hab alle Maßnahmen ohne zu meckern mitgemacht, aber man darf dennoch nicht aus den Augen verlieren, dass die Welt sich weiterdreht, und es die Corona-Maßnahmen auch Opportunitätskosten haben. Zum einen wirtschaftlicher Natur, was relativ schnell sichtbar ist. Aber auch Dinge wie steigende Zahlen von Depression, häuslicher Gewalt und anderen psychischen Schäden sind Realität in der Krise.

So, und als Vater jetzt nochwas zum Thema Egoismus: Deine Vorwürfe sind eine bodenlose Frechheit und an Ignoranz kaum zu übertreffen. Seit über einem Jahr reißt man sich den Arsch auf, dass der Rubel weiter rollt, und die Kinder versorgt sind. Dabei muss man den Spagat schaffen aus Großeltern meiden, um das Infektionsrisiko gering zu halten, und dem Kontakt zu den Großeltern halten, damit das Enkelchen die eigene Familie nicht komplett vergisst. Man muss dem Kind Normalität vorgaukeln während man selbst weiß, dass die Zeit alles andere als normal ist, und man selbst langsam merkt, dass die Nerven blank liegen. Seit dem Spätjahr kam dann aber der absolute Kracher: Wir sind beide Berufstätig und sind nun offiziell angehalten beide im Homeoffice zu arbeiten und "nebenbei" auf ein Kleinkind aufzupassen. Das ist nicht schwierig, das ist unmöglich! Der offene Stinkefinger ins Gesicht von jungen Eltern, während Gottesdienste und internationale Fußballspiele stattfinden.
Im TV stellen sich dann Politiker hin und sagen "man kann ja auch arbeiten, wenn die Kinder im bett sind".

Ich hoffe ich bin nicht über das Ziel hinausgeschossen, aber das ist ein absolutes Reizthema. Und du solltest mMn einen anderen Anspruch haben cahe, als dieses RTL2 Familienbild als Standard zu betrachten und aus der Ignoranz heraus Eltern pauschal zu beleidigen.
Lieber Oberliga als Populismus: Beetz raus!!!
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Beitragvon cahe » 16.02.2021, 09:57

Gaddestädtler hat geschrieben:
cahe hat geschrieben:
Arnold hat geschrieben:Ich glaube, dass die Bildungsdefizite noch das kleiner Problem sind. Die psychischen Auswirkungen und Probleme werden der Kinder und Jugendlichen werden meiner Meinung nach überwiegen.


Sorry, auch das ist ein Witz..

Ein riesiger Teil der Kinder merkt doch gar keinen Unterschied.. Der einzige Unterschied ist doch der das die Eltern jetzt nicht mehr meckern wenn sie 12 Stunden am Tag vor der Playstation hocken.

Die die vorher in Vereinen aktiv waren sind auch jetzt Kreativ genug um ihre sozialen Kontakte zu halten. Und auch Freunde besuchen ist ja nicht verboten.

Das Problem ist nur das sehr viele Eltern ihre Kinder als Ersatz für die fehlende Zeit und Aufmerksamkeit "entschädigen" wollen und sie somit zu Prinzen und Prinzessinnen erziehen die es halt gewohnt sind das alles immer so läuft wie sie es jetzt gerade wollen. Ich denke eher das das Problem nicht die Kinder sondern die Eltern sind.

Ich habe eher die Erfahrung gemacht das Kinder, wenn man ihnen Erklärt um was es aktuell gerade geht, in der Regel deutlich verständnisvoller sind als Erwachsene.

Auf jeden Fall merkt man deutlich den vorherrschenden Egoismus...


