Homosexualität im Fussball

Alles rund um den Fußball in Deutschland.

Re: Homosexualität im Fussball

Beitragvon wudu77 » 11.01.2014, 19:58

blueandblack hat geschrieben:Diese geniale Sichtweise wird auch die "wudu-Truppe" in helle Begeisterung versetzen

Dieser Gedankengang war mir nicht fremd; wollte ihn jedoch nicht schreiben.

Deinen schwachen Seitenhieb deute ich im Übrigen als implizite Zustimmung. Freud macht Freud'. :D
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Re: Homosexualität im Fussball

Beitragvon CF04Daniel » 13.01.2014, 17:31

wudu77 hat geschrieben:
CF04Daniel hat geschrieben:Ist der Spiegel jetzt etwa auch ein "linksfaschistisches" Propagandablatt? Geil, es wird immer lustiger hier. Muss unbedingt wieder öfter hier mitlesen, es amüsiert mich zunehmend.

Liest du den Spiegel, insbesondere die Kommentare?

Ich war früher Abonnent. Was dieses Magazin inzwischen von sich gibt, tu ich mir nicht mehr an. Ich frage mich, ob früher Berichterstattung und Kommentare auch so einseitig waren.

Der Spiegel hat wirtschaftliche Probleme...
http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstle ... 16360.html
... und sieht seine Chance anscheinend als Speerspitze der linken Hetzerei.

Urteil: nur für den lesenswert, wer es klischeehaft mag.


Habe den Spiegel auch mal für zwei Jahre im Abo bezogen. Müsste so zwischen 2005 und 2007 gewesen sein. Mittlerweile lese ich nur noch, neben anderen Nachrichtenportalen, Spiegel Online und Kommentare unter Artikeln tue ich mir ganz bestimmt nicht an, egal wo.

Dennoch kann ich den Spiegel gegenwärtig wahrlich nicht als linkes Hetzblatt identifizieren, auch wenn er historisch gesehen aus der linksliberalen Ecke kommt. Diese eindeutige politische Färbung hat er aber meiner Meinung nach schon lange eingebüßt. Vielmehr ist es doch so, dass bei einem so großen Blatt mit einer großen Bandbreite an Journalisten, die an ihm mitarbeiten, auch die ganze Bandbreite des politischen Spektrums abgedeckt wird. Ist es nicht im Wesentlichen abhängig vom Autor eines Artikels, wie selbiger ausfällt? Du wirst mir doch sicher Recht geben müssen, dass z.B. ein konservativer Jan Fleischhauer und ein linker Jakob Augstein nicht wirklich viele Gemeinsamkeiten haben, außer dass sie beide im Spiegel oder auf SPON publizieren.
Wobei ich fast schon davon ausgehe, dass letzterer beim derzeitigen Chefredakteur mit Bild-Vergangenheit einen schwereren Stand hat sein Kollege.

Vielmehr macht mir jedoch eine andere Entwicklung in der Medienlandschaft deutlich größere Sorgen, und zwar völlig unabhängig von der leidigen (wie ich finde in vielen Fällen eh überholten) links-rechts Einteilung oder davon, um welches Medium es sich handelt. Ich habe das Gefühl, dass immer seltener zwischen reiner Berichterstattung und Meinungsmache unterschieden wird. Eigentlich erwarte ich in einem Artikel oder TV-Beitrag, sachlich, faktenreich und objektiv informiert zu werden. Wenn ein Journalist meint, mir seine Meinung aufdrücken zu müssen, soll er das bitte als Kommentar kennzeichnen. Immer häufiger kann man aber von keiner neutralen Berichterstattung sprechen. Information und Meinungsmache werden vermischt, entweder aus Unachtsamkeit oder Absicht. Das fällt mir vor allem beim Themenkomplex Fußball(fans) auf, der mich nun einmal am meisten interessiert und ich daher auch am meisten dazu lese.

Aber um auch noch etwas zum eigentlichen Threadtitel und nicht nur OT zu schreiben. Folgender Beitrag zum Thema von dir hat mir bisher eigentlich am meisten zugesagt:

wudu77 hat geschrieben:Ist es nicht Zweierlei, ob man etwas für natürlich hält, oder ob man es ablehnt?

