CARL-BENZ-STADION DER SV WALDHOF WILL DEN VIP-BEREICH AUSBAUEN UND EINE NEUE GESCHÄFTSSTELLE EINRICHTEN
Ein neuer Turm für Sponsoren
18. Mai 2018Autor: Steffen Mack (sma)
Diese Animation zeigt, wie der neue VIP-Turm neben der Haupttribüne aussehen soll. Ein Stück dahinter ist eine neue Geschäftsstelle geplant.
© SVW
MANNHEIM.Noch ist hier Niemandsland. Doch schon zur kommenden Saison soll neben der Haupttribüne im Carl-Benz-Stadion – in Richtung der Westtribüne mit dem Gästeblock – ein neuer VIP-Turm entstehen, von dem aus Sponsoren direkt aufs Spielfeld blicken können. Einige Meter dahinter ist eine neue Geschäftsstelle geplant. Das erfuhr der „MM“ nun vor den entscheidenden Spielen gegen den KFC Uerdingen (24. und 27. Mai), bei denen der SV Waldhof im dritten Anlauf auf die 3. Liga hofft. Das Vorhaben werde auch bei einem Verbleib in der Regionalliga umgesetzt, betont SVW-Geschäftsführer Markus Kompp. „Selbst, wenn es mit dem Aufstieg erneut nicht klappen sollte, investieren wir weiter in die Zukunft des Vereins.“
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FOTOSTRECKENeuer VIP-Bereich im Carl-Benz-Stadion geplant
Schon zur kommenden Saison soll neben der Haupttribüne im Carl-Benz-Stadion – in Richtung der Westtribüne mit dem Gästeblock – ein neuer VIP-Turm entstehen, von dem aus Sponsoren direkt aufs Spielfeld blicken können. So sollen der neue Turm und die Geschäftsstelle aussehen.
Zu den Kosten des Projekts will Kompp nichts sagen. Dem Vernehmen nach sollen sie im mittleren sechsstelligen Bereich liegen, also grob geschätzt bei 500 000 Euro. Den größten Anteil wird wohl Hauptinvestor Bernd Beetz übernehmen. „Wir sind Herrn Beetz sehr dankbar, dass da eine für uns verkraftbare Lösung gefunden wurde“, sagt Kompp.
Bisher sind VIP-Besucher in drei Räumen auf der Rückseite der Haupttribüne untergebracht. Einer, der häufiger darin ist, nennt die Neubau-Pläne überfällig. „Ich war zuletzt beim 2:0 gegen Schott Mainz vor vier Wochen da“, erzählt Daniele Fuscà, der als Geschäftsführer für die Tom Bock Group das Quartier SoHo Turley entwickelt. „Das ging gar nicht. Das Stadion war ziemlich leer, außer dem Waldhof-Block waren nur die engen VIP-Räume voll.“ Und von denen aus blicke man lediglich auf Bratwurststände. Um das Spiel zu sehen, müsse man „fast 100 Meter“ zurücklegen: „Erst hinten runter, dann zum Tribünenaufgang und dort noch die Treppe hoch.“
250 zusätzliche Sitzplätze
Laut Kompp ist der VIP-Bereich aktuell für maximal 370 Menschen ausgelegt. „Und wir sind seit langem ausgebucht.“ Zusätzlich zu den bisherigen Kapazitäten werde der neue Turm auf drei Stockwerken insgesamt 250 Sitzplätze mit Blick aufs Spielfeld haben. An einen weitergehenden Aus- oder Umbau im Falle eines Aufstiegs sei nicht gedacht, so der Geschäftsführer. „Das Carl-Benz-Stadion ist absolut drittligatauglich.“ Auf Dauer brauche man in der höheren Spielklasse allerdings eine Rasenheizung. „Für die nächste Saison haben wir aber bereits eine Ausnahmegenehmigung, darauf verzichten zu können.“
Die neue Geschäftsstelle hinter der Haupttribüne soll der Spielbetriebsgesellschaft gehören und auf zwei Stockwerken rund 300 Quadratmeter haben. Neben der sportlichen Leitung zögen dahin auch Ticket- und Fanshop um, kündigt der SVW an. Die bisherige Vereinsgeschäftsstelle am Alsenweg bleibe jedoch „überwiegend erhalten“.
Stadtsprecher Ralf Walther wollte das Vorhaben gestern noch nicht kommentieren. Dazu müssten die zuständigen Stellen in der Verwaltung erst die Baupläne prüfen.
SEIT 24 JAHREN GENUTZTE SPIELSTÄTTE
Das Carl-Benz-Stadion in Neuostheim gehört der Stadt, von der es der SV Waldhof gemietet hat. Aktuell passen – je nach Sicherheitsauflagen – rund 25 000 Zuschauer hinein.Am 25. Februar 1994 wurde die Spielstätte mit einem Zweitliga-Spiel der Blau-Schwarzen gegen Hertha BSC (2:2) eröffnet.Dem Bau gingen rund ein Jahrzehnt langekommunalpolitische Diskussionen und Rechtsstreitigkeiten voraus, bis das Bundesverwaltungsgericht 1993 grünes Licht gab.Seine Erstliga-Spiele hatte der SVW daher von 1983 bis 1990 die meiste Zeit in Ludwigshafen und zuletzt im Seppl-Herberger-Stadion am Alsenweg ausgetragen.Als die TSG Hoffenheim in der Saison 2008/2009 in die Bundesliga aufstieg, nutzte sie in der Hinrunde das Carl-Benz-Stadion für ihre Heimpartien. Die neue Spielstätte in Sinsheim wurde erst zur Rückrunde fertig.Um das Stadion für die Hoffenheimer erstligatauglich zu machen, wurden 600 000 Euro in Sanierungsarbeiten und 400 000 Euro in eine neue Anzeigetafel gesteckt.Das Geld musste die Stadt damals vorstrecken. Später bekam sie von der Daimler AG, die für den Mannheimer Autopionier Carl Benz ein unbefristetes Namensrecht hat, die eine Million Euro zurück. tan/sma
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