Hauptsache ich muss mich nicht einschränken.. Wenn andere dafür sterben müssen.. mir doch egal.. Aber wehe es trifft einen aus meiner Familie.. dann wird wieder über das Gesundheitssystem gejammert..


https://www.spiegel.de/familie/corona-wie-kleinkinder-die-pandemie-erleben-es-gibt-analogien-zum-zweiten-weltkrieg-a-8967879e-2b30-4546-ae26-feae2d438b8f

Doch, cahe - es ist definitiv eine traumatisierende Zeit für Kinder. Selbst wenn man die Opfer häuslicher Gewalt, die Kinder, die zuhause nicht mal genug auf den Teller kriegen, und die "Bildungsfernen", die jetzt NOCH weiter abgehängt werden, außer acht lässt: Viele Kinder, insbesondere Einzelkinder sind sozial isoliert und vereinsamen. Natürlich hinterlässt das Spuren.
von mehr als einem Bekannten habe ich die letzten Wochen hören müssen, dass er Angst hat, dass sein Kind (meist Grundschule/Unterstufe) in die Depression abrutscht, weil sie den ganzen Tag nix anderes machen als vorm PC zu hocken und zu büffeln, weil sie sonst gar nicht mehr mitkommen würden.
Bei den Kleinen ist das was anderes (siehe Artikel). Zusammengefasst: das Problem ist, dass die Kleinkinder die Pandemie als "Normal" kennenlernen, und dann überhaupt nicht verstehen werden was passiert, wenn man wieder mehr Leute trifft und sich vielleicht sogar umarmt, ohne Maske einkaufen geht etc..

Ich hab alle Maßnahmen ohne zu meckern mitgemacht, aber man darf dennoch nicht aus den Augen verlieren, dass die Welt sich weiterdreht, und es die Corona-Maßnahmen auch Opportunitätskosten haben. Zum einen wirtschaftlicher Natur, was relativ schnell sichtbar ist. Aber auch Dinge wie steigende Zahlen von Depression, häuslicher Gewalt und anderen psychischen Schäden sind Realität in der Krise.

So, und als Vater jetzt nochwas zum Thema Egoismus: Deine Vorwürfe sind eine bodenlose Frechheit und an Ignoranz kaum zu übertreffen. Seit über einem Jahr reißt man sich den Arsch auf, dass der Rubel weiter rollt, und die Kinder versorgt sind. Dabei muss man den Spagat schaffen aus Großeltern meiden, um das Infektionsrisiko gering zu halten, und dem Kontakt zu den Großeltern halten, damit das Enkelchen die eigene Familie nicht komplett vergisst. Man muss dem Kind Normalität vorgaukeln während man selbst weiß, dass die Zeit alles andere als normal ist, und man selbst langsam merkt, dass die Nerven blank liegen. Seit dem Spätjahr kam dann aber der absolute Kracher: Wir sind beide Berufstätig und sind nun offiziell angehalten beide im Homeoffice zu arbeiten und "nebenbei" auf ein Kleinkind aufzupassen. Das ist nicht schwierig, das ist unmöglich! Der offene Stinkefinger ins Gesicht von jungen Eltern, während Gottesdienste und internationale Fußballspiele stattfinden.
Im TV stellen sich dann Politiker hin und sagen "man kann ja auch arbeiten, wenn die Kinder im bett sind".

Ich hoffe ich bin nicht über das Ziel hinausgeschossen, aber das ist ein absolutes Reizthema. Und du solltest mMn einen anderen Anspruch haben cahe, als dieses RTL2 Familienbild als Standard zu betrachten und aus der Ignoranz heraus Eltern pauschal zu beleidigen.


Das stimmt schon.. Vlt habe ich auch aus der Emotion zu heftig verallgemeinert.. Allerdings habe ich da auch oft andere Ansichten..

Vlt. kurz zu mir zu mir und das zu begründen.

Ich bin jetzt zum 2. mal verheiratet und habe 5 Kinder versorgt, ein Haus (bald) bezahlt, und das immer als Alleinverdiener mit durchschnittlichem Einkommen.
Ich musste im Alter von 33 Jahren meine erste Frau beerdigen und war eine ganze Zeit alleinerziehend mit Vollzeitjob. Die Kinder waren damals 11 und 8 Jahre alt.
Wir in der Familie haben immer die Versorgung und Betreuung der Kinder über unsere Finanziellen Interessen gestellt und so haben "meine Frauen" bislang nie mehr als Teilzeit gearbeitet.

dafür fahren wir halt nicht jedes Jahr in Urlaub und fahren Autos die andere auf den Schrottplatz bringen.

