Wales-Coach begeht Selbstmord

Alles rund um den weltweiten Fußball.

Wales-Coach begeht Selbstmord

Beitragvon Hardcore » 27.11.2011, 20:41

Cheshire/München - Der walisische Nationaltrainer Speed hat im Alter von 42 Jahren in seinem Haus Selbstmord begangen.

Nach Angaben der Polizei in Cheshire im Nordwesten Englands wurde der Ex-Profi um 07.08 Uhr Ortszeit erhängt aufgefunden.

Die Identität Speeds wurde offiziell bestätigt.

"Es gab keine verdächtigen Umstände, die auf ein Fremdverschulden hindeuten", hieß es in einer Stellungnahme der örtliche Polizei.
Weitere Themen
BUNDESLIGA: Alles zur Saison 2011/2012
SPORT1 - Bundesliga Manager
Alles zur Toyota HBL-Saison 2011/12
GAMES: SPORT1 Tipp-König
Alles zur Beko BBL-Saison 2011/12
VIDEO: Die SPORT1-News

Auf der Insel herrschte nach Bekanntwerden der Nachricht Betroffenheit und Erschütterung.

"Ich, und die ganze Fußball-Familie von Wales, wir sind nach Garys Tod am Boden zerstört. Meine Gedanken und Gebete sind in diesen schwierigen Zeiten bei seiner Frau und der Familie", sagte Jonathan Ford, Geschäftsführer des walisischen Fußball-Verbandes FAW.

Michael Owen fassungslos

Auch der englische Nationalstürmer Michael Owen, der in Speeds Nähe wohnt, zeigte sich fassungslos.

"Ich kann es kaum glauben. Noch vor ein paar Tagen haben wir uns zugewunken, als wir unsere Kinder in die Schule gebracht haben", twitterte der Angreifer von Manchester United.

Über die Hintergründe, die Speed zu der Verzweiflungstat getrieben haben, kann derzeit nur spekuliert werden.

Mit Wales zurück in die Erfolgsspur

Sportlich hatte Speed, seit Dezember 2010 im Amt des walisischen Nationalcoaches, sein Team mit drei Siegen aus den vergangenen vier Spielen zurück in die Erfolgsspur geführt.

Speed nährte damit in Wales die Hoffnung, die erste WM-Teilnahme seit 1958 perfekt zu machen.

Sein Suizid ist der nächste Selbstmord-Fall im internationalen Profi-Fußball - und befeuert die Diskussionen um zu hohen Leistungsdruck.

Ähnlicher Fall in Belgien

Bundesliga-Schiedsrichter Babak Rafati hatte am Samstag vergangener Woche vor dem angesetzten Bundesligaspiel 1. FC Köln-FSV Mainz 05 einen Selbstmordversuch in einem Hotel in Köln unternommen. Der 41-Jährige, der laut Angaben seines Anwalts unter Depressionen litt, wurde allerdings gerettet.

In Belgien hatte am Samstag ein Schiedsrichter-Assistent versucht, sich unmittelbar vor Beginn des Zweitliga-Derbys zwischen Turbize Brüssel und dem FC Brüssel in die Schiedsrichterkabine selbst zu töten.

85 Länderspiele für Wales

Gary Speed, der in als Profi unter anderem für Leeds United, den FC Everton und Newcastle United auflief, brachte es als Spieler in der walisischen Nationalmannschaft auf 85 Einsätze.

Seinen größten Erfolg feierte mit dem Gewinn der englischen Meisterschaft mit Leeds United im Jahr 1992.

Er bestritt insgesamt über 700 Spiele für seine Klubs und war 22 Jahre als Profi tätig. Als erster Spieler durchbrach er die Schallmauer von 500 Premier-League-Spielen, dies war im Dezember 2006 bei den Bolton Wanderers der Fall.

