Presse, 01.04.2023

[Pressesprecherin]

Quelle: Die Rheinpfalz vom 01.04.2023

Im Schaufenster

Fussball: Waldhof in Saarbrücken nach zwei Niederlagen in der Pflicht

|env

MANNHEIM. Für Christian Neidhart, Trainer des SV Waldhof, ist der 1. FC Saarbrücken genau der richtige Gegner nach den zurückliegenden Niederlagen: „Es ist ein geiles Derby vor ausverkauftem Haus und eine Chance für die Spieler, sich ins Schaufenster zu stellen. Wir werden brennen“, kündigte er an.
Gerade das Feuer war es, was die Waldhofanhänger bei den jüngsten Auftritten ihrer Mannschaft, ganz besonders im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück, vermisst hatten. Die Aufarbeitung der Niederlagen in Wiesbaden und gegen Osnabrück habe entsprechend gedauert, verriet Neidhart, ohne dabei ins Detail gehen zu wollen. „Die Enttäuschung war groß. Wir hatten uns das anders erhofft.“ Umso wichtiger ist deshalb das Auswärtsderby im Saarland (Sonntag, 14 Uhr). „Die Anspannung ist da. Dieses Derby ist wichtig für die Fans, für die Jungs und für die Tabelle.“ Die Unterstützung wird auf alle Fälle vorhanden sein, der Gästeblock wird voll sein. Bleibt nur noch die Mannschaft in der Bringschuld. Die wird zumindest rein personell fast dasselbe Gesicht tragen wie vergangene Woche. Allerdings ist Marcel Seegert mit seiner fünften gelben Karte nicht mit dabei. Dafür kehrt Laurent Jans wieder von der Nationalmannschaft zurück. Wobei Seegert wohl ohnehin ausgefallen wäre. Er hat sich gegen Osnabrück eine Leistenverletzung zugezogen. „Aber gegen Freiburg ist er wieder fit“, ist sich der Trainer sicher. Frühestens in der kommenden Woche wird er wieder mehr Alternativen haben. „Adrien Lebeau und Pascal Sohm haben noch kein grünes Licht“, berichtete er am Freitag. Und neben den Langzeitverletzten Marcel Höger und Gerrit Gohlke ist auch der Einsatz von Daniel Keita-Ruel zumindest mit einem Fragezeichen versehen. Immerhin: Thomas Pledl meldete sich wieder gesund zurück und ist mit im Kader. Klar sei, dass gerade Sohm und Lebeau den Waldhöfern im Spiel nach vorne fehlen. „Sie verändern mit ihren Qualitäten unser Spiel.“ Aber auch in den anderen Spielern stecke Qualität „Die müssen sie jetzt aber gegen Saarbrücken auf den Platz bringen.“

*************************************

Rachegelüste rein sportlicher Natur

FUSSBALL: 1. FC Saarbrücken peilt nach Hinspiel-Schlappe Sieg gegen Waldhof an

|cha

SAARBRÜCKEN. Drei Siege und ein respektables Remis: Drittligist 1. FC Saarbrücken hat nach der schwarzen Serie die Kurve gekriegt. Klar, dass nun morgen (14 Uhr) gegen den Alt-Rivalen vom SV Waldhof nicht wieder was anbrennen soll. Schließlich schielt der FCS zur Abwechslung mal wieder in Richtung Liga zwei.
In Saarbrücken ist Shopping-Sonntag angesagt. Dass auf Krawall gebürstete Waldhof-Fans nach der Partie womöglich Lust auf einen Einkaufsbummel verspüren, dürfte eine der Sorgen sein, die die Polizei vorm Derby umtreibt. Beamte aus vier (!) Bundesländern wollen gemeinsam Sorge dafür tragen, dass in und um den Ludwigspark nichts ausufert. Es gab ja schon unschöne Szenen zur Genüge zwischen beiden Lagern, die sich erklärtermaßen spinnefeind sind. Mehr als 13.000 Tickets sind vorab übern Tisch gegangen. Die Kulisse wird also stimmen. Auch im Team der Blau-Schwarzen stimmt’s (wieder): Verraucht ist auch der Zorn ob des späten und irregulär erzielten 1:1-Ausgleichs der Freiburger am Montag. „Unterm Strich kann man mit einem Punkt beim Tabellenzweiten ja leben“, gab sich gestern Kasim Rabihic gar nicht mehr so zornig über die im Breisgau vergeudeten Zähler. Offensivmann Rabihic – ein feiner Techniker, der aber gern mal Verstecken spielt, wenn’s nicht läuft – gehört zu jenen, die unter Rüdiger Ziehls sorgsamer Führung aufgeblüht sind. Am 8. Oktober vergangenen Jahres spielte der Neuzugang vom SC Verl nur eine Statistenrolle. An jenem Tag vor fast einem halben Jahr hat der FCS im Carl-Benz-Stadion zu Mannheim 0:1 verloren. Eine wegweisende Niederlage – es sollte die letzte des Jahres sein. Uwe Koschinat hatte nach indiskutabler Darbietung seiner Elf beim badischen Rivalen hurtig die Koffer packen müssen. Manager Ziehl übernahm. Und legte eine Erfolgsserie hin, die bis heute Grundstock dafür ist, dass der FCS nur vier Punkte hinter einem Aufstiegsrang liegt. Der FCS bleibt gut im Rennen, wenn er heute seine sportlichen Rachegelüste umsetzen kann. Bei diesem Vorhaben fehlt Boné Uaferro (Gelbsperre). Marcel Gaus darf wieder ran.