Im Gegenzug war für unsere Kinder immer eine Bezugsperson da, ohne Ganztagsschule oder sonstige Betreuungsangebote.

Ich sehe in meinem Bekanntenkreis ganz viele Leute die zu 2. Arbeiten "müssen"... Aber eigentlich "müssen" sie das nur um die Leasingraten für die 2 60000€ Autos, dem Kind das 1000€ I-Phone und den 3 Wochen Urlaub im Sommer bezahlen zu können.

Mir ist klar das es durchaus viele Leute gibt die 2 Einkommen brauchen um sich ihr Leben finanzieren zu können. der größte Teil aber geht zu 2. Arbeiten um sich den Luxus finanzieren zu können und für Kinderbetreuung ist dann keine Zeit mehr. Und wenn der Staat als Betreuer und Erzieher ausfällt sind sie mit den Kindern überfordert.

Und nochmal, ich behaupte nicht das ich hier ultimativ richtig liege, allerdings sind das meine Beobachtungen.. Und keine Beobachtungen aus 2 oder 3 Familien...


Zu diesem Thema könnte ich stundenlange Diskussionen führen... Und wie gesagt, keine Diskussion von oben herab, denn ich habe selbst auf viel verzichtet und verzichte noch um meine Kinder bestmöglich zu fördern.. In der heutigen Gesellschaft wird viel zu viel Wert auf Materielles gelegt. Und um das Materielle beschaffen zu können opfert man Zeit. Wobei Zeit der eigentliche Luxus ist.. Und das haben ganz viel vergessen.. Sehr viele Familien in Deutschland könnten sich mehr um ihre Kinder kümmern wenn sie auf materielles verzichten würden.

Und mann muss jetzt nicht so tun als würde die Mehrheit der Deutschen am Hungertuch nagen.
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Beitragvon Arnold » 16.02.2021, 10:19

Du beschäftigst dich meiner Meinung nach leider zu einem Großteil mit den oberen 20%. Da mag das alles so stimmen. Ich habe eher mir den letzten 20-30% zu tun und die haben wahrlich andere Probleme, als zwei Autos abzubezahlen. Da geht es um Arbeitslosigkeit, Drogen, Verwahrlosung, Depressionen (der Eltern), Armut, Spielsucht etc.
Kinder, die keinen Alltag mehr habe, nicht mehr aus de, Bett kommen, nur noch zocken, nichts lernen. Gewalt...
Natürlich muss man das nicht dramatisieren, aber wir waren vor der Pandemie in unserem Land schon nicht in der Lage, um uns um diese Kinder zu kümmern. Das wird jetzt noch schlimmer werden und wir werden meiner Meinung nach hier ein ganz schlimmes Problem bekommen.
Und da bringt es auch nichts auf andere Länder zu verweisen, in denen es den Kindern noch schlechter geht ...
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Beitragvon cahe » 16.02.2021, 10:35

Arnold hat geschrieben:Du beschäftigst dich meiner Meinung nach leider zu einem Großteil mit den oberen 20%. Da mag das alles so stimmen. Ich habe eher mir den letzten 20-30% zu tun und die haben wahrlich andere Probleme, als zwei Autos abzubezahlen. Da geht es um Arbeitslosigkeit, Drogen, Verwahrlosung, Depressionen (der Eltern), Armut, Spielsucht etc.
Kinder, die keinen Alltag mehr habe, nicht mehr aus de, Bett kommen, nur noch zocken, nichts lernen. Gewalt...
Natürlich muss man das nicht dramatisieren, aber wir waren vor der Pandemie in unserem Land schon nicht in der Lage, um uns um diese Kinder zu kümmern. Das wird jetzt noch schlimmer werden und wir werden meiner Meinung nach hier ein ganz schlimmes Problem bekommen.
Und da bringt es auch nichts auf andere Länder zu verweisen, in denen es den Kindern noch schlechter geht ...


