Presse 14.11.2022

[Pressesprecherin]

Quelle: Rheinpfalz, Ludwigshafener Rundschau

Ein Punkt des Willens

Fussball: Waldhof erkämpft sich mit einem späten Tor ein Remis in Oldenburg

Von Michael Wilkening

Oldenburg. Eine Serie beendet, eine andere hat weiter Bestand: Dennoch kann das 1:1 (0:1)-Remis des SV Waldhof beim VfB Oldenburg allen, die es mit den Mannheimern halten, Hoffnung geben.
Die Momente nach dem 1:1 – erzielt in der 87. Minute – offenbarten, was die Spieler des SV Waldhof antrieb. „Wir wollten noch gewinnen“, sagte Bentley Baxter Bahn. Der Mittelfeldspieler hatte eine Ecke von Marc Schnatterer ins Tor geköpft und sich für einen kurzen Augenblick auf den Weg in Richtung der mitgereisten Waldhof-Fans gemacht. Die Erlösung in Form seines Treffers mit den Anhängern zu feiern, wäre verlockend gewesen, aber Bahn machte kehrt. Stattdessen war er darauf aus, dass die Partie schnellstmöglich fortgesetzt wird.
Die verbleibenden paar Minuten wollten die Mannheimer für den Siegtreffer nutzen, das Remis beim VfB Oldenburg reichte den Spielern auf dem Feld nicht. „Ein Sieg wäre besser gewesen“, sagte Sport-Geschäftsführer Tim Schork später. Dabei bedeutete das 1:1 beim Aufsteiger immerhin das Ende einer bösen Serie von sechs Auswärtsniederlagen hintereinander. Es hätte also Grund für ausgelassene Freude gegeben, als Bahn die siebte abwendete. Der Wunsch, einen Dreier zu landen, trieb den Torschützen und seine Kollegen an. Ein weiteres Tor gelang aber nicht mehr.

Weiterhin haben die Mannheimer in der laufenden Drittligasaison keinen Sieg in der Fremde eingefahren – und doch gab das Unentschieden zum Abschluss der ersten Saisonphase Hoffnung. Nach vielen bitteren Rückschlagen gelang es dem Team schließlich erstmals, auswärts nach einem Rückstand noch zu punkten. „Mir hat gefallen, wie die Körpersprache der Jungs war“, lobte Trainer Christian Neidhart die Akteure, die auf Tabellenplatz acht in die WM-Pause gehen.

„Zuhause eine glatte Eins, auswärts eine Sechs. Das macht in der Summe eine 3,5, würde ich sagen“, rechnete Bahn vor. Immerhin endete die emotionale Achterbahnfahrt der Mannheimer mit einem Sieg am vergangenen Mittwoch gegen Zwickau mit einem Tor kurz vor Schluss, nun folgte das Remis in Oldenburg. Zusammen vier Punkte, die für etwas Ruhe rund um den Alsenweg sorgen können.

Die Mannschaft hatte sich das Unentschieden fraglos verdient. In der ersten Halbzeit hatten die Waldhöfer großes Pech, dass einem Treffer von Dominik Martinovic (9.) die Anerkennung verwehrt blieb. Der Schiedsrichter-Assistent entschied auf Abseits, obwohl das Zuspiel von Martinovic von einem Oldenburger Spieler erfolgte. Kurz vor der Pause gab es für die engagierten Mannheimer einen neuerlichen Rückschlag, als Marcel Seegert einen Flankenball ins eigene Tor verlängerte – 0:1.

Nach der Pause drängten die Waldhöfer gegen einen tief verteidigenden Gegner und einem tiefen Geläuf auf den Ausgleich, der drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit gelang. Den Teilerfolg hatten sich die Neidhart-Schützlinge verdient, wenngleich sie zwei Konterchancen der Oldenburger überstehen mussten.