Barackler

Hier ist Platz für Themen, die Mannheim und/oder die Kurpfalz betreffen.

Barackler

Beitragvon Ramoney » 15.04.2010, 22:24

Hier mal zwei zeithistorische Artikel aus der ZEIT (von 1968 und 1972) zum Thema "Barackler" und den Verhältnissen in denen die "Obdachlosen" am Hinteren Riedweg in Waldhof-Ost zu jener Zeit leben mussten. Da es sich auf der ZEIT-Website scheinbar um eingescannte Artikel handelt, haben sich sehr dort viele Fehler und ganze Teile anderer Texte eingeschlichen, so dass ich hier die "verbesserten" Texte in Gänze einstelle.

Abgestempelt

Elendsviertel am Rande Mannheims – Wer kümmert sich um seine Bewohner?

In Mannheim wohnt man nicht am Hinteren Riedweg. Wer es etwa wagt, auf den Planken, der Hauptgeschäftsstraße, nach dem Waldhof und dem Hinteren Riedweg zu fragen, den würde man groß anschauen. Hat man jedoch das Pech, dort zu wohnen, ist man abgestempelt als Asozialer. Kein Mensch fragt danach, warum man in jenem Barackenviertel wohnt, ob man durch Selbstverschulden dort landete oder ob einen ein harter Schicksalsschlag dorthin getrieben hat, wie etwa jene alte Frau, die nach dem Verlust ihrer Wohnung in einer Bombennacht schon 1943 in die Notunterkünfte ziehen mußte. Wer sie sieht, würde nicht vermuten, daß sie in einer Notunterkunft in einem der größten Elendsviertel der Bundesrepublik lebt. Inzwischen will sie gar nicht mehr aus der Baracke ausziehen. Mit Galgenhumor berichtet sie: „1943 konnte man wenigstens, noch den Weg vorm Haus fegen. Heute geht das nicht mehr. Da fegt man den Weg mit weg. Damals waren auch noch die Fenster dicht. Heute regnet es herein."

Es gibt ungezählte Beispiele von Schulabgängern, die sich um eine Lehrstelle oder eine Arbeitsstelle bewarben. So aufgeschlossen die Arbeitgeber waren, wenn der Bewerber aber als seine Anschrift den Hinteren Riedweg nannte, hieß es: „Dann geh nur wieder dahin, wo du herkommst."

Die Barackler können sich noch so viel Mühe geben, Hochdeutsch zu sprechen, können sauber gekleidet und mit geputzten Zähnen um einen Arbeitsplatz vorstellig werden, man will sie nicht. „Die Familien vom Riedweg sollen sich der Gesellschaft eingliedern. Sie müssen sich resozialisieren", heißt es. Die Gesellschaft, die das fordert, begeht jedoch fortwährenden Rufmord an den Baracklern.

Rund ein Jahr ist vergangen, seit sich aus Anwohnern des Hinteren Riedweges und der Umgebung ein „Arbeitskreis sozialer Brennpunkt" konstituierte. Der Gründung des Arbeitskreises vorausgegangen war eine Befragung der Menschen in den Baracken durch Studenten der Wirtschaftshochschule Mannheim und Mitglieder der „Aktion 365" von Pater Leppich. Bei dieser Befragung war es nicht um die persönlichen familiären Nöte der Menschen im Elendsviertel gegangen, sondern um Probleme, die alle betreffen.

Daß es überhaupt zu dieser Befragung kam, ist dem 35jährigen Vikar Manfred Dehnen zu verdanken. Er kam im Januar 1967 nach Mannheim und begann sich um den Riedweg zu kümmern. „Damals waren die Kirchengemeinden nicht in der Lage, Mitarbeiter für eine Arbeit in den Notunterkünften zur Verfügung zu stellen", erinnert sich der junge Vikar. So kam es zu der Befragung durch die Studenten, die den Vorteil hatten, sich unvoreingenommen mit den Riedwegern über Sachprobleme zu unterhalten.