Das stelle ich ja auch nicht in Abrede.. Es ist völlig klar das es so ist. Die Frage ist nur (was du ja selbst einräumst) wie viel dieser Probleme es ohne diese Einschränkungen nicht gäbe. Und da denke ich (wie gesagt, meine eigene subjektive Eischätzung) das dieser Teil nicht sooo groß ist. Ohne diese Probleme jetzt klein reden zu wollen. Aber ich behaupte das der Großteil dieser Gruppe die du erwähnst ohne Corona vor den selben Problemen stehen würden.
Und auch hier wird mal leider nicht alle "retten" können.

Und das mit den "oberen 20 %" stimmt so nicht.

Ich rede hier eher von der "Mittelschicht".. das sind genau die die sich dinge leisten wolle die sie sich eigentlich nicht leisten können und dadurch Jobtechnisch immer mehr unter Druck geraten und so immer weniger Zeit für die Kinder haben. Und da bekommen viele Kinder Probleme, da sie unter dem Radar von Jugendämtern oder sonstigen Hilfsangeboten schweben.. Aber sie bekommen keine Probleme weil es an Geld fehlt, oder die Eltern von Arbeitslosigkeit bedroht sind, sondern einfach weil viele Eltern keine Zeit haben da sie permanent dem Konsum hinterher rennen. Und ich behaupte das trifft mehr Kinder als die die von den von dir genannten Problemen bedroht sind. Und das sind wirkliche Auswirkungen der Corona Kriese. denn diese Kinder leiden unter dem Ende des Vereins leben, da sie vorher von ihren Eltern von Verein zu Verein geschoben wurden damit sie zu Hause "aus den Füßen sind". Aber auch da sehe ich nicht die Schuld beim Staat, sondern klar bei den Eltern..

Und gerade in der Mittelschicht (in der ich mich Gott sei Dank auch bewege nur mit anderen Ansprüchen) kenne ich mich ganz gut aus, komme viel rum, sehe viel..(Gewerkschaftsarbeit, Handwerkskammern, Ehrenämter)

Ich glaube schon das ich das ganz gut beurteilen kann
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Beitragvon Arnold » 16.02.2021, 10:51

Aber das ist ja das Problem... Wir vertragen jetzt nicht noch Jugendliche, die vorher mehr oder weniger keine Probleme hatten, da vorher schon jegliche Hilfesysteme ausgelastet waren und man da schon mehr oder weniger Kinder aufgegeben hat.
Und was mittlerweile ganz in den Hintergrund getreten ist, ist die Integration von Flüchtlingen. Ist zwar ein anderes Thema, wird uns aber auch vor Probleme stellen. Denn auch da ist seit einem Jahr eigentlich nichts mehr passiert.
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Beitragvon cahe » 16.02.2021, 10:52

Arnold hat geschrieben:Aber das ist ja das Problem... Wir vertragen jetzt nicht noch Jugendliche, die vorher mehr oder weniger keine Probleme hatten, da vorher schon jegliche Hilfesysteme ausgelastet waren und man da schon mehr oder weniger Kinder aufgegeben hat.


Aber hier ist das Problem nicht Corona oder der Staat, hier sehe ich die Eltern in der Pflicht.

Arnold hat geschrieben:Und was mittlerweile ganz in den Hintergrund getreten ist, ist die Integration von Flüchtlingen. Ist zwar ein anderes Thema, wird uns aber auch vor Probleme stellen. Denn auch da ist seit einem Jahr eigentlich nichts mehr passiert.


da muss ich dir absolut zustimmen..
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Beitragvon Gaddestädtler » 16.02.2021, 11:10

cahe hat geschrieben:
Arnold hat geschrieben:Aber das ist ja das Problem... Wir vertragen jetzt nicht noch Jugendliche, die vorher mehr oder weniger keine Probleme hatten, da vorher schon jegliche Hilfesysteme ausgelastet waren und man da schon mehr oder weniger Kinder aufgegeben hat.


