Tom hat geschrieben:http://www.mdr.de/sport/fussball_rl/reaktionen-auf-regionalliga-reform-102.html
Diverse Stimmen unter anderem von Gerd Dais...
Überraschend gutes und klares Statement von Ronny Zimmermann. Gibt jedenfalls Anlass zur Hoffnung, dass der Südwesten sich nicht von den anderen Regionalligen über den Tisch ziehen lassen wird ("Alleine auf die sportlichen Ergebnisse der letzten Jahre zu schauen geht ebenfalls am Thema vorbei. Es gibt viele Parameter, die hier eine Rolle spielen, wie beispielsweise entstehende Kosten oder auch die Mannschaften hinter den Regionalligaträgern. So repräsentiert alleine die Regionalliga Südwest zum Beispiel fast ein Drittel aller Herrenteams in Deutschland. Deshalb gibt es ja auch den zweiten Teilnehmer an den Aufstiegsspielen.")
Die sollen sich mal gedanklich schnell davon lösen, dass man in der 3. Liga 5 Absteiger haben wird. In 100 Jahren werden da die Drittligisten nicht mitmachen. Der Vergleich mit England hinkt massiv: In der Championship (2. Liga) gibt es bei 24 Mannschaften ganze 3 Absteiger, in der League One (3. Liga) gibt es bei 24 Mannschaften 4 Absteiger, also kein Vergleich zu "5 aus 22 steigen ab". England und Wales haben zusammen nicht mal die Hälfte der Fläche Deutschlands (151 zu 357), die "englische Woche" ist die Regel und nicht wie in Deutschland die Ausnahme. In England wird seit 100 Jahren Profi-Fussball gespielt und selbst die League Two (4. Liga) versteht sich als reine Profiliga, unsere Regionalligen sind hingegen ein Misch-Masch aus Voll-/Halbprofis und besseren Feierabendfussballern. Es gibt bei uns nicht eine mit England vergleichbare "support your local football club"-Kultur, die dazu führt, dass man einfach an einem Dienstagabend in das - meist innerstädtisch gelegene (wie in England) - Stadion marschiert, 3 Bier trinkt und bissl rumgröhlt. Bei uns fallen unter der Woche die Zuschauerzahlen in praktisch allen Ligen dramatisch. Bei uns ist Fussball ein Wochenendereignis, folglich gilt es Spiele unter der Woche zu vermeiden, die wären aber in größerer Zahl unabdingbar, wenn man 22 oder gar 24 Mannschaften in einer Liga hätte.
Was der Neitzel da zusammenzwurbelt... Dass es 92/93 eine 2. Liga mit 24 Mannschaften gab ist zwar sachlich richtig, es war allerdings ein singuläres Ereignis, das auf die Eingliederung der Ex-DDR in die bundesdeutschen Fussballstrukturen zurückzuführen ist (in der Folgesaison wurde dann ja wieder mit 20 Mannschaften gespeilt).
Der Vorschlag von Dais mit 4 Regionalligen aus denen dann jeweils der Meister aufsteigt ist begrüßenswert, wird aber wohl an den völlig konträren Vorstellungen der verschiedenen Interessengruppen scheitern. Umgesetz wäre das recht einfach: RL Südwest und West bleiben wie sie sind, Thüringen uns Sachsen bilden mit Bayern die RL Südost, der Rest bildet die RL Nord. Das von Neitzel angesprochene Derby Lok vs. Chemie wäre auch so weiterhin möglich, Jena, Erfurt, Aue, Chemnitz, Zwickau und andere potentielle Viertligisten aus Sachsen und Thüringen würden ihre Derbies nicht verlieren. Die Bayern würden allerdings wohl das Schreckgespenst der "marodierenden Ossi-Hool-Horden" die ihre beschaulichen bayerischen Dörfer heimsuchen würden an die Wand malen.... Der Sündenfall war nunmal die letzte Regionalliga-Reform. Man darf gespannt sein, wie sich dies jemals wieder korrigieren lassen wird.