Er wurde zudem von König Elizabeth II. mit dem Orden Member of British Empire (MBE) ausgezeichnet.

http://www.sport1.de/de/fussball/fus_in ... 88544.html
Benutzeravatar
Hardcore
 
Beiträge: 3405
Registriert: 23.05.2004, 17:56



ANZEIGE

Re: Wales-Coach begeht Selbstmord

Beitragvon Waldhof4ever » 29.11.2011, 18:00

Natürlich tut es mir um ihn leid, aber ich kann diese sch**ß Diskussionen über zu hohen Leistungsdruck nicht mehr hören :!:
Was sollen noch normale Arbeiter sagen, die Angst haben müssen, beim kleinsten Fehler ihren Job zu verlieren und ihre Familie dann nicht mehr ernähren zu können? Was sollen Studenten sagen, die neben dem Studium noch in jeder freien Minute arbeiten müssen und gleichzeitig noch einen Einser-Abschluss brauchen, damit sie nicht gleich arbeitslos ins Berufsleben starten? Was sollen Ärzte sagen, die unmenschliche Dienstzeiten haben und dabei keinen Fehler begehen dürfen? Ich kann es nicht mehr hören! Die Herren Fußballer (und auch die Schiedsrichter) verdienen eine Menge Geld, die unsereins in der Regel nicht verdient. Wenn bei denen irgendwann mal der Job weg ist, können sie sich auf ihrem Geld ausruhen, während Normalos um ihre Existenz fürchten müssen. Wo soll da bitte der Leistungsdruck sein? Etwa weil man ausgepfiffen wird oder darüber im "Pfiff des Tages" o.ä. diskutiert wird?
Benutzeravatar
Waldhof4ever
 
Beiträge: 4710
Registriert: 29.07.2003, 23:25
Wohnort: Mainz

Re: Wales-Coach begeht Selbstmord

Beitragvon Arnold » 29.11.2011, 18:49

Waldhof4ever hat geschrieben:Natürlich tut es mir um ihn leid, aber ich kann diese sch**ß Diskussionen über zu hohen Leistungsdruck nicht mehr hören :!:
Was sollen noch normale Arbeiter sagen, die Angst haben müssen, beim kleinsten Fehler ihren Job zu verlieren und ihre Familie dann nicht mehr ernähren zu können? Was sollen Studenten sagen, die neben dem Studium noch in jeder freien Minute arbeiten müssen und gleichzeitig noch einen Einser-Abschluss brauchen, damit sie nicht gleich arbeitslos ins Berufsleben starten? Was sollen Ärzte sagen, die unmenschliche Dienstzeiten haben und dabei keinen Fehler begehen dürfen? Ich kann es nicht mehr hören! Die Herren Fußballer (und auch die Schiedsrichter) verdienen eine Menge Geld, die unsereins in der Regel nicht verdient. Wenn bei denen irgendwann mal der Job weg ist, können sie sich auf ihrem Geld ausruhen, während Normalos um ihre Existenz fürchten müssen. Wo soll da bitte der Leistungsdruck sein? Etwa weil man ausgepfiffen wird oder darüber im "Pfiff des Tages" o.ä. diskutiert wird?


Naja, meistens stellt es sich dann doch heraus, dass es nicht unbedingt der Leistungsdruck war.

Oftmals sind es dann eben doch persönliche Probleme, die zu so einer Tat führen. Und die Psyche eines Menschen interessiert sich nicht unbedingt für das Bankkonto. Klar, Geld macht zufrieden. Aber eben noch nicht glücklich. Zum Glücklichsein gehört eben noch mehr dazu als nur ein volles Bankkonto.

Wenn man gerade in den letzten Tagen das Schicksal von Simon im anderen Thread mitverfolgt hat, sollte eigentlich jeder hier froh und zufrieden mit seinem Leben sein. Egal ob er momentan Hartz 4 bekommt oder ein 5-stelliges Gehalt am Ende des Monats überwiesen bekommt. Ist aber nicht so bzw. in ein paar Tagen rennt man wieder schelcht gelaunt durch die Gegend und jammert über sein ach-so-schlimmes Leben. Dabei sind das alles Peanuts gegenüber dem, was momentan die Eltern, Verwandte und Freunde der Familie durchmachen.

Ich kann den Leistungsdruck eines Fußballers nicht beurteilen aber der Fall Markus Miller hat ja gezeigt, dass es eben auch andere Beweggründe gibt z.B. das "nicht gebraucht werden".
Und auch da ist es egal, ob er jetzt ne Mille pro Jahr bekommt. Dieses Gefühl kann man eben nicht mit Geld aufwiegen.
Benutzeravatar
Arnold
 
Beiträge: 18255
Registriert: 07.08.2003, 23:22


Zurück zu Fußball International




  • Anzeige