Waldhof hofft auf mildes DFB-Urteil
MARTIN GRANZOW-EMDEN
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Vor der DFB-Sportgerichtsverhandlung am Donnerstag hofft Markus Kompp, Geschäftsführer des SV Waldhof Mannheim, auf ein mildes Urteil. Dem Verein drohen wegen Fanausschreitungen Punktabzüge und eine saftige Geldstrafe.
Grund für die Verhandlung, die in der DFB-Zentrale in Frankfurt stattfinden wird, sind die Zuschauer-Ausschreitungen in den beiden Aufstiegsspielen zur 3. Liga gegen Uerdingen. Beim Rückspiel am 27. Mai in Mannheim hatten diese zum Abbruch der Partie geführt. Der DFB-Kontrollausschuss hatte daraufhin dem SV Waldhof einen Strafantrag zukommen lassen. Darin fordert er einen Abzug von neun Punkten für die neue Saison, eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro und insgesamt acht bis zum Saisonstart umzusetzende Auflagen. Der Verein hat diesem Antrag nicht zugestimmt.
Herr Kompp, mit welchen Gefühlen denken Sie an die Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht?
Ein Punkteabzug wäre natürlich ein herber Rückschlag für uns. Dennoch haben wir in den zurückliegenden Wochen alles dafür getan und werden auch weiterhin alles dafür tun, dass einSzenario, wie man es bei den Aufstiegsspielen erlebt hat, künftig nicht mehr passieren wird.
Welche Chancen rechnen Sie sich aus?
Wir sind zuversichtlich, ein milderes Urteil zu bekommen. Wir haben gut gearbeitet mit der Polizei und laut Landes-Innenminister Thomas Strobl bereits insgesamt 25 Täter ermittelt. Wir haben also das uns Mögliche getan, um im Nachgang die Täter zu identifizieren.
Böller und Raketen von Waldhof-Fans landeten am 27. Mai auf dem Rasen des Mannheimer Carl-Benz-Stadions.SWR Samla. De
Wie sehr belastet dieses Thema die Mannschaft, die sich bereits wieder auf die neue Saison vorbereitet?
Die Mannschaft beobachtet das natürlich. Dennoch wird in Mannheim ruhig und professionell gearbeitet. Das haben wir in der Vergangenheit so gepflegt, und so werden wir es auch weiterhin tun. Wir versuchen Ruhe auszustrahlen und sachlich zu arbeiten.
Wie ist das zuletzt angespannte Verhältnis zu den eigenen Fans?
Wir sind im guten Austausch mit "Pro Waldhof", dem Dachverband unserer Fans. Mit ihnen haben wir uns wiederholt und konstruktiv ausgetauscht. Der Dialog ist da. Dennoch geht es in den Gesprächen nicht um unsere Fans, sondern um die Chaoten. Die müssen wir klar separieren und das Ganze differenziert betrachten. Es sollen nicht alle Waldhof-Fans im Fokus stehen, sondern nur die wenigen, einzelnen Chaoten.
Sollte man tatsächlich mit 9 Minuspunkten in die Saison starten müssen: was wäre dann das Saisonziel?
Wir haben letztes Jahr gezeigt, dass wir mehr als neun Punkte aufholen können. Die neue Saison werden wir also nicht im Vorfeld bereits abschreiben, wenngleich ein möglicher Punktabzugdas Ganze ungleich schwerer macht. Die Vertragsverlängerungen unseres Cheftrainers Bernhard Trares, unseres Co-Trainers Benjamin Sachs sowie unseres Sportlichen Leiters Jochen Kientz waren Zeichen in die richtige Richtung. Wenn es letztlich wirklich zum Abzug kommen sollte, werden wir uns nochmal zusammensetzen und besprechen, wie wir die neue Saison angehen.
https://www.swr.de/sport/fussball/regio ... n-100.html