Fifa | Zeit für die Fußball-Rebellion

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Fifa | Zeit für die Fußball-Rebellion

Beitragvon PaidInFull » 11.07.2010, 10:51

Fifa
Zeit für die Fußball-Rebellion


Leitartikel. Der Weltverband ist dabei, seine Machtspiele zu überreizen. Neue Beispiele dafür hat die WM in Südafrika in Hülle und Fülle geliefert.
Noch bevor am Sonntag die Fußball-WM mit dem Finale Niederlande gegen Spanien zu Ende geht, steht ein Gewinner bereits fest: die Fifa. Der Weltfußballverband hat nicht nur Milliarden eingenommen. Er hat es auch geschafft, in Südafrika noch mächtiger aufzutreten als sonst. Dieser Sieg ist allerdings zweifelhaft: Die Fifa wurde damit noch unsympathischer. Setzt sich diese Entwicklung bei den kommenden Turnieren fort, droht der Sport Schaden zu nehmen - und damit das Kernprodukt des Unternehmens.
Obwohl sie offiziell als Verein firmiert, hat sich die Fifa zu einem Großkonzern entwickelt, der sein Produkt konsequent und rücksichtslos vermarktet - und dabei regelmäßig Grenzen überschreitet. Beispiele dafür finden sich gerade in Südafrika.

Das Schwellenland mit seiner eher schwachen Regierung hatte dem mächtigen Verband noch weniger entgegenzusetzen als andere Veranstalterstaaten. So hat die Fifa in Südafrika etwa die Einrichtung von Sondergerichten durchgesetzt, vor die all jene gezerrt wurden, die gegen das strenge Fifa-Regiment verstoßen hatten - vom enttäuschten Fan einer ausgeschiedenen Mannschaft, der seine Karten für die restlichen Spiele auf der Straße weiterverkaufen wollte, bis zum Kneipenwirt, der ein handgemaltes Schild mit einem Fußball und der Jahreszahl 2010 ins Fenster gestellt hatte.
Das alles passt so gar nicht zu dem Bild, das Fifa-Präsident Joseph Blatter gern von seinem Verband zeichnet. Wer Blatter reden hört, könnte meinen, die Fifa sei eine Art Fußball-Uno, die den Frieden in die Welt trägt und die Schwellenländer teilhaben lässt am Reichtum des Fußballgeschäfts.
Sicher hat Südafrika von der WM profitiert - durch ein besseres Image, Touristen und eine deutlich gestärkte Infrastruktur. Doch das Land wird auch auf einem Gutteil der Kosten sitzen bleiben, während die Fifa ihr Geld nehmen und weiterziehen kann. Indem der Verband den Kreis der möglichen Veranstalterländer sukzessive erweitert, erhöht er ihnen gegenüber seine Marktmacht. Wenn sich etwa die Europäer irgendwann den Spielchen der Fifa verweigern sollten, stehen genügend andere Länder bereit. Für die Austragung der WM 2018 hat sich sogar das Emirat Katar ins Spiel gebracht.
Doch genau hier drohen die Allmachtspläne der Fifa zu weit zu gehen. Wenn der Sport leidet, weil Turniere unter unmöglichen klimatischen Bedingungen stattfinden oder in Ländern, denen jegliche Fußballtradition abgeht, könnten die Stammkunden sich abwenden - also vor allem die Fans aus Europa und Südamerika.
Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, sollten die Mitgliedsverbände der Fifa schon jetzt rebellieren und Druck von innen erzeugen. Dass so etwas nicht illusorisch ist, zeigt das Beispiel des anderen sportlichen Milliardengeschäfts, der Formel 1. Dort haben die großen Teams wie Ferrari und Mercedes mit Ausstieg und Gründung einer eigenen Rennserie gedroht, wenn nicht Reformen angeschoben würden. Und siehe da: Es hat gewirkt.


Quelle: http://www.ftd.de/sport/wm-2010/news/to ... 41522.html


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http://www.youtube.com/watch?v=Rv7TPvREf5g
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