Da der Presse-Bereich durch das Thema der Ausgliederung überlagert wird, stelle ich hier mal was ein:
"Können nur gewinnen"FUSSBALL TSV Steinbach "ohne Druck" gegen den SV Waldhof Mannheim
HAIGER-STEINBACH Wenn die Sprache auf den SV Waldhof Mannheim kommt, gerät Thomas Brdaric regelrecht ins Schwärmen.
"Waldhof hat eine hervorragende Mannschaft, die in der aktuellen Situation noch zusätzlich von ihrem großen Namen lebt. Mit genau solchen Clubs wollen wir uns messen", erklärt der Trainer von Fußball-Regionalligist TSV Steinbach ehrfurchtsvoll.
Am Samstag (14 Uhr) bekommt sein Team auf dem heimischen Haarwasen die Gelegenheit, den "Waldhof-Buben" auf den Zahn zu fühlen. Glaubt man Brdaric, scharrt das nach wie vor mitten im Abstiegskampf steckende TSV-Ensemble angesichts des Kräftemessens mit dem Tabellenführer bereits seit Wochen ungeduldig mit den Hufen: "Die Mannschaft brennt total auf dieses Spiel. Jeder hat die Möglichkeit, sich hier in Szene zu setzen und sich zu zeigen", so der Ex-Profi, der vor seinem 16. Pflichtspieleinsatz für die Rothemden auf den gesamten Kader zurückgreifen kann.
Unter der Woche hatte auch der seit dem Restrundenbeginn durch einen Zehenbruch außer Gefecht gesetzte Alexander Rodriguez-Schwarz bei einem Testspiel gegen die U 21 des 1. FC Köln (0:3) sein Comeback gegeben. Ob der Innenverteidiger ein Mann für das Aufgebot, geschweige denn für die erste Elf des Rang-13. ist, vermochte Brdaric allerdings noch nicht einzuschätzen.
Auch sein Gegenüber, Mannheims Trainer Kenan Kocak, hat es mit einer übersichtlichen Ausfallliste zu tun: Bis auf Torhüter Markus Scholz (Meniskusriss) hat der ehemalige Mittelfeldakteur des SV Waldhof und des SSV Reutlingen alle Mann an Bord. Dass das Gastspiel in Haiger für den seit elf Begegnungen ungeschlagenen Traditionsverein deshalb zu einem Spaziergang werden könnte, glaubt Kocak allerdings nicht: "Steinbach hat seit der Winterpause eine komplett neue Mannschaft. Wir nehmen jeden Gegner in der Regionalliga ernst. Das wird eine ganz schwere Aufgabe für uns", mutmaßt der seit Sommer 2013 in Mannheim tätige Übungsleiter. Wohl wissend, dass seine mit sieben Punkten Vorsprung auf Platz zwei an der Tabellenspitze stehende Mannschaft in dieser Spielzeit bereits schon einmal bei einem "Kleinen" gepatzt hat. So fingen sich die Kurpfälzer ihre letzte Pleite Ende November des vergangenen Jahres ausgerechnet beim abgeschlagenen Schlusslicht Saar 05 Saarbrücken (0:1) ein.
Kenan Kocak: "Wir sind Erster und wollen den Tabellenführer in Sachen Transfers schlagen"
Jenes Team also, das die Brdaric-Schützlinge am vergangenen Wochenende - wenn auch etwas schwerfällig - mit 4:0 besiegte. "Wir sind gewarnt. Die 15 Neuverpflichtungen in der Winterpause zeigen, dass Steinbach ein Club mit brutaler Finanzkraft und super Voraussetzungen ist. Aber wir sind Erster und wollen den Tabellenführer in Sachen Transfers schlagen", kündigt Kocak augenzwinkernd an.
Trotz der wie am Schnürchen verlaufenden Saison sorgte der SV Waldhof, der von 1983 bis 1990 in der ersten Liga spielte und 1985 sogar an die Tür zum UEFA-Pokal angeklopft hatte, unter der Woche für Negativschlagzeilen. Weil der Verein aus dem Dreiländereck seine Professionalisierung vorantreiben möchte und zu diesem Zweck die Ausgliederung der Fußballabteilung aus dem Gesamtverein plant, hat SVW-Präsident Steffen Künster am Mittwoch mit dem Mannheimer Unternehmer Bernd Beetz einen neuen Investor vorgestellt. Künster hatte diesen Coup dem Vernehmen nach im Vorfeld allerdings weder mit dem Aufsichtsrat noch mit der Geschäftsführung abgesprochen, was für mächtig dicke Luft sorgte. "Natürlich bekommt man das mit. Aber wir fokussieren uns nur auf den Fußball. Das ist nicht unsere Baustelle", so Kocak, der davon überzeugt ist, dass sich seine von den drei ehemaligen Bundesliga-Profis Hanno Balitsch, Michael Fink und Gianluca Korte angeführte Truppe von solchen Störgeräuschen nicht aus dem Tritt bringen lässt.
Auch Brdaric hofft, dass seine Schützlinge den aktuellen Trend fortführen können. Nach vier Punkten aus den letzten zwei Begegnungen fordert der 41-Jährige auch gegen den Spitzenreiter, dass "wir unsere Art von Fußball durchziehen. Wir können gegen Waldhof nur gewinnen und haben keinen Druck. Schöner geht es doch gar nicht."
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