Szene 9: Nach einem Pass von Gerrit Gohlke läuft Marcel Costly frei auf das FCK-Tor zu, wird von Schiedsrichter Florian Bastübner jedoch aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition zurückgepfiffen. [TV-Bilder – ab Minute 2:07:10]Babak Rafati: An dieser Stelle kommt meine Standardaussage, dass man so etwas nicht zweifelsfrei auflösen kann und somit die Entscheidung des
Schiedsrichtergespanns akzeptiert werden sollte. Wir gucken von dieser Seite und haben eine andere Perspektive als der Assistent. Der Assistent wiederum guckt von der anderen Seite auf die beiden Spieler. Dabei sieht er, dass hinter etwas Rotem (Trikotfarbe Verteidiger) etwas Weißes (Trikotfarbe Angreifer) ein paar Zentimeter weiter vorne ist und kommt daher zu dieser Abseits-Entscheidung.
Auch ist es sehr schwierig den Moment der Ballabgabe abzupassen, weil der Assistent auf den Passgeber und zugleich die Position des Angreifers im Moment der Ballabgabe schauen muss. Man könnte etwas ironisch sagen, dass Assistenten generell schielen müssten, um so etwas sehen zu können. Innerhalb kürzester Zeit kommt es zudem in hundertstel Sekunden durch die Bewegungsabläufe zu Positionsverschiebungen (Verteidiger und Angreifer laufen entgegengesetzt – Verteidiger heraus und Angreifer hinein), sodass man den Assistenten in solch knappen Szenen keinen Vorwurf machen kann. Das ist etwas, was in der Bundesliga nur durch den Videobeweis auflösbar ist. Und das klappt auch gut, weil es faktische Entscheidungen sind und es keine zwei Meinungen gibt. Natürlich werden viele jetzt sagen, im Zweifel für den Angreifer. In dieser Situation denkt aber ein Assistent nicht an diese Maxime. Das ist eher eine Theorie und nur praktisch umsetzbar durch sehr erfahrene Assistenten in der Bundesliga.
https://www.liga3-online.de/strittige-szenen-am-4-spieltag-die-analyse-von-babak-rafati-6/Klarer Fall von "Jein"
Man darf jetzt nicht alles so schlecht reden, wie es war.... (Fredi Bobic)