Regionalliga Reform

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Re: Regionalliga Reform

Beitragvon jdpower » 05.10.2017, 21:35

DFB-Spielauschuss befasst sich mit Neuregelung
Arbeitsgemeinschaft soll Regionalliga-Reform diskutieren

Der Spielausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat zur Erörterung der angedachten Regionalliga-Reform eine Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen. Diese soll verschiedene Modelle prüfen, wie die Aufstiegsregelung in die 3. