Trainer Trares hat die Lust nicht verloren
Der Waldhof-Trainer möchte trotz des frustigen Saisonendes weiter machen
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Von Michael Wilkening
Mannheim. Der Frust, die Wut und die Enttäuschung standen allen Verantwortlichen des SV Waldhof am Sonntag ins Gesicht geschrieben. Das abermalige Scheitern hat tiefe Wunden verursacht und es wird einige Zeit dauern, ehe sie verheilt sein werden. Allerdings kann der Klub nicht so lange warten, ehe die Vorbereitungen auf den nächsten Anlauf in Gang gesetzt werden müssen. Das Team bleibt weitgehend zusammen, aber die sportliche Führung ist noch ohne Vertrag.
"Ich habe Lust, weiter hier zu arbeiten", sagte Bernhard Trares, der trotz der bitteren Enttäuschung sachlich und reflektiert war. Der Trainer hatte die Gespräche über eine mögliche Vertragsverlängerung verschoben, um sich voll auf die Aufstiegschance konzentrieren zu können. Ebenso offen wie die Zukunft des Trainers ist die von Jochen Kientz. Es würde aber wohl wenig Sinn ergeben, das Duo auszutauschen, schließlich haben Trares und Kientz bereits große Teile des Teams für die nächste Spielzeit zusammengestellt. Vermutlich werden die Verträge von Trainer und Sportlichem Leiter in naher Zukunft ausgedehnt. Mit beiden soll es in der nächsten Spielzeit einen neuerlichen Anlauf geben, der vierten Liga zu entfliehen - auch wenn sich mit dieser Aufgabe am Sonntag noch niemand im Waldhof-Lager beschäftigen wollte. Dazu war die Leere nach dem Scheitern gegen Uerdingen zu groß.
Der Kader hat bereits ein Gesicht, weil von der aktuellen Mannschaft 17 Spieler über die Saison hinaus unter Vertrag stehen. Mit Valmir Sulejmani (22, Hannover 96 II) sowie Defensivspieler Jan Just (21, TSV Schott Mainz) haben zwei Akteure beim SVW unterschrieben, auch wenn die Transfers noch nicht offiziell vermeldet wurden. In den kommenden Tagen dürfte auch die Verpflichtung von Mittelfeldspieler Timo Kern (28, FC-Astoria Walldorf) bekannt gegeben werden, zudem besteht Interesse an Jesse Weißenfeld, einem 26-jährigen Stürmer von den Stuttgarter Kickers. Sicher sind die Abgänge von Daniel di Gregorio (FC Homburg), Hassan Amin (SV Meppen) und Benedikt Koep (TSV Steinbach). Kevin Nennhuber, Simon Tüting und Patrick Mayer dürften beim SVW ebenso keine Zukunft haben wie Andreas Ivan, der sich zu einem Klubwechsel entschlossen haben soll. Unklar ist, ob Nicolas Hebisch in der kommenden Saison weiter im Waldhof-Dress auflaufen wird.
Das Budget, das der sportlichen Führung zur Verfügung stehen wird, liegt in etwa auf dem Niveau der zurückliegenden Spielzeit. Rund 2,5 Millionen Euro sind für das Regionalligateam veranschlagt und lassen noch etwas Spielraum für Neuverpflichtungen. Neben einem weiteren Linksverteidiger soll in erster Linie in der Offensive nachgebessert werden.
In der kommenden Saison werden die Mannheimer den Ausrüster wechseln, auch das war unabhängig von der Ligazugehörigkeit festgezurrt worden. Der bisherige Partner Jako hatte frühzeitig signalisiert, den Vertrag nicht verlängern zu wollen. Nachfolger wird Capelli Sport, das us-amerikanische Unternehmen rüstet auch den Zweitligisten MSV Duisburg aus und möchte auf dem deutschen Markt bekannter werden.
Quelle: https://www.rnz.de/sport/svwaldhof_artikel,-sv-waldhof-trainer-trares-hat-die-lust-nicht-verloren-_arid,361702.html