Die Sportwoche im Gespräch …
… mit Peter Brandenburger, seit Saisonbeginn Trainer der U23 des SV Waldhof, die nach gutem Start auf dem 3. Tabellenplatz steht, allerdings mit einem Spiel weniger, als das Führungsduo, Eppelheim und Bammental.
Sportwoche: Herr Brandenburger: Seit Saisonbeginn trainieren Sie die U23 des SV Waldhof und stehen nach drei Siegen und einem Unentschieden auf dem 3. Tabellenplatz. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Peter Brandenburger: Wenn mir jemand gesagt hätte, dass wir nach 4 Spielen 10 Punkte haben, wäre ich sofort damit einverstanden gewesen. Leider waren wir am letzten Sonntag spielfrei und konnten die Tabellenspitze nicht verteidigen. Das wäre nur möglich gewesen, wenn wir eine Woche zuvor gewonnen hätten. Aber mit dem Punkt bei Türkspor Mannheim war ich mehr als zufrieden. Türkspor hat sehr stark gespielt.
Sportwoche: Eigentlich verwunderlich, da Aufsteiger Türkspor zwei Wochen zuvor in Neckarau 1:7 verloren hat und danach spielfrei war …
Peter Brandenburger: Für mich war das überhaupt nicht verwunderlich, weil bei Türkspor zum Zeitpunkt der Niederlage noch viele Spieler in Urlaub waren. Die haben eine sehr starke Mannschaft, die ich am Saisonende auf jeden Fall unter den ersten 5 Mannschaften sehe.
Sportwoche: Und wo sehen Sie Ihre eigene Mannschaft am Saisonende?
Peter Brandenburger: Wir haben für diese Saison überhaupt kein Ziel ausgegeben; wir möchten uns in der Landesliga etablieren, möchten junge Spieler entwickeln und den einen oder anderen, wenn er die Voraussetzungen mitbringt, dem Kader der ersten Mannschaft zuführen.
Natürlich verliere ich ungern und möchte das Optimale erreichen. Wir haben eine neu zusammengestellte Mannschaft, in der einiges noch entwickelt werden muss, aber die Spieler nehmen vieles an und sind engagiert bei der Sache. Auch das Trainer-und Betreuerteam ist teilweise neu, sodass man auch Zeit braucht, bis alles aufeinander abgestimmt ist.
Sportwoche: Sie waren vorher 6 Jahre lang Trainer bei Rot-Weiß Rheinau. Was gab für Sie den Ausschlag, zur U23 des SV Waldhof zu wechseln?
Peter Brandenburger: Ich hatte eine tolle Zeit in Rheinau, mit allen Höhen und Tiefen. Auf diese Erfahrungen wollte ich nicht verzichten und besonders nicht auf die gute Zusammenarbeit. Aber nach 6 Jahren wollte ich einfach wieder etwas Neues machen und ich glaube auch, dass die Mannschaft einen neuen Impuls brauchte. Ich habe das auch ganz offen mitgeteilt, noch ehe ich eine andere Aufgabe ins Auge gefasst hatte. Dann kam Bernd Helfmann auf mich zu und hat angefragt, ob ich mir ein Engagement bei der U23 des SV Waldhof vorstellen könnte. Wir haben uns dann - zusammen mit Mike Schüssler und Klaus Bittinger - getroffen und schnell festgestellt, dass das passt.
Sportwoche: Bereits zum Trainingsauftakt konnte man beobachten, dass Sie sehr akribisch vorgehen und bereits bei der ersten Einheit intensiv eingestiegen sind. Von einem lockeren Aufgalopp konnte man da nicht reden.
Peter Brandenburger: Von einem lockeren Aufgalopp halte ich gar nichts. Das ist in meinen Augen verschenkte Zeit. Natürlich muss Training auch Spaß machen, gerade im Amateurbereich, aber wenn wir das Ziel haben, eine gute Rolle in der Landesliga zu spielen, dann ist gerade die Vorbereitung wichtig. Außerdem haben wir, wie gesagt, viele neue Spieler in der Mannschaft, da ist es wichtig, sich schnell kennenzulernen und das geht nur über intensives Training.
Sportwoche: Sie sagen, dass es auch zu Ihren Aufgaben gehört, Spieler, die die Voraussetzungen mitbringen, an den Regionalliga-Kader heranzuführen. Kann es da nicht auch etwas unbefriedigend sein, einen talentierten Spieler aufzubauen und zu wissen, dass man ihn dann an die 1. Mannschaft verliert?
Peter Brandenburger: Nein, das wäre ja eher eine Bestätigung dafür, dass mein Trainerteam und ich gute Arbeit abliefern. Ich würde mich freuen, wenn ich einen meiner Jungs der 1. Mannschaft zuführen könnte. Andererseits profitiere ich auch vom Regionalliga-Kader. Wenn ein Spieler aus dem Kader der ersten Mannschaft länger verletzt war und wieder Spielpraxis braucht, kann ich ihn in meiner Mannschaft einsetzen. Und ich kann sagen, dass die sich dann alle reinhängen, wie beispielsweise zuletzt Daniel di Gregorio. Beide Mannschaften können voneinander profitieren.
Sportwoche: Mit Bernd Großmann, als Sportlichem Leiter, haben Sie sogar einen ehemaligen Trainer-Konkurrenten im Team. Wie funktioniert diese Zusammenarbeit?
Peter Brandenburger: Bernd ist ja nicht in die Trainingsarbeit eingebunden. Dafür sind mein Co-Trainer Dennis Franzin und Johannes Krehbiel da. Bernd Großmann koordiniert die Verbindung zwischen U19 und U23 und ist Anlaufpunkt für alles, was damit zu tun hat. Ich bin froh, ihn mit seiner Erfahrung dabei zu haben und ich spreche mit ihm vieles ab, weil ich auf seine Meinung auch Wert lege.
Sportwoche: Am Samstag kommt der 1.FC Mühlhausen an den Alsenweg ...
Peter Brandenburger: Das ist eine ganz unbequeme Mannschaft, die einem Probleme bereiten kann. Aber wir werden mit der entsprechenden Einstellung in dieses Spiel gehen, schließlich wollen wir oben dranbleiben.
Sportwoche: Wir wünschen Ihnen und Ihrer Mannschaft dazu viel Erfolg.
Quelle: Sportwoche Online