Das erste Problem, das der Arbeitskreis aufgriff, war die Beschaffung zusätzlicher Mülltonnen für die einzelnen Familien. Über eine Unterschriftensammlung, bei der man sich mit einer geringen Mieterhöhung einverstanden erklären mußte, konnten die zusätzlichen Mülltonnen beschafft werden. Für normale Bürger, die den Müllschlucker surren lassen, ist es kaum vorstellbar, daß sich ein solcher Arbeitskreis mit Mülltonnen befassen mußte.

Die zweite Aktion des Arbeitskreises fand Mitte Januar ihre Krönung: Im Hinteren Riedweg 100 wurde eine Spielstube eröffnet. Es ist ein Kindergarten, der aber nicht Kindergarten genannt werden darf, weil es für Kindergärten amtliche Richtlinien gibt, die ein Kindergarten am Riedweg in einer Baracke natürlich nicht erfüllt. Und also ist es eine Spielstube.

Über tausend Personen leben am Hinteren Riedweg in 288 Baracken: 47 Prozent der Menschen in überbelegten Behausungen, das heißt, daß je Person nicht einmal vier Quadratmeter zur Verfügung stehen. Zwölfköpfige Familien in einem Raum sind keine Seltenheit. Die Auswirkungen lassen sich unter anderem an den Kindern und ihren schulischen Leistungen ablesen. 53 Prozent der schulpflichtigen Riedweg-Kinder besuchen eine Sonderschule, nicht weil sie weniger intelligent wären als andere, sondern weil sie stark milieugeschädigt sind. 60 Prozent der Barackler sind jünger als 21 Jahre. Sonderschüler, Arbeitslose – der Schritt zu Verwahrlosung ist da nicht mehr weit.

„Partnerschaft ist wichtig. Die Menschen vom Riedweg dürfen nicht in die Isolation gedrängt werden, und es muß endlich mit dem Klischee vom Asozialen und dem Vorurteil aufgeräumt werden", betont Vikar Dehnen immer wieder. Mit Leidenschaft ficht er für das Recht jener Mannheimer, die nicht nur auf der Schattenseite des Lebens stehen, sondern in der Dunkelheit leben. Es ist bemerkenswert: Die Notunterkünfte bestehen seit 1928. Im Januar 1967 – also nach nahezu vierzig Jahren – schwingt sich endlich die Kirche auf und beauftragt einen jungen Vikar, sich für Menschlichkeit gegenüber den Baracklern einzusetzen.


DIE ZEIT, 08.03.1968 Nr. 10

Quelle: http://www.zeit.de/1968/10/Abgestempelt?page=all


Begraben in Baracken

Eine Studie zeigt, wie Obdachlose sich abkapseln

Obdachlosigkeit ist nach einer Definition des Oberverwaltungsgerichts Münster „der Zustand, kein Dach über dem Kopf zu haben und Tag und Nacht auf der Straße zubringen zu müssen". Als Obdachlose gelten nach der Rechtsprechung aber auch Personen, die nach ordnungsrechtlichen Bestimmungen in Notunterkünften untergebracht sind. Es sieht so aus, als sei bislang kaum jemandem aufgefallen, daß es für den Begriff der Obdachlosigkeit allenfalls vage juristische Definitionen gibt.

Heinz Fabian, 43, nach eigener Bekundung selbständiger Schrotthändler, gehört zur Kategorie derer, für die die Justiz von Münster eine Beschreibung gewählt hat, wie man sie in Lesebüchern für Schüler unterer Jahrgänge vermuten könnte. Er zählt zu den Obdachlosen, obschon er mit Wohnort, Straße und Hausnummer eine rundum, vollständige Adresse angeben kann. Er ist, immerhin, ein Ortsansässiger.

Der Schrottler Fabian, Oberhaupt einer siebenköpfigen Familie, wohnt im Mannheimer Stadtteil Waldhof-Ost, Am Hinteren Riedweg 82, ein wenig abseits von der Welt der schönen Bilder. Sein Haus ist 46 Quadratmeter groß, eine Baracke unter annähernd zweihundert anderen. Baracken und primitiven Laubenganghäusern, in denen insgesamt etwa 4000 Menschen leben. Die Bevölkerungsziffer akkurat festzustellen, sagen die Behörden, sei ihnen bis heute leider nicht möglich gewesen.

