Endspurt in der Trainersuche
Autor: Thorsten Hof (th)02. Januar 2018
Fußball, 2. Bundesliga 27. Spieltag: TuS Koblenz - TSV 1860 München am Sonntag (12.04.2009) im ...
Uwe Wolf.
© picture-alliance/ dpa, Thomas Frey, dpa
Mannheim.
Zwischen den Jahren und über Silvester werden gerne die Füße hochgelegt, beim Fußball-Regionalligisten SV Waldhof wird dagegen mit Hochdruck daran gearbeitet, bis zum Trainingsauftakt am nächsten Montag einen neuen Coach zu finden. Vor allem der neue Sportliche Leiter Jochen Kientz kann sich an deutlich geruhsamere Jahreswechsel erinnern, nimmt es allerdings sportlich. „Wir haben schließlich einige Baustellen - und wir arbeiten ständig daran. Und wenn man arbeitet, kommt man auch weiter“, beschreibt der 45-jährige Ex-Profi die vergangenen Tage.
Vor allem die Trainerfrage brennt Kientz nach dem „Nein“ der Regionalliga-Spielkommission zu einer weiteren Ausnahmegenehmigung für den bisherigen Teamchef Michael Fink unter den Nägeln. „Wir wollen keinen Schnellschuss, aber der neue Trainer soll natürlich die Gelegenheit haben, sich entsprechend vorzubereiten und seine Vorstellungen einzubringen“, ist auch für Kientz der nächste Montag ein Fixpunkt, um den SVW wieder aufs Gleis zu bekommen.
Gespräche wurden und werden geführt, allerdings ist die Bedeutung des finanziellen Rahmens offenbar eine wesentliche Variable, da der Waldhof noch den beurlaubten Gerd Dais bezahlen muss und die Verträge der Co-Trainer Michael Fink und Benjamin Sachs bestehen bleiben sollen. „Es gibt sicherlich genug Arbeit für alle“, sieht Kientz neben der täglichen Trainingsarbeit am Alsenweg beispielsweise noch Nachholbedarf in Sachen Spiel- und Spielerbeobachtung.
Der neue Coach darf beim SVW also keinen Geldsegen erwarten, sondern sollte eher für die „tolle Aufgabe brennen“ (Kientz). Zweitligaerfahrene und verfügbare Kandidaten wie Ismail Atalan (SF Lotte, Arminia Bielefeld), Thomas Letsch (zuletzt Erzgebirge Aue) oder Bernd Hollerbach (zuletzt Würzburger Kickers) werden damit wohl ebenso wenig in das Raster passen, wie Fußballlehrer, die bei anderen Klubs gebunden sind wie etwa der Ex-Waldhöfer Christian Wörns (U 19, 1860 München). „Es gibt keinen Kontakt“, betonte Wörns auf Anfrage.
Der Markt gibt aber auch im Bereich 3. Liga und Regionalliga einige Namen her, die für den SV Waldhof interessant sein könnten. So sucht der bei RW Essen im Oktober entlassene Sven Demandt ebenso eine neue Aufgabe wie Marc Fascher (zuletzt SF Lotte/3. Liga), David Bergner (zuletzt RW Erfurt/3. Liga), Joe Enochs (zuletzt VfL Osnabrück) oder Uwe Wolf (Bild). Der Pfälzer aus Neustadt an der Weinstraße erfüllt unter anderem die Vorgabe, schon in der Jugendarbeit (Hoffenheim, 1860 München II) einige Erfahrungen gesammelt zu haben, zudem kennt er die Regionalliga von seinen Stationen beim KSV Hessen Kassel und zuletzt bei Wacker Burghausen.
Genannt werden zudem der Ex-Rostocker Christian Brand, der bereits nach der Dais-Beurlaubung gehandelt wurde, oder die Ex-Karlsruher Rainer Scharinger und Tomas Oral sowie Tomislav Stipic (zuletzt in China). „An Spekulationen beteiligen wir uns generell nicht“, wollte SVW-Sportchef Kientz allerdings erst gar keine Diskussion über Kandidaten führen und sorgt vielleicht auch für eine Überraschung.
© Mannheimer Morgen, Dienstag, 02.01.2018
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