Aber hier ist das Problem nicht Corona oder der Staat, hier sehe ich die Eltern in der Pflicht.


Ich bin ja grundsätzlich auch dafür, dass sich nur noch fortpflanzen darf, wer einen Eignungstest bestanden hat - aber solang das nicht so ist, muss die Gesellschaft nunmal die Kinder von Eltern, die dafür nicht geeignet sind, auffangen. ;)

aber wie in meinem post zuvor schon geschrieben: Es geht nicht nur um unfähige Eltern oder Kinder aus Problemfamilien, sondern auch um Schäden, die diese Ausnahmesituation auch bei Kindern aus völlig intakten Familien anrichten kann. Das einfach abzutun geht für mich stark in die Richtung wie die Argumentation der Generation meiner Eltern zu Themen wie Depression "Gibts net!" "Jeder ist mal traurig" oder "Stell dich net so an". Natürlich hilft eine Intakte Familie Krisen abzufedern, trotzdem ist keiner davor gefeit einen Knacks zu behalten, der die besonderen Anforderungen und die soziale Isolation mit sich bringen kann.
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Beitragvon cahe » 16.02.2021, 11:30

Gaddestädtler hat geschrieben:
cahe hat geschrieben:
Arnold hat geschrieben:Aber das ist ja das Problem... Wir vertragen jetzt nicht noch Jugendliche, die vorher mehr oder weniger keine Probleme hatten, da vorher schon jegliche Hilfesysteme ausgelastet waren und man da schon mehr oder weniger Kinder aufgegeben hat.


Aber hier ist das Problem nicht Corona oder der Staat, hier sehe ich die Eltern in der Pflicht.


Ich bin ja grundsätzlich auch dafür, dass sich nur noch fortpflanzen darf, wer einen Eignungstest bestanden hat - aber solang das nicht so ist, muss die Gesellschaft nunmal die Kinder von Eltern, die dafür nicht geeignet sind, auffangen. ;)

aber wie in meinem post zuvor schon geschrieben: Es geht nicht nur um unfähige Eltern oder Kinder aus Problemfamilien, sondern auch um Schäden, die diese Ausnahmesituation auch bei Kindern aus völlig intakten Familien anrichten kann. Das einfach abzutun geht für mich stark in die Richtung wie die Argumentation der Generation meiner Eltern zu Themen wie Depression "Gibts net!" "Jeder ist mal traurig" oder "Stell dich net so an". Natürlich hilft eine Intakte Familie Krisen abzufedern, trotzdem ist keiner davor gefeit einen Knacks zu behalten, der die besonderen Anforderungen und die soziale Isolation mit sich bringen kann.


Ich tue das nicht ab.. absolut nicht. Und ich verstehe diese Problematik auch..

Und zum Thema Depressionen und anderer Psychischer Erkrankungen habe ich einen engen Bezug, ich rede da garantiert nichts klein. Selbst bin ich froh mit einer gesunden Psyche gesegnet zu sein, kenne aber die "andere Seite" nur zu gut.. Und ich glaube der Knack derer die die überzogenen Leistungsanforderungen der Gesellschaft oder der Eltern nicht gerecht werden können ist deutlich häufiger vorhanden als der Knacks durch "soziale Isolation" (die es ja faktisch eigentlich nicht gibt, es ist nicht verboten unter Berücksichtigung von AHA Regeln auf einen Spielplatz zu gehen oder Freunde zu besuchen)

Es ist halt wie immer. Man müsste die Situation annehmen und versuchen das beste draus zu machen.. Dann funktioniert das auch. Nur die Probleme die jetzt aufploppen haben nur sekundär mit der aktuellen Situation zu tun und verschwinden auch nicht wenn jetzt Corona wie von Zauberhand verschwinden würde. Die Probleme werden jetzt nur greifbarer.

