Presse, 01.07.2023

[Pressesprecherin]

Großer Andrang beim öffentlichen Training
Auch Waldhof-Legende Karl-Heinz Bührer mischte sich unter die rund 1000 Fans am Alsenweg. Bei ihm ist die Vorfreude groß.

Mannheim. Dirk Stelly war einer der Ersten. Schon eine Stunde vor Beginn des öffentlichen Trainings, stiefelte der Athletiktrainer des SV Waldhof am Samstag über den Rasen des Stadions am Alsenweg, verteilte auf dem ganzen Platz blaue Stangen und bunte Hütchen, baute seinen ganz persönlichen Buwe-Drillkurs auf.

Und der Rasen? Der sah top aus. Am Donnerstag, zeitgleich mit der ersten Trainingseinheit der Mannschaft auf dem Rasen-Rechteck vor dem Stadion, drehten zwei Mann jeweils mit einem Mäh-Traktor stundenlag ihre Kreise.

Und der Tribünenbereich? Der war eigentlich wie immer. Mehr verdreckt als sauber. Hier und da eine Spinnwebe. In manchen Ritzen noch Kippen-Stummel, die möglicherweise noch in den Neunziger Jahren, als die Profis des SVW hier noch häufiger am Ball waren, weggeschnippt wurden.

Problematisch? Nein, das hat was, versprüht Retro-Charme und ist eben kein 0815-Hochglanz-Produkt mit Schickimicki-Flair. "Hier", grinste ein Fan, der gerade ein Taschentuch herausgeholt hatte, um den Staub von den Holzlatten seiner Sitzbank wegzuwischen, "hier wird Fußball noch geatmet. Ich find's klasse."

Direkt neben der RNZ saß Waldhof-Legende Karl-Heinz "Kalle" Bührer. Gut gelaunt war er, voller Vorfreude auf die neue Saison. Er sagt: "Mit Rüdiger Rehm haben wir jetzt einen Trainer, der passt. Er ist aus der Region. Wir haben einst auch noch zusammen bei den Amateuren gespielt." Aber auch: "Trotzdem müssen die Jungs diese Euphorie von außen auch erst auf dem Platz umsetzen. Und das wird keine leichte Aufgabe."

Zuversichtlich stimmt Bührer, dass Rehm die Trainingsschule von Uwe Rapolder durchlaufen hat: "Bei Uwe hat man auf dem Platz gesehen, was er will. Genau das hat mir zuletzt bei uns gefehlt. Wir kamen überhaupt nicht mehr in die Tiefe, spielten häufig ohne erkennbares System."

Und welche Erwartungen hat Bührer an die neue Saison? "Das ist momentan noch schwer zu sagen. Auch wenn es sich komisch anhört, zunächst gilt es mal von Spiel zu Spiel zu schauen und sich auf einem gesicherten einstelligen Tabellenplatz zu behaupten. Und auch darauf zu hoffen, dass sich die neuen Spieler bei uns weiterentwickeln."

Die Hoffnungen ruhen dabei ganz klar auf Rehm. Als der um 10.28 Uhr aufs Feld lief, brach ein Orkan los. Langgezogene Rüdiger-Sprechchöre und tosenden Applaus gab's. Rund 1000 Anhänger waren gekommen, sorgten für einen beeindruckenden Rahmen. Selbst Bührer hielt den Ansturm im Tribünenbereich mit seiner Handy-Kamera fest. "Diese Begeisterung", lächelte er, "im Internet ist es ja nicht anders."

Nach rund 50 Minuten stand ein Trainingsspielchen auf verkleinertem Platz über drei verkürzte Halbzeiten auf dem Programm. Es wurde 9 gegen 9 gespielt, während immer ein frei anzuspielender Mann mit unterwegs war. Rehm stand draußen, gab lautstark Kommandos und Tipps.

Insgesamt fielen vier Tore: Adrian Malachowski traf per abgefälschtem Schuss, Kapitän Marcel Seegert unterlief bei einer Rettungsaktion auf der Linie ein Eigentor, Bentley Baxter Bahn und Pascal Sohm staubten ab.

Quelle: https://www.rnz.de/sport/sportregional_artikel,-SV-Waldhof-Grosser-Andrang-beim-oeffentlichen-Training-_arid,1143257.html