Dais: "Nicht mehr auf Platz eins schauen"
Im Spitzenspiel erlitt Waldhof einen Rückschlag
Von Michael Wilkening
Mannheim. Gerd Dais hatte im Vorfeld darauf hingewiesen, dass im Topspiel der Regionalliga Südwest gegen den 1. FC Saarbrücken keine Vorentscheidung im Rennen um die Aufstiegsplätze fallen würde. Der Trainer des SV Waldhof wiederholte dieses Credo gestern nach der 0:1 (0:0)-Niederlage. Hoffnungslos ist die Lage des SVW auch nicht, aber die 90 Minuten hatten trotzdem Aussagekraft.
"Das wirft uns zurück nach unserer Serie von fünf Erfolgen", sagte Nicolas Hebisch. Der Stürmer saß enttäuscht auf der Ersatzbank, während ein paar Meter weiter die FCS-Stürmer gemeinsam mit ihren Fans den Sieg feierten. Hebisch hätte die Partie in eine andere Richtung lenken können, denn nach 65 Sekunden tauchte der Waldhof-Stürmer frei vor dem Tor der Saarländer auf. Seinen Schuss lenkte Daniel Batz aber am Tor vorbei und ehe der eingewechselte Patrick Mayer in der Schlussphase noch einen gefährlichen Schuss in Richtung FCS-Tor abfeuerte, hatten die Saarbrücker eine Handvoll klarer Chancen. "Aufgrund des Chancenverhältnisses geht der Sieg wohl in Ordnung", räumte Hebisch ein.
Dais analysierte die Leistung seiner Mannschaft schonungslos. "Ab der 25. Minute sind wir in keinem Bereich an unsere Leistungsgrenze gekommen und das wäre heute notwendig gewesen", sagte er: "Wir brauchen jetzt nicht mehr auf Platz eins oder zwei zu schauen. Wir sind gut beraten, jetzt erst einmal nur auf uns zu gucken."
Der Respekt vor dem Gegner war beiden Mannschaften anzumerken, denn der Absicherung des eigenen Tores wurde viel Aufmerksamkeit eingeräumt. Erst in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte wurde Saarbrücken stärker und Markus Scholz benötige viel Klasse, um die Chancen von Marco Holz, Kevin Behrens und Patrick Schmidt zu vereiteln.
Die Mannheimer retteten sich mit einem 0:0 in die Pause, nach Wiederbeginn dauert es aber nicht einmal sechs Minuten, ehe Schmidt die verdiente Führung für Saarbrücken gelang. Der Stürmer reagierte schnell und brachte sein Team mit einem Drehschuss mit 1:0 in Front (51.). "Da haben wir halt geschlafen", grantelte Dais, weil seine Spieler nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Martin Dausch unaufmerksam waren. Das Defensivverhalten bezeichnete der Waldhof-Trainer in Teilen als "desolat".
Nach dem Rückstand fehlten den bemühten Waldhöfern gegen zweikampf- und laufstarke Saarbrücker schlicht die Mittel. Es sagt viel über die Kräfteverhältnisse aus, dass SVW-Keeper Markus Scholz der auffälligste Spieler war. "Ohne ihn hätten wir das ein oder andere Tor mehr kassiert", sagte Dais.
Waldhof: Scholz, Meyerhöfer, Conrad, Nennhuber, Amin - Ivan, Kiefer (81. Schuster), Diring, Gianluca Korte (59. Sommer) - Deville (71. Mayer), Hebisch.
Saarbrücken: Batz - Mendy (46. Wenninger), Zellner, Kehl-Gomez, Müller - Jänicke, Zeitz, Holz (81. Krause), Dausch (71. Obernosterer) - Behrens, Schmidt.
Zuschauer:
8351; Schiedsrichter: Osmanagic (Stuttgart) - Tor: 0:1 Schmidt (51.).
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung