Presse - 11.02.2023

[Pressesprecherin]

Quelle: Die Rheinpfalz - 11.02.2023

Eiskalter Dämpfer im Aufstiegsrennen

Fussball: Drittligist SV Waldhof Mannheim unterliegt verdient mit 1:2 beim FC Erzgebirge Aue

VON MICHAEL WILKENING

AUE-BAD SCHLEMA. Die positive Serie des SV Waldhof in der Dritten Liga ist gerissen. Beim FC Erzgebirge Aue verloren gestern Abend die Mannheimer 1:2 (0:2) und verpassten zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage den möglichen Sprung auf den vierten Tabellenplatz.
Mit hängenden Köpfen schlichen die Waldhof-Akteure wenige Augenblicke nach Spielschluss in Richtung der mitgereisten Fans. Etwa 400 hatten die Fahrt ins schöne, aber kalte Erzgebirge mitgemacht – und mussten wie die Spieler enttäuscht den langen Heimweg antreten. Bei den Männern, die trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt kurze Hosen trugen, war der Frust spürbar. Schließlich hatten sie die Niederlage selbst verschuldet. „Das war einfach ärgerlich“, sagte SVW-Kapitän Marcel Seegert. Der Innenverteidiger hatte wie die Kollegen viel versucht, um die erste Pleite nach sechs Partien ohne Niederlage zu verhindern. Der Wille war den Waldhöfern nicht abzusprechen, aber zu viele Fehler führten zum Rückschlag im Aufstiegsrennen. Bis in die letzte Minute der Nachspielzeit hinein herrschte vor 7200 Zuschauern Spannung. Aber mit viel Hingabe und letztlich verdient sicherten sich die Sachsen drei Zähler. Daran änderte nichts, dass die Waldhöfer früh in der zweiten Halbzeit Hoffnung zurückerlangten. Ein Eigentor von Erik Majetschak brachte den SVW auf 1:2 heran (49.). Doch anschließend blieben die großen Chancen für die Mannheimer aus, während der FC Erzgebirge Möglichkeiten zum 3:1 ausließ. „Ich glaube, Aue hatte die besseren Chancen“, sagte Christian Neidhart. Der Waldhof-Coach hatte im ersten Moment keine Erklärung, warum seine Mannschaft über weite Strecken der Partie fahrig wirkte und warum dem SVW der Schwung der ersten Partien im Kalenderjahr 2023 abhandengekommen war. Das 0:2 zur Pause hatten sich die Mannheimer höchstselbst eingebrockt, denn die Zahlen auf der kleinen Anzeigetafel gaben die Verhältnisse auf dem Rasen nicht wieder. Allerdings zeigten die Waldhöfer zwei entscheidende Schwächen. Trotz viel Ballbesitz und optischer Überlegenheit gelang es der Offensivabteilung nicht, die Abwehr der Sachsen auszuhebeln. Es gab ein paar gute Ansätze, aber Torhüter-Veteran Martin Männel, der in der 15. Spielzeit für den FC Erzgebirge spielt, musste keine glimpfliche Situation entschärfen. Mangel eins ist damit ausführlich beschrieben, Mangel zwei war die Anfälligkeit in der Defensive. Nach einem Ballverlust an der Mittellinie von Bentley Baxter Bahn genügte ein schlauer Pass von Dimitrij Nazarov, damit Omar Sijaric frei vor Jan-Christoph Bartels auftauchte und zum 1:0 vollendete (20.). Fünf Minuten vor der Pause verlängerte Aues Stürmer Antonio Jonjic, der in Ludwigshafen geboren wurde und vor vielen Jahren im Nachwuchs des SVW gespielt hatte, einen Freistoß mit der Stirn zum 2:0 ins Netz – 2:0 (40.).