Nur sehe ich halt kaum eine Alternative zum aktuellem Stand. Sind wir bei der Frage die ja schon zu Anfang im Raum stand.. Wie viele Alte muss man Opfern um ein paar Junge zu "retten". Ich bin froh diese Entscheidung nicht treffen zu müssen. Und ich rege mich fürchterlich auf über all diejenigen die sich ohne in der Verantwortung zu stehen oder irgendwelches Hintergrund wissen zu haben pauschal mal über alle Politiker und Virologen zu "richten".
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Beitragvon Mic Oelkuch » 16.02.2021, 11:56

Das Argument "Nur die Probleme die jetzt aufploppen haben nur sekundär mit der aktuellen Situation zu tun und verschwinden auch nicht wenn jetzt Corona wie von Zauberhand verschwinden würde. Die Probleme werden jetzt nur greifbarer." ist zwar richtig, lässt sich aber grundsätzlich auf alles übertragen.

Das höhere Sterblichkeitsrisiko bei Fettleibigkeit oder Alter wird auch durch Corona nur verstärkt. Die höhere Sterblichkeiten in ärmeren Ländern durch fehlende soziale Sicherungssysteme und schlechte Gesundheitssysteme ebenfalls. Daher wird das Problem m.E. nicht weniger schlimm/wichtig, nur weil das Grundproblem schon vorher bestand. Es relativiert das Problem noch nicht mal.

Am Ende kann es genau so wie Du es sagst doch nur ein Abwägen sein. Und so hart es auch klingen mag: Wie viele Tote bin ich als Gesellschaft bereit in Kauf zu nehmen, um Schulen zu öffnen, Reisen zu erlauben, Wirtschaftsleben zu ermöglichen usw. Daher finde ich auch diese Zero-Covid Diskussion befremdlich, weil sie suggeriert, dass man nicht abwägen müsse.
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Beitragvon Gaddestädtler » 16.02.2021, 12:02

cahe hat geschrieben:Ich bin froh diese Entscheidung nicht treffen zu müssen. Und ich rege mich fürchterlich auf über all diejenigen die sich ohne in der Verantwortung zu stehen oder irgendwelches Hintergrund wissen zu haben pauschal mal über alle Politiker und Virologen zu "richten".


Das sehe ich genau so. Die Problematik ist halt weitaus komplexer, als dass sie ein Virologe, ein Epidemologe, oder ein Fußballtrainer das alleine bewerten könnten.
Jeder sieht einen Teilausschnitt des Problems, nämlich genau den Teilausschnitt für den er Experte ist. Klassischer Tunnelblick. Wie gesagt - ich trage seit Beginn der Pandemie alle Vorsichtsmaßnahmen zu 100% mit. Das Problem auf die Frage "wie viele Alte wollen wir opfern" etc. zu reduzieren halte ich für zu Eindimensional (und ziemlich populistisch), da die Thematik unfassbar komplex ist. Kein Experte irgendeiner Fachrichtung kann das bewerten, sondern man muss versuchen im Kollektiv ein möglichst vollständiges Bild zu zeichnen und anhand dieses Bildes Entscheidungen zu treffen.
Kontraproduktiv ist halt, dass wir uns im Superwahljahr befinden, und der Machterhalt und Stimmenfang wichtiger ist als rationale und sinnvolle Politik. Dass die Blauen von Rechtsaußen jetzt einen auf Trump 2.0 machen, und konstant mit "alternativen Fakten", (also auf gut deutsch mit plumpen Lügen) versuchen die Leute zu verunsichern und so an Stimmen zu kommen, setzt der Niedertracht halt nochmal die Krone auf. Solche Leute gehören jeden Morgen mit einer Zidan'schen Kopfnuss geweckt...
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