von Dobbes » 16.10.2024, 10:29
Die gleiche zeitung berichtet von einem flexiblen Metalitätsmonster...
Quelle RNZ E-Paper vom 16.10.24:
Die Allzweckwaffe
SV Waldhof: Schalke-Leihgabe Matriciani kann hinten überall spielen – Sportchef Loviso bescheinigt ihm eine „unfassbare Mentalität“
Von Daniel Hund
Mannheim. Dienstag, kurz nach 11 Uhr. Zweiter Stock, Trainingsgebäude am Alsenweg. Henning Matriciani, Waldhofs Abwehr-Abräumer, kommt in Socken zum RNZ-Gespräch. Das erste Training ist rum. Abgekämpft sieht er aus, aber glücklich und zufrieden. Lächelnd sagt er: „Es hat wieder Spaß gemacht mit den Jungs.“ Und der sei wichtig: „Wenn du diesen Spaßfaktor verlierst, wäre es gefühlt ein Job wie jeder andere auch, zu dem du kommst und später schnell wieder weg fährst.“
Hört sich gut an, so, als sei die Leihgabe von Schalke 04 bei den Buwe angekommen, voll integriert. „Das war nicht schwer. Es passt in der Mannschaft, wir treffen uns auch in der Freizeit, unternehmen viel zusammen.“ Probleme machte anfangs nur die Wohnungssuche. Einen Monat habe der 24-Jährige gewartet, ehe er zu geschlagen hat. Aber warum überhaupt eine eigene Bude? Als Leihspieler schwören viele eher aufs Hotel. Matriciani zuckt mit den Schultern: „Wenn du dir eine Heimat aufbauen willst, einen Ort, an dem du dich zurückziehen und wohlfühlen kannst, brauchst du was Eigenes.“
Wohl fühlt er sich auch an der Seite von Marcel Seegert. Dem Mann, der am Freitag gegen Aue sein 300. Spiel im Waldhof-Trikot bestreiten wird: „Es dauert auf unserer Position immer etwas, bis man zusammenfindet, aber wir harmonieren immer besser.“ „Cello“ und er sollen als Innenverteidiger die Abwehr zusammenhalten. Kämpfen, beißen und kratzen. Aber auch dirigieren und pushen. Lautsprecher-Fähigkeiten sind da wichtig, um auch mal Kommandos rauszuhauen. Anfangs wirkte Matriciani da noch verhalten, mittlerweile brüllt er quer übers Rasen-Rechteck, weiß genau, was er will.
Einer, der ihn unbedingt wollte, ist Sportchef Anthony Loviso – der fühlt sich bestätigt: „Zunächst hat man ihm die fehlende Spielpraxis angemerkt, aber er wird immer besser, spielt mit einer unfassbaren Mentalität, geht immer an die Grenze, zieht alle mit.“ Neu ist das nicht. Auch auf Schalke war er mit dem ganzen Herzen dabei. Torhüter Ralf Fährmann, der mit ihm bei den Knappen spielte, bezeichnete ihn mal als „Mentalitätsmonster, das die Gegner auffrisst“. Das war im März 2023 nach dem Derby gegen Dortmund, als Matriciani im Sechzehner eine Mega-Grätsche auspackte und so den Punktgewinn beim 2:2 gegen den großen Rivalen sicherte.
Ein weiterer Pluspunkt von Matriciani: Er kann’s auch als linker oder rechter Verteidiger, was in dieser Saison noch wichtig werden könnte, wenn die Kollegen Niklas Hoffmann und Malte Karbstein ihre Verletzungen auskuriert haben. Wo sieht sich Schalkes Publikumsliebling der letzten Jahre denn selbst am liebsten? „Schon eher in der Innenverteidigung“, lacht er, „das habe ich gelernt, aber klar, auf den Außen klappt es auch.“
Wer kann, der kann. Das denkt sich sicher aus Trainer-Rückkehrer Bernhard Trares. Von ihm hält Matriciani viel, spricht von klaren Ansagen, von guten Ideen, die aber längst noch nicht alle umgesetzt worden sind. Der Defensiv-Haudegen: „Wir befinden uns hier in einem Prozess, in dem du nicht alles sofort raushauen kannst. Aber man sieht, dass wir Stück für Stück besser werden.“ Die Länderspielpause sei Gold wert: „Da haben wir mal Zeit, gewisse Dinge aufzuarbeiten.“
Aue, das am Freitag, 19 Uhr, im Carl-Benz-Stadion aufkreuzt, soll’s zu spüren bekommen. Ein Gegner, der einen Super-Start hingelegt hat, mittlerweile aber ins Wanken geraten ist. Matriciani hat Respekt, aber keine Angst: „Wir schauen auf uns und wenn wir wirklich alles abrufen, können wir jeden schlagen.“
Sorgen bereitet die Verletztenliste: Mittelfeld-Mann Maximilian Thalhammer und Verteidiger Tim Sechelmann standen am Dienstag nicht mit auf dem Trainingsplatz. Dass sie gegen Aue auflaufen können, scheint eher unwahrscheinlich zu sein. Da mit Julian Rieckmann ein weiterer Mittelfeldspieler gesperrt fehlen wird, stellt sich die Zentrale eigentlich von selbst auf. Rico Benatelli und Adrian Fein, die ihre Stärken eher mit dem Ball haben, scheinen somit gesetzt zu sein.
Und wer erobert die Bälle? Gute Frage. Aber wenn einer einen guten Plan B ausheckt, dann Bernhard Trares.
Blauschwarzes Herz...die Raute auf der Brust….es wird gekämpft bis zu Letzt...volle Kraft bis zum Schluss!
Mudda, Mudda die Buwe! A loss sie doch....isch hebb sie jo, die wolle noch ä Mol! Saumensch...elendischs!