Fußball allgemein

Alles rund um den Fußball in Deutschland.

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Beitragvon Gaddestädtler » 09.02.2024, 12:44

cahe hat geschrieben:
Gaddestädtler hat geschrieben:Ich kann nicht beurteilen wie es in anderen Sportarten abgeht, das vorweg... Hab aber z.B. von Handballern da auch noch nie Beschwerden gehört.
Wie Fußballschiedsrichter wiederum sich zu einem erschreckend großen Anteil ab Minute 1 aufführen, ist mMn ein großer Teil des Problems. Mit Schiedsrichtern, die einen behandeln wie einen Menschen, gab's nie wirklich Probleme (ausgenommen mit Mannschaften, die sich aus nur einer Nationalität zusammensetzten, aber das ist ein andere Thema). Leider hatten locker 50% eine Art und Weise drauf von oben herab mit einem zu sprechen als bräuchte man einen Vormund und könnte sich die Schuhe nicht selbst binden. Natürlich ist das Verhältnis dann direkt angeknackst.

In anderen Sportarten wird zum Teil auch erklärt warum etwas wie entschieden wird. Dazu kommt halt, dass die "Freiheiten", die das Regelwerk dem Schiedsrichter bewusst einräumt, dazu führt, dass der arme Kerl häufig unter Garantie der Buhmann ist, egal wie er entscheidet. Es braucht wasserfeste Regeln, keine Nasenfaktor-Entscheidungsmöglichkeiten.

Wie gesagt: völlig normale Vorgänge wie im echten Leben...

Und zuletzt ist Fußball halt auch einfach DER Massensport Nr. 1, und damit der Hauptmagnet, auch für Bildungsferne Schichten. Was dann dazu führen kann, dass Gesellschaftliche Probleme als Fußballtypische Probleme fehlinterpretiert werden (siehe Fankultur...).


Im Handball wird genauso über die Schiedrichter diskutiert und gemeckert, vlt sogar noch extremer. Nur während dem Spiel halt nicht, weil das konsequent eine 2 Minuten strafe gibt, ebenso wie das Ball blockieren usw..

ich kenne keine Sportart wo nicht über Schiedsrichterleistungen diskutiert wird. Nur in andere Sportarten werden halt Schiedsrichter konsequent vom Regelwerk geschützt.

Wenn du glaubst das durch "Fehler eigestehen" das reklamieren in den Griff zu bekommen wäre nenne ich das mit viel wohlwollen "naiv"..


Ich hab halt die Erfahrung gemacht, dass man Menschen respektiert, die einen auch respektvoll behandeln. Dass Fehler gemacht werden ist absolut klar, dass es Tatsachenentscheidungen sind, ist auch klar. Dass keinerlei Kritik erlaubt ist, und Schiedsrichter ausschließlich von anderen Schiedsrichtern hinter verschlossenen Türen bewertet werden, und nach absolut Skandalösen Leistungen einfach im Jahr drauf wieder ein Finale (ver)pfeifen, sorgt halt für berechtigten Unmut und berechtigtes Misstrauen gegenüber der ganzen Kaste.
Die veralteten Strukturen müssten hinterfragt und angepasst werden. Vollprofitum, einbinden von ehemaligen Fußballern, Trainern etc. in die Bewertung, Transparente Kriterien, sachliche Kritik muss erlaubt werden etc. . wenn einer scheiße kickt, geht's karrierabwärts. Wenn einer Scheiße pfeift, muss es die selbe Konsequenz haben.
„Den Fortschritt verdanken wir den Nörglern. Zufriedene Menschen wünschen keine Veränderung.“ Herbert George Wells
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Beitragvon Backes » 09.02.2024, 12:45

cahe hat geschrieben:
Gaddestädtler hat geschrieben:Ich kann nicht beurteilen wie es in anderen Sportarten abgeht, das vorweg... Hab aber z.B. von Handballern da auch noch nie Beschwerden gehört.
Wie Fußballschiedsrichter wiederum sich zu einem erschreckend großen Anteil ab Minute 1 aufführen, ist mMn ein großer Teil des Problems. Mit Schiedsrichtern, die einen behandeln wie einen Menschen, gab's nie wirklich Probleme (ausgenommen mit Mannschaften, die sich aus nur einer Nationalität zusammensetzten, aber das ist ein andere Thema). Leider hatten locker 50% eine Art und Weise drauf von oben herab mit einem zu sprechen als bräuchte man einen Vormund und könnte sich die Schuhe nicht selbst binden. Natürlich ist das Verhältnis dann direkt angeknackst.

In anderen Sportarten wird zum Teil auch erklärt warum etwas wie entschieden wird. Dazu kommt halt, dass die "Freiheiten", die das Regelwerk dem Schiedsrichter bewusst einräumt, dazu führt, dass der arme Kerl häufig unter Garantie der Buhmann ist, egal wie er entscheidet. Es braucht wasserfeste Regeln, keine Nasenfaktor-Entscheidungsmöglichkeiten.