Beim Biologie-Unterricht, an den ich mich entsinne (das Kapitel mit den Blumen und den Bienen), gab es einen Hinweis, wie die Natur uns erschaffen hat, insbesondere wie wir uns fortpflanzen. Diese Information kann man höchstens ignorieren, wenn man glaubt, dass der Storch die Kinder bringt.


Mir gefällt diese Differenzierung. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass die Mainstream-Meinung mittlerweile so geprägt ist, dass man nicht einmal mehr öffentlich äußern darf, dass man es für unnatürlich hält, ohne schief angeguckt zu werden...

Siivvalds pragmatische Betrachtungsweise des Themas hat aber irgendwie auch was für sich. ;)
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Re: Homosexualität im Fussball

Beitragvon Blackbalou » 13.01.2014, 17:44

CF04Daniel hat geschrieben:Mir gefällt diese Differenzierung. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass die Mainstream-Meinung mittlerweile so geprägt ist, dass man nicht einmal mehr öffentlich äußern darf, dass man es für unnatürlich hält, ohne schief angeguckt zu werden...


Haha, diese Einschätzung teile ich und das hat heute Morgen wieder ganz schön viele negative/pseudoempörte Reaktionen hervorgerufen.

Ich empfinde heterosexuell nach wie vor als "normal", homosexuell aber nicht. "Abnormal" ist aber ein dafür zu negativ aufgeladenes Wort.
Daher sage ich einfach, ich empfinde es eben nicht als "normal", wenn jemand schwul ist, gleichzeitig aber auch nicht als "schlechter". Wertungsfrei !
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
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Re: Homosexualität im Fussball

Beitragvon waldhofmichel » 13.01.2014, 19:37

die Politik, wird uns schon vorschreiben, das es normal zu sein hat, wie bei allem :wink:

es ist geil nicht normal zu sein, da kann man sich dann aussuchen, was normal ist.........................
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Re: Homosexualität im Fussball

Beitragvon blueandblack » 13.01.2014, 20:19

THOMAS HITZLSPERGER
Kann ein Schwuler Werbestar sein?

Funktionäre und Politiker haben dem früheren Nationalspieler Thomas Hitzlsperger nach seinem Coming-out gratuliert. Die Sponsorenszene jedoch schweigt.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-01/hitzlsperger-outing-sponsor-homosexualitaet-fussball

Um das Milliardengeschäft Fussball am Laufen zu halten bedarf es gigantischer Geldströme der Sponsoren. Da niemand so genau sagen kann wie der Konsument reagiert beim Einkauf des Modefirlefanz von Puma, Nike und co. ist auch ungewiss wie die Branche reagiert auf eventuelles Outing aktiver Profis.

Also was Moral ist und was nicht bestimmen unterm Strich die Kapitalgeber
„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“ von Wladimir Iljitsch Uljanow ????
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Re: Homosexualität im Fussball

Beitragvon Theloke » 13.01.2014, 20:52

Blackbalou hat geschrieben:
CF04Daniel hat geschrieben:Mir gefällt diese Differenzierung. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass die Mainstream-Meinung mittlerweile so geprägt ist, dass man nicht einmal mehr öffentlich äußern darf, dass man es für unnatürlich hält, ohne schief angeguckt zu werden...


Haha, diese Einschätzung teile ich und das hat heute Morgen wieder ganz schön viele negative/pseudoempörte Reaktionen hervorgerufen.

Ich empfinde heterosexuell nach wie vor als "normal", homosexuell aber nicht. "Abnormal" ist aber ein dafür zu negativ aufgeladenes Wort.
Daher sage ich einfach, ich empfinde es eben nicht als "normal", wenn jemand schwul ist, gleichzeitig aber auch nicht als "schlechter". Wertungsfrei !