Die Bürger von Waldhof-Ost wohnen inmitten eines Bereichs, der für Mannheim wichtig ist. Die Daimler-Benz AG, Symbol für die Qualität bundesdeutscher Wirtschaftskraft, hat sich in unmittelbarer Nachbarschaft angesiedelt. Keine Mauer und kein Drahtverhau trennen den Hinteren Riedweg von den langgestreckten, sauberen Backsteinbauten der Autofirma. Und dennoch hausen die „Barackler" in einen Getto: von der Stadt isoliert, weder Bus noch Straßenbahn ermöglichen eine erträgliche Verbindung zum Zentrum. Die nächste Haltestelle liegt zwanzig Minuten entfernt. Mannheim ist für die Bewohner viel weiter weg als umgekehrt der Ortsteil für die Mannheimer. Wer auf sich hält, meidet den „Schandfleck", den Ort, wie sich aus einer „Umwohner''-Befragung ergab, den „man im Dritten Reich vergessen hat".

Nur gelegentlich kommen Leute von Berufswegen, Herren des Stadtrats oder der Kirche etwa, manchmal auch Kameramänner, der Bilddokumentation wegen.

Die Obdachlosen der badischen Industriemetropole sind gleichsam über Nacht populär geworden, nachdem sich vor zwei Jahren am Lehrstuhl für Sozialpsychologie an der Universität Mannheim unter Leitung des Professors Martin Irle eine „Forschungsgruppe Gemeindesoziologie" konstituierte, die eine Untersuchung mit Analyse und Schlußfolgerungen veröffentlichte, wie sie in diesem Umfang in der Bundesrepublik wohl einmalig ist.

Der Bericht sagt, freilich wenig darüber, wie den Studenten während ihrer Arbeit zumute war, nachdem die Stadt – „das Risiko nicht scheuend und der jungen Forschergruppe bei ihrem ersten Sprung ins Wasser Vertrauen schenkend“ (Professor Irle in einem Dankwort an Bürgermeister Martini) – das finanzielle Stützkorsett für die Expertise geliefert hatte. Er verschweigt, daß der Plan mehrmals zu scheitern drohte, weil die Soziologen angesichts der Zustände ihren Einsatz in der Siedlung desillusioniert abbrechen, wie die Soziologin Dagmar Krebs sich erinnert, „den Kram hinschmeißen und weglaufen wollten".

Heute erfährt die junge Frau, was sie mit den ungezählten Gesprächen ihres Teams und dem gesammelten Verständnis für die Probleme der Menschen in den Notunterkünften „angerichtet“ hat. Wenn sie zusammen etwa mit dem Sozialarbeiter Franz Hein vom Evangelischen Gemeindedienst die Wohnungen besucht, begleitet die Soziologin fast überall händeschüttelnde Anhänglichkeit. Die Studenten haben in der Zeit der Bestandsaufnahme Hoffnungen geweckt, den vielfach scheuen und verstockten Obdachlosen die größten Hemmungen genommen, ihre Kontaktschwäche überwinden geholfen.

„Solche Leute finden bei mir immer eine offene Tür“, sagt anerkennend Heinz Fabian, während Elisabeth, seine Frau, schon die Kaffeetassen in die „gute Stube" trägt. Ausgeprägte Gastfreundschaft ist bei Fabians normalerweise keineswegs an der Tagesordnung. Denn: „solche Leute“ kennen sie sonst nicht. Sie leben, wie ihre Umwelt im Hinteren Riedweg sie leben und überleben gelehrt hat: argwöhnisch abgekapselt, dem Nachbarn nur auf der Straße begegnend. „Ins Haus kummt mir kääner nei“, heißt die Formel, von der der Schrottler glaubt, daß sie unerläßlich ist, um sich behaupten zu können. Gewiß, er spricht mitjedem, „jeder is mir recht", doch „die Wohnung muß man sauberhalten hier unten, des is e ganz harti Begrenzung“. Heinz Fabian hat erfahren, daß jeder, der dieser Erkenntnis zuwiderhandelt, „unweigerlich absacke tut“.

