WARUM geht so was nicht bei uns???
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SV Darmstadt 98 will ,,nächste Stufe der Rakete zünden"
Präsident Hans Kessler: ,,Seit heute haben wir mehr als eine solide Basis, auf der wir aufbauen können"
Hans Kessler, Präsident des Fußball-Regionalligisten SV Darmstadt 98, strahlte mit der Sonne um die Wette. So sieht Zufriedenheit aus. Denn der Traditionsverein, der in den vergangenen Jahren finanziell und sportlich mehr schlecht als recht über die Runden kam, steht möglicherweise vor einer glücklicheren und erfolgreicheren Zukunft. ,,Seit heute haben wir mehr als eine solide Basis, auf der wir aufbauen können", kommentierte Kessler die neue Voraussetzung zum Erreichen des sportlichen Ziels. Das heißt:
Möglichst innerhalb von drei Jahren strebt der SV 98 den Aufstieg in die Dritte Liga an.
Gezwungenermaßen. Schließlich tendieren die Überlebenschancen in der Regionalliga angesichts der stetig steigenden Zahl an zweiten Mannschaften der Profivereine gegen Null. Dabei geht es auch um die mediale Aufmerksamkeit, die in der Dritten Liga deutlich höher ist als in der Regionalliga. Zudem ist zu erwarten, dass hier, wie auch bei der finanziellen Lage, in den kommenden Jahren die Schere immer weiter auseinander klaffen wird.
Um das Ziel zu erreichen, hat die Darmstädter Software AG ihren Sponsoringvertrag um drei weitere Jahre verlängert. Gleiches gilt für die HSE, die sich am gemeinsamen Projekt ,,Drittliga-Aufstieg" beteiligt. Über das Finanzvolumen wollten die Firmenvertreter Arnd Zinnhardt (Finanzvorstand Software AG) und Albert Filbert (Vorstandsvorsitzender HSE) keine Auskunft geben. ,,Wir haben über die Modalitäten Stillschweigen vereinbart", so Zinnhardt.
Dritter Partner ist die Stadt Darmstadt, allerdings ohne direkte finanzielle Zuwendungen.
Alle drei wollen damit ein Zeichen setzen für weitere Unternehmen, sich beim SV 98 zu engagieren. Vor allem natürlich finanziell.
Für den SV 98 bedeuten die abgeschlossenen Verträge, dass der Lilien-Vorstand eine relative Planungssicherheit bis zur Saison 2012/2013 hat. ,,Bis dahin wollen wir soweit sein, um den Aufstieg realistisch anstreben zu können", bleibt Lilien-Präsident Kessler vorsichtig. Mit Unterstützung der Partner schrittweise raus aus der Regionalliga und hinein in die Klasse der Fleischtöpfe, die mit der Dritten Liga beginnt.
Kessler hofft, dass mit den verbesserten finanziellen Rahmenbedingungen über drei Jahre es möglich sein wird, entsprechend starke Spieler ans Böllenfalltor zu holen und auch längere Zeit an den Verein zu binden.
Von Nachhaltigkeit war bei der Präsentation der Zukunftsvorstellungen am Montag häufig die Rede. Gemeint war offensichtlich die soziale Nachhaltigkeit. Darunter versteht man die Entwicklung der Gesellschaft als den Weg, um auf Dauer Zukunftsfähigkeit zu erreichen. Heißt im Fall des SV 98: Erst einmal in die Dritte Liga aufsteigen, die Liga auf absehbare Zeit zumindest halten, eventuell dann sogar noch höhere Ziele anstreben. Software-AG-Finanzvorstand Zinnhardt fand für Teil eins der Zielsetzung einen griffigen Satz: ,,Der SV 98 steht an einem Punkt, wo die nächste Stufe der Rakete gezündet werden muss."
Breiten- und Leistungssport, deren Zusammenwirken, werden immer wieder gern als Säulen von ambitionierten Vereinen bezeichnet. Und natürlich die Jugend. Auch hier hat die Software AG den Part übernommen, den bislang Amadeus Fire ausgefüllt hat. Der Darmstädter Software-Entwickler, der von der Förderung der leistungsorientierten Nachwuchsarbeit sprach, wird den Finanzdienstleister daher auch auf den Trikots ablösen.
Schließlich ist im Jugend-Sektor zudem geplant, die A- und B-Jugend ,,in die Bundesliga zu führen und dort über längere Zeit zu stabilisieren", wie es Rüdiger Fritsch, Vizepräsident des SV 98, ausdrückte. Auch das Thema ,,vom Deutschen Fußball-Bund anerkanntes Jugendleistungszentrum" wird angestrebt.