http://www.swr.de/landesschau-aktuell/b ... index.htmlEs handelt sich um Akten aus einer Anklage gegen den früheren Freiburger Sportmediziner Armin Klümper aus dem Jahr 1984. In den Akten finden sich Belege dafür, dass Klümper mehrfach Dopingsubstanzen an den VfB Stuttgart geliefert hat. An den SC Freiburg dagegen gab es nur eine einzelne Lieferung im Jahr 1979. Professor Armin Klümper behandelte nicht nur tausende Athleten in seiner Spezialambulanz in Freiburg, er versorgte auch Verbände und Vereine mit Medikamenten, darunter auch verbotene Dopingpräparate.
Laut Aktenlage lieferte er zwischen 1978 und 1981 allein dem VfB Stuttgart Verbandsmaterial sowie Vitamin- und Aufbaupräparate im Gesamtwert von über 117.000 D-Mark. In den Unterlagen der Staatsanwalt finden sich zahlreiche handschriftliche Rechnungen an den VfB, auf denen detailliert Medikamente und ihre Mengen aufgelistet sind. Darunter das Anabolikum Megagrisevit, damals ein bekanntes und verbotenes Dopingmittel.
Mayer-Vorfelders Name auf den Rechnungen
Entgegengenommen und unterschrieben wurden die Medikamentenlieferungen vom damaligen Masseur des VfB Stuttgart, François Caneri. Auf Nachfrage des SWR sagte Caneri am Montag am Telefon, er habe nicht gewusst, dass es sich um Dopingsubstanzen handelte. Auch der Name des früheren Kultusministers von Baden-Württemberg und damaligen Präsidenten des VfB Stuttgart, Gerhard Mayer-Vorfelder, taucht auf den Rechnungen immer wieder auf. Bei der Vernehmung als Zeuge im Fall Klümper 1984 betonte Mayer-Vorfelder, ihm sei es wichtig gewesen, dass es sich nicht um Dopingmittel handelte, Caneri habe ihm das versichert. Auf mehrere Anfragen des SWR hat Mayer-Vorfelder bislang nicht reagiert.