Presse, 31.03.2023

[Pressesprecherin]

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Trotz Ausfällen - SV Waldhof nimmt in Saarbrücken neuen Anlauf

Im Südwest-Derby beim 1. FC Saarbrücken steht für Fußball-Drittligist SV Waldhof einiges auf dem Spiel. Die Mannheimer wollen es positiv angehen und können im Saarland auf die Unterstützung ihrer Fans zählen

Mannheim. Donnerschlag, Platzregen, Land unter am Carl-Benz-Stadion - Pessimisten dürften das Ambiente rund um die Spieltagspressekonferenz des SV Waldhof am Freitagmittag sicher als passendes Stimmungsbild für den Fußball-Drittligisten interpretiert haben. Und nach zwei Niederlagen in Folge gegen direkte Konkurrenten im Aufstiegskampf war die Atmosphäre zumindest anfangs der Woche wohl alles andere als eitel Sonnenschein, wie auch Trainer Christian Neidhart im Rückblick einräumte.

Gäste-Block in Saarbrücken ausverkauft

„Die Aufarbeitung war nicht so einfach. Die Jungs waren schon geknickt und mussten die Köpfe in der Woche erstmal wieder hochkriegen. Zwei Niederlagen am Stück - das war gefühlt auch eine neue Situation für uns“, beschrieb der SVW-Coach den zähen Neustart.

Zwar hatte der Waldhof auch schon im vergangenen Oktober gegen Freiburg II und Essen zwei Mal in Folge ohne Punkte dagestanden, doch nach dem bislang positiv verlaufenen Fußball-Jahr 2023, das nach der Partie gegen Ingolstadt im Sprung auf einen Aufstiegsplatz gipfelte, wogen die jüngsten Dämpfer gegen Wehen Wiesbaden und Osnabrück umso schwerer.

Unmittelbar vor dem Südwest-Derby beim 1. FC Saarbrücken (Sonntag, 14 Uhr), für das sich 1952 Waldhof-Fans im ausverkauften Gäste-Fan-Block angemeldet haben, hat Neidhart inzwischen aber wieder eine Trendwende ausgemacht. „Man merkt, dass es Richtung Spiel geht und die Anspannung bei den Jungs auch wieder da ist.“

Mehrere SVW-Spieler fallen aus

Damit sind zumindest einmal die minimalen Grundvoraussetzungen gegeben. Bei den zuletzt vier Mal ungeschlagenen Saarländern, die einen Punkt und einen Platz vor dem SVW auf Rang sechs rangieren, wird Neidhart aber einmal mehr personell jonglieren müssen.

Zwar ist Laurent Jans wieder von seiner Nationalmannschaftsreise mit der luxemburgischen Auswahl zurück und auch Thomas Pledl hat seine Erkältung auskuriert, dafür muss nun Kapitän Marcel Seegert (Adduktoren und Gelbsperre) ersetzt werden. Für Daniel Keita-Ruel, Adrien Lebeau und Pascal Sohm kommt das Saarbrücken-Spiel noch zu früh. Bei Sohm besteht immerhin eine „Resthoffnung“, der Stürmer konnte allerdings die komplette Woche nicht trainieren.

Damit fehlen den Mannheimern einmal mehr gerade in der Offensive die entsprechenden Alternativen, um das Spiel zu ändern, oder mit einer Eins-gegen-Eins-Aktion die gegnerische Defensive aus dem Gleichgewicht zu bringen. Die Effizienz im letzten Drittel Richtung gegnerisches Tor war daher auch Thema in der zurückliegenden Trainingswoche. Und dass man selbst von einer ersatzgeschwächten SVW-Elf wie beim 0:2 gegen Osnabrück etwas mehr als das zuletzt Gezeigte erwarten darf, bestätigte auch Neidhart.

So sieht Trainer Neidhart das Derby

„Da gibt es viele Dinge, die wir mit unseren Jungs aber intern bereden. Da haben wir einiges schon klar angesprochen, die ich aber nicht nach außen tragen möchte, weil ich weiß, welches Echo dann wieder kommt“, sagte Neidhart. Neben taktischen Abläufen und individuellen Fehlern dürfte es dabei auch einmal mehr um das eigene Anspruchsdenken einiger SVW-Profis aus der zweiten Reihe und die letztliche Vorstellung auf dem Platz gegangen sein - ein Thema, das die Mannheimer schon länger beschäftigt.

Das Derby im Saarland soll nun aber nicht als zusätzliche Last, sondern als Chance aufgefasst werden, forderte Neidhart. „Das ist ein ganz wichtiges Spiel für die Fans, für die Jungs, für die Tabellensituation und das Gesamtbild. Da steht man im Mittelpunkt und man hat eine riesen Gelegenheit, sich da auch wieder ins Schaufenster zu spielen“, sagte Neidhart. „Deshalb freuen wir uns auf die Partie und wollen diese mit allem Elan angehen.“

„Noch kein Richtungsweiser“

Dass die Partie für den Waldhof schon richtungsweisenden Charakter in Sachen Aufstiegsrennen haben könnte“, wollte Neidhart nicht unterschreiben. „Ich habe schon nach dem Ingolstadt-Spiel gesagt, dass es auch schnell wieder in die andere Richtung gehen kann. Da wird das ein oder andere Ergebnis auch in die andere Richtung fallen. Wichtig ist, dass wir selbst punkten und in so einem Spiel kannst du immer mehr gewinnen als verlieren“, hofft der Waldhof-Trainer auf einen Stimmungsaufheller - und auch am Carl-Benz-Stadion schien am Freitagnachmittag zwei Stunden später schließlich schon wieder die Sonne.