Wie gesagt: völlig normale Vorgänge wie im echten Leben...

Und zuletzt ist Fußball halt auch einfach DER Massensport Nr. 1, und damit der Hauptmagnet, auch für Bildungsferne Schichten. Was dann dazu führen kann, dass Gesellschaftliche Probleme als Fußballtypische Probleme fehlinterpretiert werden (siehe Fankultur...).


Im Handball wird genauso über die Schiedrichter diskutiert und gemeckert, vlt sogar noch extremer. Nur während dem Spiel halt nicht, weil das konsequent eine 2 Minuten strafe gibt, ebenso wie das Ball blockieren usw..

ich kenne keine Sportart wo nicht über Schiedsrichterleistungen diskutiert wird. Nur in andere Sportarten werden halt Schiedsrichter konsequent vom Regelwerk geschützt.

Wenn du glaubst das durch "Fehler eigestehen" das reklamieren in den Griff zu bekommen wäre nenne ich das mit viel wohlwollen "naiv"..


Als alter Handballer und langjähriger Handball-Schiri muss ich was dazu sagen, der Respekt vor den Schiris ist im Handball weitaus ausgeprägter als beim Fußball, Schiris werden so gut wie nie angegangen, es wird auch so gut wie nie mit den Schiris während des Spiels diskutiert, Entscheidungen werden zumeist klaglos hingenommen, auch wenn sie falsch gewesen sein könnten. Und das liegt sicherlich nicht nur an den 2 Minuten-Strafen, die man dann sehr schnell bekommt. Wenn über die Schris gemeckert wird, dann vom Publikum oder erst nach dem Spiel von Spielern und Trainern, aber immer "zivilisiert", es gab meines Wissens auch noch nie ein Jugendspiel oder ein Spiel aus den unteren Klassen, wo der Schiri "umgehauen" wurde, beim Fußball gibts das leider oft. Dass der Fußball große Probleme hat, Nachwuchs-Schiris zu bekommen, das wundert micht nicht, in den Handball-Hallen sind z.B. auch Benimm-Regeln für Eltern und Zuschauer bei Jugendspielen ausgehängt, das finde ich eine gute Sache, gibts sowas im Fußball auch? Über die Ursachen kann man nur spekulieren.
Mein persönliches Highlight:
SV Waldhof Mannheim - 1. FC Kaiserslautern 4:3, Mittwoch, 15. April 1987, 20:00 Uhr, Südweststadion, 32000 Zuschauer, Ludwigshafen
1:0 Fritz Walter 3. Minute
1:1 Frank Hartmann 29. Minute
2:1 Fritz Walter (Elfmeter) 31. Minute
2:2 Harald Kohr 39. Minute
2:3 Frank Hartmann 61. Minute
3:3 Fritz Walter 83. Minute
4:3 Fritz Walter (Elfmeter) 89. Minute
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Beitragvon Gaddestädtler » 09.02.2024, 12:51

Danke Backes!!
Wie benehmen sich denn Handballschiedsrichter den Spielern und Trainern gegenüber?
Herrscht dort auch die im Fußball oft kritisierte Arroganz vor?
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Beitragvon Backes » 09.02.2024, 13:04

Gaddestädtler hat geschrieben:Danke Backes!!
Wie benehmen sich denn Handballschiedsrichter den Spielern und Trainern gegenüber?
Herrscht dort auch die im Fußball oft kritisierte Arroganz vor?

Normalerweise begegnet man sich auf "Augenhöhe", natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber im großen und ganzen geht man im Handball vernünftig miteinerander um. Es ist z.B. in vielen Hallen guter Brauch, dass die Schiris vom Heimtrainer nach dem Spiel ein Bier spendiert bekommen, ganz egal, wie das Spiel ausgegangen ist. Im Fußball in den unteren Klassen würde das oft wohl nur mit Polizeischutz funktionieren. :wink:
Mein persönliches Highlight:
SV Waldhof Mannheim - 1. FC Kaiserslautern 4:3, Mittwoch, 15. April 1987, 20:00 Uhr, Südweststadion, 32000 Zuschauer, Ludwigshafen
1:0 Fritz Walter 3. Minute
1:1 Frank Hartmann 29. Minute
2:1 Fritz Walter (Elfmeter) 31. Minute
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Beitragvon MetalWaldhof » 09.02.2024, 13:17

Huhn oder Ei. Waren zuerst die arroganten Schiris da oder die ungehobelten Spieler. Oder vielleicht hat sich auch beides zusammen entwickelt und bedingt sich?

