wudu77 hat geschrieben:CF04Daniel hat geschrieben:Ist der Spiegel jetzt etwa auch ein "linksfaschistisches" Propagandablatt? Geil, es wird immer lustiger hier. Muss unbedingt wieder öfter hier mitlesen, es amüsiert mich zunehmend.
Liest du den Spiegel, insbesondere die Kommentare?
Ich war früher Abonnent. Was dieses Magazin inzwischen von sich gibt, tu ich mir nicht mehr an. Ich frage mich, ob früher Berichterstattung und Kommentare auch so einseitig waren.
Der Spiegel hat wirtschaftliche Probleme...
http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstle ... 16360.html... und sieht seine Chance anscheinend als Speerspitze der linken Hetzerei.
Urteil: nur für den lesenswert, wer es klischeehaft mag.
Habe den Spiegel auch mal für zwei Jahre im Abo bezogen. Müsste so zwischen 2005 und 2007 gewesen sein. Mittlerweile lese ich nur noch, neben anderen Nachrichtenportalen, Spiegel Online und Kommentare unter Artikeln tue ich mir ganz bestimmt nicht an, egal wo.
Dennoch kann ich den Spiegel gegenwärtig wahrlich nicht als linkes Hetzblatt identifizieren, auch wenn er historisch gesehen aus der linksliberalen Ecke kommt. Diese eindeutige politische Färbung hat er aber meiner Meinung nach schon lange eingebüßt. Vielmehr ist es doch so, dass bei einem so großen Blatt mit einer großen Bandbreite an Journalisten, die an ihm mitarbeiten, auch die ganze Bandbreite des politischen Spektrums abgedeckt wird. Ist es nicht im Wesentlichen abhängig vom Autor eines Artikels, wie selbiger ausfällt? Du wirst mir doch sicher Recht geben müssen, dass z.B. ein konservativer Jan Fleischhauer und ein linker Jakob Augstein nicht wirklich viele Gemeinsamkeiten haben, außer dass sie beide im Spiegel oder auf SPON publizieren.
Wobei ich fast schon davon ausgehe, dass letzterer beim derzeitigen Chefredakteur mit Bild-Vergangenheit einen schwereren Stand hat sein Kollege.
Vielmehr macht mir jedoch eine andere Entwicklung in der Medienlandschaft deutlich größere Sorgen, und zwar völlig unabhängig von der leidigen (wie ich finde in vielen Fällen eh überholten) links-rechts Einteilung oder davon, um welches Medium es sich handelt. Ich habe das Gefühl, dass immer seltener zwischen reiner Berichterstattung und Meinungsmache unterschieden wird. Eigentlich erwarte ich in einem Artikel oder TV-Beitrag, sachlich, faktenreich und objektiv
informiert zu werden. Wenn ein Journalist meint, mir seine Meinung aufdrücken zu müssen, soll er das bitte als
Kommentar kennzeichnen. Immer häufiger kann man aber von keiner neutralen Berichterstattung sprechen. Information und Meinungsmache werden vermischt, entweder aus Unachtsamkeit oder Absicht. Das fällt mir vor allem beim Themenkomplex Fußball(fans) auf, der mich nun einmal am meisten interessiert und ich daher auch am meisten dazu lese.
Aber um auch noch etwas zum eigentlichen Threadtitel und nicht nur OT zu schreiben. Folgender Beitrag zum Thema von dir hat mir bisher eigentlich am meisten zugesagt:
wudu77 hat geschrieben:Ist es nicht Zweierlei, ob man etwas für natürlich hält, oder ob man es ablehnt?
Beim Biologie-Unterricht, an den ich mich entsinne (das Kapitel mit den Blumen und den Bienen), gab es einen Hinweis, wie die Natur uns erschaffen hat, insbesondere wie wir uns fortpflanzen. Diese Information kann man höchstens ignorieren, wenn man glaubt, dass der Storch die Kinder bringt.
Mir gefällt diese Differenzierung. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass die Mainstream-Meinung mittlerweile so geprägt ist, dass man nicht einmal mehr öffentlich äußern darf, dass man es für unnatürlich hält, ohne schief angeguckt zu werden...
Siivvalds pragmatische Betrachtungsweise des Themas hat aber irgendwie auch was für sich.
