Bayerische Amateure führen Rückwechsel ein

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Bayerische Amateure führen Rückwechsel ein

Beitragvon immer-SVW » 28.07.2010, 06:59

Fußball: Bayerische Amateure führen Rückwechsel ein
Raus, dann wieder rein

München. Eine neue Auswechselregelung sorgt kurz vor Saisonstart für Gesprächsstoff bei Bayerns Amateurfußballern und könnte bald auch ein Modell für andere Verbände sein. Ab sofort ist es allen Mannschaften von der Kreisliga abwärts erlaubt, bereits ausgewechselte Spieler erneut in die Partie zu schicken. Die Mehrheit habe sich auf dem Verbandstag am Wochenende eindeutig für die Einführung der Rückwechsel-Regelung ausgesprochen, sagte der Präsident des Bayerischen Fußballverbands (BFV), Rainer Koch.
Kritiker befürchten Verzögerung

Der Rücktausch von Spielern ist jedoch nur in Spielunterbrechungen und mit Zustimmung des Schiedsrichters zulässig. Bei den Herren-Spielen bleibt das Auswechselkontingent auf drei Akteure beschränkt. Es dürfen sich also maximal 14 Spieler die elf Positionen teilen und in uneingeschränkter Häufigkeit Plätze tauschen. Die Unparteiischen haben sich nur die ersten drei Auswechslungen zu notieren.

Der Grund für die Änderung sei, dass es "für die kleinen Vereine aufgrund von Spielermangel immer schwieriger geworden ist, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten", erklärte Koch. Die kritischen Reaktionen kann der amtierende BFV-Boss nicht nachvollziehen: "Das Drittel der Antragsgegner meldet sich jetzt selbstverständlich zu Wort. Der BFV ist dagegen dem deutlichen Mehrheitswillen gefolgt." Rund 60 Prozent der insgesamt 4590 Delegierten bei den 24 bayerischen Kreistagen hatte für das Rückwechseln gestimmt.

Die Gegner kritisieren besonders die dadurch eröffnete Möglichkeit der Spielverzögerung, wenn ein Team kurz vor dem Schlusspfiff knapp in Führung liege. "Wir sollten nicht immer gleich über Regelmissbrauch nachdenken und alles bis ins kleinste Detail reglementieren", mahnte Koch. "Ich bin überzeugt, dass sich alles einspielen wird. Natürlich werden wir die Erkenntnisse sammeln - und gegebenenfalls die Durchführungsbestimmungen zeitnah nachjustieren." dpa

Mannheimer Morgen
28. Juli 2010

http://www.morgenweb.de/region/mannheim ... 36486.html
Nicht nach hinten, nur nach vorne geht der Blick. Waldhof in Liga 2.
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Re: Bayerische Amateure führen Rückwechsel ein

Beitragvon Lionel Hutz » 29.07.2010, 13:49

immer-SVW hat geschrieben:Der Grund für die Änderung sei, dass es "für die kleinen Vereine aufgrund von Spielermangel immer schwieriger geworden ist, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten", erklärte Koch.

Ich habe noch nicht richtig über diesen Unsinn nachgedacht, aber inwiefern soll dieses Problem dadurch behoben werden? Hat da jemand ne Idee?
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Beitragvon Nelson » 29.07.2010, 14:08

Ganz einfach:
Früher hatten Clubs der A,B oder C-Klasse Sonntags 4-6 Ersatzspieler.
Heute hocken da vielleicht mal 3. Und oftmals auch nur 1.
Da man ja mitlerweile Sonntags lieber Sky glotzt als selbst zu kicken. (Aber das ist ein anderes Thema)
Jedenfalls sind das keine Profis und der ein oder andere kann halt nach 50 Min nimma und braucht ne Pause. Deshalb darf er dann mal für 15 Min raus und kann dann wieder rein.
Oder man hat bereits einen Spieler ausgewechselt und das Wechselkontigent nicht erfüllt weil man einfach nicht genug Reservespieler hat. Dann verletzt sich einer und muss raus. Auch dann kann ein bereits ausgewechselter Spieler wieder rein.

Ich finds gut. Dann können kleine Vereine, bei denen der Spaß am Fußball noch etwas bedeutet darauf verzichten, bereits in der B-Klasse mehrere hundert Euro für Spielergehälter auszugeben, nur um ein Kader zu haben der sie über die Saison bringt.
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Beitragvon Lionel Hutz » 29.07.2010, 14:30

Naja ich weiß nicht. Das Einzige, was ich dem abgewinnen kann ist, dass der Trainer den Bankdrückern mehr Kurzeinsätze bieten kann, falls mal was Unvorhergesehenes nach der 3. Auswechslung passiert oder er kann mal was ausprobieren und im Notfall wieder rückgängig machen.
Aber die maximale Einsatzzeit sind 11 mal 90 Minuten.
Das Hauptproblem ist nämlich, dass die Nicht-Stammspieler im Laufe der Saison einfach nicht mehr zum Training/Spiel kommen, wenn sie aus ihrer Sicht nicht genug spielen.