Schön auf den Punkt gebracht. Ich sehe im Übrigen sogar drei grundsätzliche "Stufen":

1.) Leute die Homosexualität für normal halten (und damit quasi implizit "gleich gut")
2.) Solche, die sie für "nicht normal" aber "gleich gut" halten bzw. keine Wertung vornehmen
3.) Solche, die sie für "nicht normal" und "schlechter" halten, aber Homosexuelle deshalb noch lang nicht diskriminieren oder ablehnen, ausgrenzen (also z.B. wenn sie Homosexualität ähnlich wie eine oder gar als eine Krankheit bewerten)
4.) Solche, die sie ablehnen und Homosexuelle daher auch ausgrenzen / ablehnen

Bei 1, 2 und eigentlich auch 3 würde ich nicht von "homophob" sprechen. In den Topf werden aber Leute wie Blackbalou sehr gern geworfen, wenn sie sich trauen zu äußern, dass sie Heterosexualität für den Normalfall halten.

Insbesondere teile ich aber auch CF04Daniels Diagnose, dass leider immer weniger zwischen Nachricht / Bericht und Meinung / Kommentar unterschieden wird. Ich stelle häufiger beim Lesen von Artikeln fest, dass ich nach oben scrolle und nach dem Wort "Kommentar" suche - ohne es zu finden.
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Re: Homosexualität im Fussball

Beitragvon Farraginous » 13.01.2014, 21:07

blueandblack hat geschrieben:THOMAS HITZLSPERGER
Kann ein Schwuler Werbestar sein?

Funktionäre und Politiker haben dem früheren Nationalspieler Thomas Hitzlsperger nach seinem Coming-out gratuliert. Die Sponsorenszene jedoch schweigt.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-01/hitzlsperger-outing-sponsor-homosexualitaet-fussball

Um das Milliardengeschäft Fussball am Laufen zu halten bedarf es gigantischer Geldströme der Sponsoren. Da niemand so genau sagen kann wie der Konsument reagiert beim Einkauf des Modefirlefanz von Puma, Nike und co. ist auch ungewiss wie die Branche reagiert auf eventuelles Outing aktiver Profis.

Also was Moral ist und was nicht bestimmen unterm Strich die Kapitalgeber


Nein, Werbung/Sponsoring soll mit Sicherheit nicht die Kapitalgeber sondern die Konsumenten ansprechen. Wenn Homosexualität gesellschaftlich vollkommen akzeptiert wäre und Konsumenten genauso ansprechen würde, wären die Kapitalgeber sicher nicht dagegen, solange die Rendite stimmt.
S.E.K. ATZE
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Re: Homosexualität im Fussball

Beitragvon MetalWaldhof » 13.01.2014, 21:19

vwcabrio hat geschrieben:Liwa schwul,wie gar ned geil :mrgreen:



:mrgreen: Der beste Kommentar im ganzen Thread hier :mrgreen:
„Wenn dir jemand seine Meinung mitteilt, solltest du sie mit tiefer Dankbarkeit empfangen, auch wenn sie wertlos ist.“ - Yamamoto Tsunetomo

Hanlons Rasiermesser: „Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend zu erklären ist.“
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Re: Homosexualität im Fussball

Beitragvon lone » 13.01.2014, 21:28

Wo soll denn das Problem mit Sponsoring sein? Wir leben in nem Land, in dem Westerwelle mit der FDP 15% gekriegt hat - über so n Marktanteil wären die meisten Firmen doch froh ;)
Und nur mal so nebenbei, lone mit kleinem 'L', nich großem 'i' - soviel Zeit muss sein ;)
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Re: Homosexualität im Fussball

Beitragvon blueandblack » 14.01.2014, 08:27

Es wird geschätzt, dass ca 5 bis 10% der erwachsenen Bevölkerung schwul/lesbisch sind. Da einige der Forumsintelligenzija den Begriff normal/abnormal im Zusammenhang mit Homosexualität hineinbringen, kann man diese Prozentzahlen auch getrost auf andere Lebensbereiche über tragen

Alle Wähler von Parteien die die 5% Hürde nicht schafften sind abnormal? Hallo FDPler, hallo AfDler !

3000 Zuschauer im CBS bei 300 000 Einwohnern. Hallo.......

3 Millionen neue Autos jedes Jahr in Germany, vielleicht 150 000 neue Motorräder......Motorradfahrer sind abnormal?

Das mit dem Argument der Abnormität könnte man beliebig fortsetzen mit dem Hinweis, dass nur 5% beteiligt sind.

Ein Oberschlauli jongliert sogar mit der Gleichung, Homosexualität=Krankheit........ohne Worte
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