Was aber in meinen Augen aufhören muss, ist es "Emotion" ständig als Ausrede für inakzeptables Verhalten zu benutzen. Das muss aber von außen kommen. Da werden die eigenen Spieler in ihrem negativen Verhalten ständig bestätigt. Der Schiri hingegen ist für alle der Arsch. Ich kann gut verstehen, dass die sich immunisieren.
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Beitragvon Gaddestädtler » 09.02.2024, 13:27

Wird auf jeden Fall ein selbstverstärkender Effekt sein. Ein klassischer Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt....!
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Beitragvon dinamo79 » 09.02.2024, 13:58

Backes stellt da auch einen wichtigen Punkt heraus: wer will denn heutzutage noch Schiedsrichter im Fussball werden, wenn er sich alles mögliche gefallen lassen muss, vor allem in den unteren Klassen.

Gäbe es mehr Nachwuchs, dann könnte man auch die Herauf- und Herabstufung nach Leistung, wie von Gadde erwähnt, konsequenter führen, aber ohne wirklichen Nachwuchs, muss man zwangsläufig auch weniger geeignete Schiedsrichter hochziehen, wer soll es auch sonst machen.
…doch wenn der Schuss sitzt, ist die Welt wieder ok!!
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Beitragvon Gaddestädtler » 09.02.2024, 14:08

Auch dafür muss der Teufelskreis durchbrochen werden.
Bringt mich wieder zu meinem Ursprungsargument zurück: ohne tiefgreifende Strukturelle Änderungen am Schiedsrichterwesen, wird sich nix ändern.

Mega komplex... Da helfen zusätzliche Karten nix, egal welche Farbe sie haben.
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Beitragvon rastele » 09.02.2024, 15:06

cfinest1985 hat geschrieben:
rastele hat geschrieben:Die Zeitstrafen gab es ja schon einmal, Ende der 1970er bis Anfang der 1990er.
Bevor es die Gelb/Rote gab,
Ich fand die immer viel besser.


Im Jugendfußball?



Das war im gesamten Amateurbereich, bis hin zur Oberliga (damals 3. Liga).
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Beitragvon hallogenscher » 09.02.2024, 18:13

MetalWaldhof hat geschrieben:
Tommy1907 hat geschrieben:Erstens ist der Regenbogen aktuell sehr angesagt.
Darüber hinaus gibt es im Jugendfussball Zeitstrafen, wieso nicht auch "in der Aktivität"?
Beim Rugby finde ich die Zeitstrafe eine sinnvolle Alternative für Fouls für die ein Platzverweis zu hart wäre.


Zeitstrafen einführen, und es bei gelben und roten Karten belassen. Oder noch besser: Die gelben Karten auch abschaffen.

Brutale Fouls, verhinderte Tore usw. mit rot bestrafen und für alles gelbwürdige Zeitstrafen verteilen. Dann hat auch das gegnerische Team direkt einen Vorteil im Spiel aus der Unsportlichkeit. Und nicht ein anderes Team, dass dann von der fünften gelben Karte profitiert.


eben erst den artikel gelesen und ... ich finde den vorstoß hervorragend. ob blaue karte oder was auch immer: schorsch hat es weiter oben gesagt: es gibt keinen oder kaum einen unfaireren sport als fußball. schiris werden bald umgerannt, wenn sie nicht zurückweichen; sie müssen sich erst "autorität verschaffen" oder glauben, das tun zu müssen; in amateurligen kann es auch mal sein, dass sie angst haben müssen weil sie bedroht werden; fußballer versuchen zu betrügen durch schwalben; alle lassen ihren emotionen freien lauf (inkl. beschimpfungen) usw. sind das die vorbilder für die fußballbegeisterten kids?
wieso darf das publikum eigentlich den schiri beleidigen? in anderen sportarten undenkbar.
sehr gut und interessant ist, dass man sich am rugby orientieren will:

"Und der Blick zum Rugby könnte auch noch zu einer weiteren Veränderung führen: Das IFAB soll laut Telegraph bereits eine Regel abgesegnet haben, nach der nur die Spielführer beider Teams mit den Schiedsrichtern über deren Entscheidungen reden dürfen. So könnte das häufige Reklamieren deutlich eingeschränkt werden."

Tatsächlich finde ich deine idee, die gelbe karte durch die blaue karte zu ersetzen (bzw. einfach die konsequenz zu verändern hin zu einer zeitstrafe) besser als eine dritte karte einzuführen.

eigentlich bin ich wie tifoso gegen zuviele änderungen im fußball (golden goal, 7000 teams bei der wm usw.), aber in diesem fall würde ich das sehr begrüßen. ich liebe fußball und hasse es, wenn er zum mimosensport (jammern, beschweren beim schiri) inkl. betrügereien (schwalben...) und asozialem gehabe der fans wird. man hat das so entwickeln lassen. schaut zum rugby (den sport finde ich leider nur mittelmäßig): hartes spiel - faire spieler - volle akzeptanz der schirientscheidungen - anständiges verhalten aller beteiligten
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