Der SV Waldhof bleibt nach 0:0 gegen Duisburg im Krisenmodus
Eine Nullnummer und eine zugemauerte Tür: Beim SV Waldhof Mannheim herrscht nach dem Remis gegen den Tabellenletzten Krisenstimmung.
Immerhin gab es auf dem Heimweg keine unliebsamen Überraschungen, denn alle Tore und Türen waren auf Anhieb passierbar. Beim SV Waldhof Mannheim erfreuen sich die Beteiligten im Moment schon an kleinen positiven Meldungen. Vor dem Anpfiff des Kellerduells in der Dritten Liga gegen den MSV Duisburg hatte eine unerwartete Aktion für Aufsehen gesorgt.
Unbekannte hatten den Eingang der Geschäftsstelle des SVW am Carl-Benz-Stadion zugemauert. Auf der errichteten Mauer wurde der Schriftzug „Der Kompp muss weg“ aufgesprüht. Markus Kompp ist seit 2016 Geschäftsführer beim kriselnden Drittligisten. Nach dem Absturz auf einen Abstiegsplatz ist die Kritik an Kompp erneut aufgeflammt. „Ich werde mich nicht dazu äußern“, sagte Kompp auf RHEINPFALZ-Nachfrage. Währenddessen hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen und wertet Bilder der Videoüberwachung aus.
Das Vorgehen einiger Anhänger macht deutlich, wie explosiv die Stimmung im Umfeld des Traditionsklubs ist. Der Ärger vieler Fans richtet sich gegen den Geschäftsführer, während der 90 Minuten gegen die Duisburger wurden im Fanblock immer wieder Spruchbänder mit Kritik an Kompp und den Klubbossen nach oben gehoben.
Der Mannschaft gelang es nicht, für einen Stimmungsumschwung zu sorgen. Besonders fußballerisch offenbarten die Waldhöfer viele Schwächen, während sie kämpferisch überzeugten. Gegen biedere Duisburger, die als Tabellenletzter nach Mannheim gekommen waren, reichte die Vorstellung aber nicht für einen Erfolg, am Ende stand ein gerechtes Unentschieden. Seit sechs Ligaspielen sind die Mannheimer damit sieglos.
Die Anhänger, die das eigene Team während des Spiels unterstützt hatten, machten ihrer Enttäuschung nach dem Schlusspfiff mit Pfiffen Luft. Bentley Baxter Bahn hatte Verständnis für die eigenen Fans. „Ich würde es vermutlich genauso machen“, sagte der Mittelfeldspieler des SV Waldhof, nachdem er sich ein paar unfreundliche Worte der Anhänger in der Kurve hatte anhören müssen. Die Tatsache, dass der SVW erstmals in der laufenden Spielzeit ohne Gegentreffer geblieben war, war nur ein schwacher Trost. „Das will jetzt niemand hören, aber das ist ein positiver Fakt, dass wir die Null gehalten haben“, sagte Abwehrspieler Julian Riedel.
Für Rüdiger Rehm wird die Lage nach dem verpassten Sieg nicht besser, dennoch spürt der Trainer nach eigenen Angaben weiter die Rückendeckung seiner Vorgesetzten. „Wir sind im ständigen Austausch und wissen alle, dass die Situation kritisch ist“, erklärte Rehm. Während er das sagte, saßen Kompp, Mäzen Bernd Beetz und Aufsichtsratsboss Christian Beetz in der oberen Etage der Geschäftsstelle und steckten die Köpfe zusammen.
Quelle: Die Rheinpfalz