Was Jugendliche erreichen können, wenn sie gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten, zeigen derzeit die Skater aus dem Mannheimer Norden. Im letzten Jahr haben sie sich – moderiert vom Caritas-Quartierbüro Schönau – zum Verein „SAM – Skater aus Mannheim“ zusammengeschlossen, um so Sponsoren für ihr Anliegen gewinnen zu können: In den nächsten Monaten sollen Gelder gesammelt werden, um am Rand des Stadtteils einen großflächigen Skatepark bauen zu lassen. Dazu haben die jungen Sportbegeisterten einen professionellen Kurzfilm erstellt, der für ihre Sache wirbt und der in dieser Woche der Öffentlichkeit präsentiert wurde.
„Wir haben die Skater im letzten Jahr zu einem Workshop geladen, bei dem sie ihre eigenen Ideen und Pläne mit einbringen konnten, um den Stadtteil attraktiver zu gestalten“, weiß Christian Endres, der Ansprechpartner für die Jugendlichen im Quartierbüro Schönau ist. Bei der Filmpremiere nannte er auch einige Projekte im Mannheimer Norden, die durch das zugehörige Projekt „Wir mischen mit“ auf den Weg gebracht wurden: Der neue Spielplatz ist gemeinsam mit und nach den Wünschen der Schönauer Kinder gestaltet worden, es gibt enge Kooperationen mit der Kerchensteinerschule und zuletzt gab es die Initialzündung für den Skaterverein. „Leider endete die Finanzierung des Projektes 2010. Trotzdem werden wir natürlich weiterhin für die Jugendlichen da sein und uns für den Skatepark einsetzen“, so Endres.
Dafür soll auch der Film werben, den Jung-Regisseurin Rebecca Krauß und Kameraassistent Patrick Michl mit den „SAM“-Skatern gedreht hat. In knapp fünf Minuten zeigen die Filmemacher eindrucksvoll, womit die Skateboarder, Inlineskater und BMX-Fahrer ihre Freizeit verbringen: Sie machen Sprünge, drehen ihr Brett in der Luft, fahren nur auf einer Achse, haben viel Spaß dabei und stecken ihren Ehrgeiz in diese Sportart. Gleichzeitig birgt sie aber auch Zündstoff: Anwohner beschweren sich über den Lärm, den die Skateboarder verursachen und fürchten mögliche Schäden, wenn die Jungsportler Parkbänke oder Treppengeländer als Übungsobjekte gebrauchen. „Deshalb ist es notwendig, den Jugendlichen einen geeigneten Raum zur Verfügung zu stellen, wo sie ihrer Freizeitbeschäftigung nachgehen können, der gut erreichbar ist und der kein Konfliktpotential mit Anwohnern birgt“, setzt sich Christian Endres für den Skatepark ein. Damit dieser Wirklichkeit wird, hat man einen Schweizer Skateanlagenspezialisten mit einer Konzeption beauftragt. Der stellte im Anschluss an die Filmpremiere den 60 Gästen im Schönauer Jugendhaus, darunter Skateboarder, Stadträte und Eltern, den nach den Wünschen der Jugendlichen entworfenen Park vor. 350.000 Euro soll er kosten und auf einem knapp hundert mal hundert Meter großen Gelände erbaut werden. Neben Sprungrampen, Betonbowl, zahlreichen Curves und Grinds wird es daneben auch Parkplätze geben, so dass das Gelände gut zugänglich ist. „Die Kosten sind zwar enorm, dafür ist der geplante Skatepark eine großartige Anlage und wird ein Vorzeigeobjekt für die ganze Metropolregion sein“, ist sich Christian Endres sicher. Auch wenn die Stadt Mannheim schon ihre Unterstützung angekündigt hat, beginnt nun die eigentliche Arbeit für die „SAM“-Skater: die Sponsorensuche. (ckl)
Interessierte und Sponsoren können sich mit dem Quartierbüro Schönau, Lilienthalstraße 228/Ecke Kattowitzer Zeile, Telefon (06 21) 7 88 92 50, in Verbindung setzen
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