Fabian bestätigt auf seine Weise, was die Untersuchung in einer ganzen Reihe von Interviews deutlich gemacht hat: der Grad der Isolation, in dem die Obdachlosen auch untereinander leben, läßt sich mit den Verhaltensweisen der „Normalbevölkerung“ nicht vergleichen. Angehörige der untersten sozialen Schichten meiden am heftigsten Personen, die ihnen am ähnlichsten sind. Die subjektive Überhöhung des eigenen Status gegenüber dem im gleichen Elend hausenden Nächsten erweist sich als Abwehr und Antrieb zugleich. Wer halbwegs „intakt“ bleiben will, muß an den vermeintlichen Unterschied zwischen seiner und der Situation des Nachbarn noch glauben können.

Wo diese Kraft verlorengeht, breitet sich Resignation aus wie bei den „anderen“, dem wohl größeren Teil, der an einem vielfach übersteigerten Schuldbewußtsein krankt und Selbstbezichtigung betreibt: „Ich allein habe es verbockt; ich hätte es nicht so dumm anfangen sollen.“ Obdachlose, die solchermaßen ihre eigenen Ankläger sind, haben einen Zusammenbruch ihrer ohnehin unterentwickelten Phantasie erlitten, auch wenn sie, nach ihren Vorstellungen befragt, immer wieder beteuern, daß „wir hier natürlich ganz bestimmt nicht begraben werden“.

Die „Asozialen" von Waldhof, die in einer geschlossenen Siedlung nahezu jede zweite in Mannheim zur Verfügung stehende Notunterkunft besetzt halten, repräsentieren ziemlich genau „die Geschichte“ der etwa 800 000 Obdachlosen im Bundesgebiet – sofern man sie von Flensburg bis Konstanz wenigstens in groben Umrissen erforscht und statistisch ausgewertet hat. Sie belegen die ernüchternde Vermutung des Deutschen Städtetags, daß ungefähr jeder zweite Obdachlose „umständehalber“ in eine Lage geriet, die ihn ins Randgruppendasein verschleppt hat: nicht kriminelle Intensität, sondern persönliches Ungeschick und mangelnde Erfahrung in der Lebensgestaltung, häufig schwere Krankheiten in der Familie, Zerrüttung der Ehe, aber auch unzureichende Ausbildung.

In Mannheim hat sich überdies herausgestellt, daß als wichtigste Gründe für die Einweisung in die Waldhof-Siedlung behördliche Maßnahmen stehen: gerichtliche Räumungsurteile, weil die Betroffenen dem Hausherrn die Miete schuldig blieben oder der Besitzer Eigenbedarf an Wohnraum geltend machte, auf Drängen der Baupolizei oder der Städteplaner. Auf diese Weise disqualifiziert, leben sie in größtenteils katastrophaler Beengtheit wie die neunköpfige Familie des Maurers Handschuh, die über insgesamt fünfzig Quadratmeter Fläche verfügt: was pro Kopf weit weniger ist, als einem Strafgefangenen zugestanden wird.

Die Wohnverhältnisse deprimieren. Da es Keller nicht gibt, lagern Sperrmüll und Schrott notgedrungen im Freien. Weder Grünanlagen noch Kinderspielplätze, lockern die triste Landschaft auf. Grau wird zur bestimmenden Farbe – zumal gegenwärtig, im Winter, wo in einer Reihe winziger „Englischer Gärten“ vor den Baracken rotbemützt allein die Gartenzwerge leuchten.: Zwischen alten Autoreifen und Sperrgut, bewegt sich lebendig krakeelend und kläffend der einzige Reichtum, den das Lager zu bieten hat: Kinder und Hunde.

Wer noch nicht gänzlich resigniert hat, versucht nach Vermögen sich einzurichten. Die. Fabians haben in ihrer guten Stube regelrecht jeden Zentimeter genutzt, um Wohnlichkeit herzustellen. Im Schrank aus Palisander türmen sich Nippes und Souvenirs von Orten, die ihre Besitzer nie zu sehen bekamen. Von der Decke baumelt ein Mobile aus fliegenden Fischen, auf dem Fernseher thronen pausbäckige Engel, Osterglocken aus Hartgummi zieren ein Sideboard neben der Couch.

