KSC sucht Notpräsident: Erste Kandidaten gehandelt
Paul Metzger ist als Präsident des Karlsruher SC zurückgetreten.
Karlsruhe (dpa) - Nach dem Rücktritt des umstrittenen Vereinschefs Paul Metzger sucht Fußball-Zweitligist Karlsruher SC fieberhaft nach einem Notpräsidenten. Heißer Kandidat ist nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa der ehemalige Karlsruher Finanz-Bürgermeister Manfred Groh.
Der 61 Jahre alte Diplom-Finanzwirt würde genau ins Profil passen. Denn der angeschlagene KSC benötigt jemanden, der gegen das Millionen-Loch im Etat ankämpft und die tiefen Gräben innerhalb des Clubs schließt. Als weiterer Kandidat wird der ehemalige Sport-Bürgermeister Harald Denecken gehandelt.
Die Beantragung eines Notpräsidenten beim Amtsgericht wurde notwendig, weil sowohl Metzger als auch der ebenfalls von einer Abwahl bedrohte Vizepräsident Arno Glesius bei der turbulenten Mitgliederversammlung am 20. September ihren Hut nahmen. Nur der zweite Vizepräsident Rolf Hauer blieb im Amt, ist laut Satzung aber alleine nicht handlungsfähig. «Ich werde mit Rolf Hauer ein Gespräch führen und den weiteren Zeitrahmen abstecken», kündigte der Vorsitzende des Verwaltungsrats Peter Mayer an.
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Laut Hauer wird es «vier bis sechs Wochen dauern, bis eine Nachwahl erfolgt». Es tue ihm für seine bisherigen Vorstands- Kollegen leid. «So schlecht war die Arbeit, die wir geleistet haben, nicht», sagte Hauer. «Was mir Sorgen macht, ist die Spaltung des Vereins. Es wird eine schwierige Aufgabe, die Gräben zuzuschütten.»
Metzger war bis zuletzt bei vielen Fans populär, stand aber aufgrund der schlechten Außendarstellung des Vereins, dessen finanzieller Probleme und mehrerer Alleingänge am Verwaltungsrat vorbei immer stärker in der Kritik. Kurz vor der Versammlung hatte Mayer bekanntgegeben, dass dem Verein zurzeit 3,64 Millionen Euro fehlen, um einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren zu können.
«Es sind nicht die handelnden Personen, sondern es ist die zweite Liga, die uns runterdrückt», sagte Hauer dazu. «Schauen sie Bielefeld an, schauen sie Aachen an. Bei allen Vereinen, die abgestiegen sind, sind die finanziellen Probleme da.» Er hoffe nun, «dass Leute aus dem Sponsorenkreis kommen, die uns kurzfristig helfen».
Nach Angaben des 64-Jährigen war es von vornherein geplant gewesen, dass sich keines der Präsidiums-Mitglieder einem Abwahlantrag aussetzt. «Das Szenario hatten wir durchgespielt. Ich bin nicht überrascht, aber doch enttäuscht», erklärte Hauer.
Gegen Metzger, Glesius und auch ihn waren vorab Abwahlanträge eingereicht worden. Ein KSC-Sponsor wollte die mit einem Gegenantrag verhindern, so dass die Mitglieder zunächst darüber abstimmten, ob überhaupt ein Abwahlverfahren durchgeführt werden soll. Bei Metzger entschieden sich 935 von weit über 1500 Stimmberechtigten dafür. «Ich wünsche meinem Nachfolger, dass er Leute um sich hat, die das Ehrenamt tragen können und die vor allem getragen werden», sagte er.
http://www.badische-zeitung.de/sport-4/ksc-neuer-praesident-in-vier-bis-sechs-wochen-x1x--35713027.html
Ist interessant zu lesen, dass die Verantwortlichen des KSC, der 2. Liga die Schuld geben für ihren veritablen finanziellen Crash.
Der KSC ist leider einer der vielen Traditonsvereine die durch immer wiederkehrende Mißwirtschaft alle paar Jahre vor dem Abgrund stehen.
Es ist anzunehmen, dass sie sich wieder irgendwie aus der Kacke rauswursteln und geloben auf die eigene Jugend und talente aus der region setzen. Wenn sie dann wieder einigermassen finanziell auf der Reihe sind geht das ganze Theater wieder von vorne los.