Waldhof gegen Saarbrücken
Es fühlt sich an wie höherklassiger Fußball
Mit Kapitän Hassan Amin empfängt der SVW am Samstag Saarbrücken - Knisternde Atmosphäre im Carl-Benz-Stadion erwartet
Mannheim. (miwi) Mindestens 2000 Zuschauer aus dem Saarland werden sich am Sonntag auf den Weg nach Mannheim machen, im Carl-Benz-Stadion dürfte ab 14 Uhr eine knisternde Atmosphäre herrschen, wenn der SV Waldhof in der Regionalliga Südwest den 1. FC Saarbrücken empfängt. Der Dritte trifft auf den Zweiten.
"Ein Ersatz für die 3. Liga ist das aber nicht", sagt Gerd Dais. Es fühlt sich wie höherklassiger Fußball an, wenn zwei Traditionsvereine aus dem Südwesten aufeinandertreffen, aber das verleitet den Trainer der Mannheimer nicht dazu, in Träumereien zu verfallen. Weder der Blick in die Vergangenheit noch der in die fernere Zukunft werden helfen, am Sonntag gegen den FCS die eigenen Ambitionen zu untermauern. Die Aufgabe wird auch ohne Ablenkungen schwer genug. "Auf das Spiel kann sich jeder freuen und für uns kommt es zur richtigen Zeit", sagt Dais. Nach fünf Ligasiegen in Folge ist der Glaube gewachsen, ein drittes Mal hintereinander die Aufstiegsspiele erreichen zu können. Ein Erfolg gegen Saarbrücken wäre ein deutliches Zeichen in diese Richtung.
Die Saarländer galten vor dieser Spielzeit als aussichtsreichster Kandidat für einen der ersten zwei Plätze in der Südwest-Staffel und unterlegten die Vorschusslorbeeren bisher mit stabilen Leistungen. Ganz ohne Rückschläge blieben sie allerdings auch nicht aus, so dass die Mannheimer ihnen in der Tabelle mit einem Sieg im direkten Duell bis auf drei Zähler nahe kommen können - bei einem weniger absolvierten Spiel. "Keine Mannschaft wird einfach so durchmarschieren", ist Dais gelassen - auch die Tabellenkonstellation nach dem Topspiel wird "eine Momentaufnahme" sein.
In diesem Punkt sind sich Dais und sein Saarbrücker Kollege Dirk Lottner einig. "Es wird keine Entscheidung im Rennen um die ersten zwei Plätze fallen", sagt der Coach des FCS, dem Vergleich mit den Waldhöfern blickt er dennoch neugierig entgegen. "Wir sind gut drauf und stark genug, um auch in Mannheim zu bestehen", erklärt Lottner.
Die Gelassenheit des Trainers der Saarländer hat viel mit dem Stürmerpaar zu tun, das ihm zu Verfügung steht. Patrick Schmidt und Kevin Behrens haben gemeinsam bereits 19 Tore in dieser Saison erzielt, mehr Qualität im Angriff gibt es in der 4. Liga nicht. "Wir können sie stoppen, wenn wir kompakt in der Defensive stehen und die Räume eng machen", sagt SVW-Kapitän Hassan Amin. Der Linksverteidiger, bis Sommer 2016 beim FCS unter Vertrag, kennt beide noch aus gemeinsamen Trainingseinheiten und sagt: "Die Quote der Zwei spricht für sich."
Weil Amin als Kapitän der afghanischen Nationalmannschaft mit seinem Nationaltrainer einen Verzicht für die Länderspiele Anfang Oktober vereinbart hat und dem SVW deshalb im Topspiel zur Verfügung steht, gibt es in der Defensive keine Personalprobleme - lediglich Stürmer Benedikt Koep laboriert an einer schmerzhaften Prellung am Becken.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung