Keine Basis mehr vorhanden
Michael Fink und der SV Waldhof Mannheim trennen sich - Trainingsauftakt am Alsenweg
Michael Finks Zeit beim SV Waldhof ist zu Ende. Foto: vaf
Mannheim. (miwi) Endlich rollt wieder der Ball - mit diesem Gefühl dürften die Fans des SV Waldhof dem heutigen Montag entgegenblicken. Mit dem Trainingsauftakt der Blau-Schwarzen um 15 Uhr am Alsenweg wird die Aufmerksamkeit von den Personalien der vergangenen zweieinhalb Wochen abgelenkt, in denen ein neuer Sportlicher Leiter und ein neuer Trainer installiert wurden. Fußballlehrer Bernhard Trares hat jetzt die Möglichkeit, seine neuen Spieler persönlich kennenzulernen. Michael Fink wird nicht mit ihm auf dem Übungsplatz stehen.
Innerhalb von wenigen Tagen endete für Michael Fink zunächst die Zeit als Cheftrainer der Regionalliga-Mannschaft und anschließend die komplette Zusammenarbeit. Der Co-Trainer und der Klub beendeten das Miteinander, das 2015 begonnen hatte, als Fink als spielender Co-Trainer nach Mannheim gekommen war. Seit vergangenen Sommer war Fink zunächst als Co-Trainer unter Gerd Dais und nach dessen Beurlaubung ab Oktober als Interimstrainer beschäftigt.
Am Rande des SparkassenCups in Ketsch bedauerte Jochen Kientz die Entscheidung des bisherigen Coaches. "Wir hatten Michael Fink angeboten, wieder als Co-Trainer zu arbeiten und er hätte bei uns auch den Trainerschein machen können", erklärte der neue Sportliche Leiter, "aber das war für ihn leider kein Thema. Schade, er hat sehr gute Arbeit geleistet."
Michael Fink fehlte für eine längere Partnerschaft offenbar die Basis zur Sportlichen Leitung. "Wir hatten komplett unterschiedliche Auffassungen über zukünftige Kompetenzen", sagte der 35-Jährige. Über die Verpflichtung des neuen Trainers sei er durch Medienberichte informiert worden, ein interner Austausch habe nicht mehr stattgefunden.
Die Kommunikation war in den Tagen zuvor bereits ungenügend, so zumindest empfand es Fink. Der war unterrichtet, dass es Probleme geben würde, den sportlich erfolgreichen Übungsleiter mit einer Ausnahmegenehmigung durch den Verband bis Saisonende als Cheftrainer zu halten, von der endgültigen Entscheidung erfuhr er verspätet. "Es ist sehr schade, dass der Verein diese Information am 19. Dezember erhielt und sie mir erst am 27. Dezember mitgeteilt wurde", erklärte Fink.
Hinzu kamen nach einem Gespräch mit Kientz offenbar Zweifel an der Trainingssteuerung des Interimstrainers. Dabei war die sportliche Bilanz unter Fink stark, nur eine Niederlage gab es für die Waldhöfer bis zum Beginn der Winterpause. Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit in seiner ursprünglichen Funktion als Assistent sei dadurch unmöglich geworden. "Ich hätte grundsätzlich kein Problem damit gehabt, wieder ins zweite Glied zu rücken", sagte Fink gestern.
Mit dem neuen Cheftrainer hatte die Entscheidung nichts zu tun, betonte Fink. Es habe gar kein Austausch mit Trares stattgefunden, weil vorher deutlich geworden sei, dass eine tragfähige Basis mit der sportlichen Leitung sowie der Geschäftsführung fehle.
In den kommenden Monaten, so die aktuelle Planung, will Fink die Trainerlizenzen erwerben, die fehlten, um länger als Cheftrainer beim SVW arbeiten zu können. "Das sollte ursprünglich ohnehin in der Zeit bis Juni 2019 passieren", sagte der Mann, der den Klub vom Alsenweg mit etwas Wehmut verlassen wird: "Es ist traurig, dass es nicht weitergeht, ich habe hier beim SV Waldhof viel Herzblut und Leidenschaft reingesteckt."
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