Den finanziellen Aspekt kann man aus meiner Sicht hier vernachlässigen.
Es fehlt einfach an "Masse" was das Spielermaterial betrifft. An Leuten, die sich nicht für die Bank in der A/B/C-Klasse zu schade sind.
In der B-Klasse werden mit Sicherheit keine hunderte Euro an irgendwelche Auffüllspieler bezahlt, damit die sich auf die Bank setzen.
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Beitragvon Nelson » 29.07.2010, 15:31

Lionel Hutz hat geschrieben:In der B-Klasse werden mit Sicherheit keine hunderte Euro an irgendwelche Auffüllspieler bezahlt, damit die sich auf die Bank setzen.


Da kenne ich aber andere Fakten. Der fußballkreis HD oder SNH ist da aber mal ganz dick im Geschäft! Ich weiß von Leuten, die in der A bzw. B Klasse mit Amateurverträgen ausgestattet wurden (Mind. 150,- / Monat und die dazugehörigen Sozialabgaben) und dazu noch Fahrtgeld und oder Punktprämie bekamen. Spielertrainer in der A- oder B-Klassse erhalten manchmal 1000,-€/ Monat oder sogar mehr. Da werden Summen hingeblättert die für diese Klassen kaum vorstellbar sind.
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Beitragvon Billardmarkus » 29.07.2010, 15:38

In der AH gibts das schon Jahre und hat sich bewährt.....
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Beitragvon Lionel Hutz » 29.07.2010, 16:11

Nelson hat geschrieben:
Lionel Hutz hat geschrieben:In der B-Klasse werden mit Sicherheit keine hunderte Euro an irgendwelche Auffüllspieler bezahlt, damit die sich auf die Bank setzen.


Da kenne ich aber andere Fakten. Der fußballkreis HD oder SNH ist da aber mal ganz dick im Geschäft! Ich weiß von Leuten, die in der A bzw. B Klasse mit Amateurverträgen ausgestattet wurden (Mind. 150,- / Monat und die dazugehörigen Sozialabgaben) und dazu noch Fahrtgeld und oder Punktprämie bekamen. Spielertrainer in der A- oder B-Klassse erhalten manchmal 1000,-€/ Monat oder sogar mehr. Da werden Summen hingeblättert die für diese Klassen kaum vorstellbar sind.


Ja, das gibts schon. Im Fußballkreis MA gibt es einige Beispiele von Vereinen, denen das gar nicht gut bekommen ist.
Aber da geht es nicht um die Spieler 12 bis 17, sondern um die vermeintlichen Leistungsträger.
Desweiteren heißt nach meinen Erfahrungen die Tatsache, dass einer einen Vertrag hat, noch lange nicht, dass er das Geld auch in der vereinbarten Höhe bekommt (was nicht legal ist). Außerdem wird den Spielern generell viel versprochen. Ich will gar nicht wissen, wie viele Außenstände mancher Verein bei seinen Ex-Spielern hat.

Aber wir kommen vom Thema ab, mir leuchtet das Ganz immer noch nicht ein. Auch wenn es sich bei der AH bewährt hat (das sehe ich auch so).
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Beitragvon Nelson » 29.07.2010, 16:16

Lionel Hutz hat geschrieben:Desweiteren heißt nach meinen Erfahrungen die Tatsache, dass einer einen Vertrag hat, noch lange nicht, dass er das Geld auch in der vereinbarten Höhe bekommt (was nicht legal ist).

Wenns ein echter Amateurvertrag ist, wird das normalerweise vom Finanzamt überwacht, da eben auch Sozialabgaben geleistet werden müssen und der Spieler das "Gehalt" beim der Steuer angeben muß.
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Beitragvon Lionel Hutz » 29.07.2010, 16:22

Nelson hat geschrieben:
Lionel Hutz hat geschrieben:Desweiteren heißt nach meinen Erfahrungen die Tatsache, dass einer einen Vertrag hat, noch lange nicht, dass er das Geld auch in der vereinbarten Höhe bekommt (was nicht legal ist).

Wenns ein echter Amateurvertrag ist, wird das normalerweise vom Finanzamt überwacht, da eben auch Sozialabgaben geleistet werden müssen und der Spieler das "Gehalt" beim der Steuer angeben muß.

So sollte es sein. In vielen Fällen wird das aber nur dazu mißbraucht, die Ablösesummen und Wechselbeschränkungen zu umgehen. Und das Finanzamt wird darauf nicht aufmerksam, wenn es keine gezielte Prüfung durchführt und weder der Verein noch der Spieler Angaben in ihren Steuererklärungen gemacht haben. Ob aus Unwissenheit oder mit Absicht.
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