Dem Gast bietet sich das eigentümliche Bild einer Innenwelt aus Kunststoff-Ornamentik und zerschlissenen Polstern. Die Behausungen leicht gehobener Baracken-Wohnkultur entlarven Sehnsüchte: die Orientierung der Obdachlosen an den Normen derer, die sie verstoßen haben; sie streben nichts mehr an als Bürgerlichkeit und wollen, falls sie es noch einmal schaffen sollten, nur ein relativ kleines Glück. Die Mannheimer Forschungsgruppe zumindest hat herausgearbeitet, daß die Forderungen der Menschen in den Notquartieren im Durchschnitt deutlich unter jenen Werten bleiben, die die „Normalbevölkerung“ als unverzichtbar ansieht.

Doch, so scheint es, sind die Anwohner im Hinteren Riedweg geradezu prädestiniert zum weiteren Abstieg. Denn sie, die sozial Schwächeren, werden noch immer mit den Ellen der Leistungsgesellschaft gemessen und empört als charakterlich minderwertig zurückgestuft. Die Chancenungleichheit ist allumfassend. Sie beginnt damit, daß die „Waldhöfer“ in den verhältnismäßig teuren Geschäften an der Peripherie einkaufen müssen – weil die wenigsten motorisiert sind und nicht die Kaufhäuser der City erreichen können wie Heinz Fabian, der einmal in der Woche mit dem Schrottlaster, die Frau auf dem Beifahrersitz, in die Stadt hineinfährt.

Sie setzt sich fort über die unzureichende Ausbildung der Kinder (53 Prozent sind Sonderschüler gegenüber nur vier Prozent im gesamten Mannheimer Gebiet) bis hin zu den sozial bedingten Krankheiten: Als die Handschuhs zwischen Weihnachten und Neujahr ihre sieben, sämtlich von heftiger Grippe befallenen Jungen und Mädchen in drei Betten zusammenpressen mußten, suchte die Mutter vergebens nach einem Arzt. Medizinisch gesehen ist die Siedlung ein Niemandsland.

Die studentische Forschergruppe hat nach ihrer Analyse Vorschläge entwickelt, die die Stadtväter von Mannheim noch verhältnismäßig ruhig schlafen lassen dürften. Ihre Vorschläge: Die alten sozialen Wohnungen der fünfziger Jahre, die den Ansprüchen heute kaum noch genügen, sollen den untersten Schichten zu erschwinglichen Mieten geöffnet werden; mehr Sozialarbeiter sollen eingesetzt werden; die Bildungsmöglichkeiten müssen erweitert werden; den Obdachlosen müssen die wichtigsten Behörden räumlich näher gebracht werden.

Franz Hein, Sozialarbeiter, seit zwei Jahren in Waldhof-Ost tätig, zweifelt, daß die Stadt über die Proklamierung guten Willens hinauskommen wird. Einen langfristigen Sozialplan gibt es nicht – und er wird auch, obschon laut Bürgermeister Martini seit der Untersuchung „manche Dinge viel leichter durch den Etat zu „bringen sind“, vorerst ein Wunschtraum bleiben. „Die Stadt hatte zunächst gar keine Vorstellungen", klagt Soziologin Dagmar Krebs, „was sie mit der Studie anfangen sollte.

Immerhin, in einem offiziellen Arbeitskreis „Obdachlosenhilfe“ sitzen jetzt zwei ständige Vertreter aus den Notunterkünften. Sie sollen dafür bürgen, daß die Probleme nicht nur akademisch behandelt werden. Auch hier sieht der Bürgermeister schon Land. Es seien bereits viele Vorurteile ausgeräumt.


DIE ZEIT, 03.03.1972 Nr. 09

Quelle: http://www.zeit.de/1972/09/Begraben-in- ... n?page=all
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Beitragvon Lokalpatriot » 21.04.2010, 22:01

Danke für diese beiden sehr interessanten Artikel!

Hier noch zwei Videos, die das soziale Elend, welches im Heimatstadtteil unseres SVW geherrscht hat, verdeutlichen!

http://www.youtube.com/watch?v=hByMPe7uSaE
http://www.youtube.com/watch?v=aALIG9qi-2E
SPORTVEREIN WALDHOF MANNHEIM 1907 e.V.
- Fußball der Arbeiterklasse -


Mir sin eefache Leut!
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