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Presse 28.11.2022

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Presse 28.11.2022

Beitragvon Pressesprecherin » 21.09.2023, 23:32

Große Fragen und dünne Antworten beim SV Waldhof
Viele Fragezeichen, vage Erklärungen: Bei der Mitgliederversammlung des SV Waldhof wird um die Jugendarbeit gestritten, die Profi-Abteilung macht erneut Verlust
VOR 8 MINUTEN VON THORSTEN HOF Mannheimer Morgen
Mannheim. Wie geht es weiter mit der Jugendarbeit beim SV Waldhof? Diese Frage stand erwartungsgemäß im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Mannheimer Fußball-Drittligisten, der in diesem Bereich ab Sommer 2023 vor einer Finanzlücke von rund 350 000 Euro stehen wird. Hintergrund ist wie mehrfach berichtet der vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) geforderte Ausstieg des „Anpfiff ins Leben e.V.“, der mit Mitteln der Dietmar Hopp Stiftung bisher maßgeblich zur Finanzierung des SVW-Jugendzentrums beigetragen hat. Das SVW-Präsidium stellte am Montagabend im Kulturhaus Waldhof am Speckweg nun Wege aus dieser Krise vor, vieles blieb dabei allerdings noch sehr vage.
So stellte Vize-Präsident Horst Seyfferle ein Organigramm vor, das weiter den Bereich von den Kleinsten bis hinauf zur Verbandsliga-Mannschaft (U23) abbildet, im flankierenden Bereich künftig aber vor allem auf das Ehrenamt setzt. Als Hausnummer setzte das Präsidium in seinen Etatplanungen für den Jugend- und Amateurbereich dabei rund 200 000 Euro an. Wie kritisch die Lage ist, stellte Seyfferle nochmals klar: „Wir reden im Moment nicht mehr über ein Nachwuchsleistungszentrum, sondern darüber, die Jugend zu retten.“ Als erstes Zeichen dafür, die Jugendarbeit noch mehr in den Mittelpunkt zu rücken, bestätigten die Waldhof-Mitglieder Matthias Findeisen als neuen Jugendleiter mit Sitz im Präsidium.

Mitglieder-Basis zu gering

Wie dieser Weg nun explizit gegangen und mit Leben gefüllt werden kann, ist noch offen, Präsident Bernd Beetz blieb ebenfalls im Allgemeinen. „Das wird dann funktionieren, wenn wir uns alle einbringen“, sagte der Mäzen, der auch auf die finanziellen Beschränkungen auf der Einnahmenseite verwies. „Wir sind ein relativ kleiner Verein mit rund 2000 Mitgliedern“, sagte Beetz. „Ich glaube aber, dass wir mit dem Programm eine sehr gute Jugendarbeit leisten können.“ Extreme Überlegungen, die Beiträge zur erhöhen oder die U 23 abzumelden, wären zwar diskutiert worden, aber nicht ernsthaft zur Debatte gestanden.

Auch auf Nachfragen aus der Versammlung, die auf den Gegensatz der zunehmenden Professionalisierung im Profi-Bereich und der existenzbedrohenden Entwicklung im Hauptverein verwiesen, kamen wenig konkrete Antworten. Beetz ging allerdings davon aus, „das 60 Prozent“ der ehrenamtlichen Stellen besetzt werden können. Finanziell sah der Präsident den Club - bei rund 540 000 Euro Einnahmen und 529 000 Euro Ausgaben - auf einem soliden Fundament, das im Jahresabschluss ausgewiesene Minus von rund 130 000 Euro sei vor allem auf Abschreibungen zurückzuführen.
Für den Aufsichtsrat machte Vorsitzender Stefan Fulst-Blei ebenfalls ein kleines Fragezeichen hinter die künftigen Planungen. „Das klingt schlüssig, muss aber erörtert werden“, sagte der Landtagsabgeordnete, der bemängelte, dass das Kontrollgremium das Organigramm erstmals bei der Hauptversammlung zu sehen bekam. Fulst-Blei appellierte an das Präsidium: „Ohne klääne Buwe kann es keine großen Buwe geben.“

In der nachfolgenden Fragerunde wurde teilweise sogar hitzig diskutiert, eine abschließende Bewertung wird eine nächste Mitgliederversammlung festlegen müssen. „Geben sie uns einfach mal eine Chance“, sagte Versammlungsleiter und Präsidiumsmitglied Tobias Schmidt.

Was die Entwicklung der Drittliga-Mannschaft betrifft, zeigte sich Beetz mit Blick auf die Spielzeit 2021/22 zufrieden. „Wir haben uns in der 3. Liga etabliert“, sagte der Club-Boss, musste aber auf der wirtschaftlichen Seite aber erneut ein Minus von erneut rund 2,5 Millionen Euro feststellen.

Erwartungsgemäß glatt ging dagegen der erste Antrag des Abends durch: 144 der 155 stimmberechtigten Mitglieder stimmten für die Umbenennung der West-Tribüne in Günter-Sebert-Tribüne. Damit sind jetzt alle vier Tribünenteile nach SVW-Größen (Walter Spagerer, Otto Siffling, Walter Pradt, Günter Sebert) benannt.

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