FUSSBAL EX-WALDHOF-PROFI WEIDEMANN WAR TRAINER IN UERDINGEN
„Dieser Aufstiegsmodus ist eine Katastrophe “
19. Mai 2018Autor: wy (Bild: Imago)
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DUISBURG.Mit Uwe Weidemann (Bild) landete der SV Waldhof Mannheim in der Saison 1992/93 einen absoluten Glücksgriff. In kürzester Zeit spielte sich der zehnmalige DDR-Nationalspieler nach seinem Wechsel vom 1.FC Nürnberg in die 2.Bundesliga zu den Blau-Schwarzen nicht allein seines markanten Blondschopfes wegen in den Vordergrund. Vielmehr entpuppte sich der Mittelfeldstratege zum Leistungsträger und Motor in der Mannheimer Schaltzentrale.
„Manchmal muss man einen Schritt zurückgehen, um wieder nach oben zu kommen“, sagt der heute 54-Jährige, dessen Vertrag nach zwei Jahren im Frankenland ausgelaufen war. Auch wenn sich sein Aufenthalt in der Quadratestadt auf nur acht Monate beschränkte, blickt er heute sehr gerne zurück. „Es war ein verschworener Haufen. Die Sprache hatte zwar schon so seine Eigenheiten, aber wir von der Ossi-Fraktion haben zusammengehalten“, schmunzelt Weidemann und spricht auf seine Teamkollegen Jörg Kirsten, René Hecker und Tom Stohn an. Weidemann wechselte vom SVW zum MSV Duisburg und hatte dort wohl die sportlich beste Zeit seiner Karriere. Über Schalke 04, Hertha BSC Berlin, FC Gütersloh und Fortuna Düsseldorf beendete er 2002 seine aktive Laufbahn.
„Mir wurde oft gesagt, dass ich eine größere Karriere hätte machen können, wenn ich nicht so häufig verletzt gewesen wäre“, blickt er zurück. Bei der Fortuna stieg er dann auch ins Trainergeschäft ein, dass ihn im November 2008 auch zum KFC Uerdingen 05, dem Relegationsgegner des SV Waldhof Mannheim, führte. Dort musste er nach turbulenten Jahren mit drei Insolvenzen, mehreren Führungswechseln und einem sportlichen Niedergang bis in die sechstklassige Niederrheinliga einen undankbaren Job antreten.
Entlassung im November 2009
„Ich habe das Team in einer schwierigen Situation übernommen. Mit einem Kraftakt haben wir in der Rückrunde Platz acht erreicht“, erinnert sich Weidemann, der im November 2009 beim KFC allerdings vor die Tür gesetzt wurde.
Nach einem Trainerjob beim VfR Fischeln, trat er 2011 eine Stelle als Chefscout im Nachwuchsleistungszentrum des MSV Duisburg an. Das Geschehen beim SV Waldhof verfolgt er heute noch immer. „Dieser Aufstiegsmodus ist eine Katastrophe“, verurteilt auch er die Regionalliga-Relegation.
Dass die Partie des SV Waldhof beim KFC Uerdingen nun ausgerechnet in Weidemanns Heimstätte in Duisburg stattfindet, ist eine kuriose Fügung. „Ich weiß noch nicht, ob ich das Spiel im Stadion verfolgen werde“, sagt Weidemann. „Aber ich drücke dem SVW dennoch die Daumen.“ wy (Bild: Imago)
© Mannheimer Morgen, Samstag, 19.05.2018
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