Fidi hat geschrieben:Wölfchen hat geschrieben:Fidi hat geschrieben:Wien war deutsche Hauptstadt von der Mitte des 15. Jh. bis zum Ende des Reiches 1802/1803
kann man so nicht sagen. Das römische Reich hatte keine offizielle Hauptstadt. Und inoffiziell war es Nürnberg (oder zeitweise Regensburg) als Sitz des Reichstags. Wien war nur der Hof der Habsburgischen Dynastie österreichischer Prägung...
Es stimmt, ne offizielle Hauptstadt gabs im Heilgen Römischen Reich nicht. Aber die Kaiser waren Habsburger, und die residierten die Zeit in Wien (einige Zeit sogar in Graz). Maria Theresia war nicht Kaiserin von Österreich, wie man vielfach heute annimmt, sondern Kaiserin von Deutschland.
Das, was ich eben geschrieben habe hat mir ein Freund meinerseits erklärt, der Geschichtslehrer ist. Was Nürnberg und Regensburg für rollen spielten, darüber weiß ich nichts.
Der sitz des Reichtags ist nicht gleichbedeutend mit dem Sitz der Hauptstadt. Das beste Beispiel sind die heutigen Niederlande, deren Hauptstadt die Residenz der Königin Amsterdam ist, während sich die Regierung und das Parlament in Den Haag befinden.
bin zufällig Geschichtslehrer
das römische Reich ist eh ein recht komisches Gebilde. Ein Staat definitiv nicht. Die Habsburger Lande gehörten z.B. nur teilweise dazu, Ostpreußen gar nicht. Dass Österreich dieses Gebilde dominiert hat, kann man nur eingeschränkt sagen. Es gab einen großen Gegensatz zwischen den Konfessionen, nur der Reichstag hielt dies zusammen. Und der tagte eben in Nürnberg (und ganz kurz in Regensburg). Nach dem Selbstanspruch war die Hauptstandt eher Rom, reell war sies aber nie...
Es gab auch im Reich nie Tendenzen, eine wirkliche Hauptstadt zu errichten, jedes Terrotorium wollte ja weitgehend für sich bleiben...
Maria Theresia war übrigens nicht die Kaiserin des römischen Reichs. Sie war tatsächlich die Erzherzogin von Österreich. Kaiserin konnte sie als Frau nicht werden, das wurde ihr Mann, Franz von Lothringen, weshalb die Dynastie später Habsburg-Lothringen heißt...
Zu Stuttgart: Wir eingefleischten Schwaben der Ostalb (jetzt hab' ich mich wohl verraten...) sehen Stuttgart nicht mehr als wirklich schwäbisch an. Und dass Schwaben unfreundlich sind, stimmt auch nicht (man kann sowieso nicht alle über einen Kamm scheren). Eher reserviert. Und man sagt eben, was man denkt. Ich finde das eigentlich ehrlicher, als die sog. badische Mentalität (vordergründig freunlich, hinten rum eins reinwürgen)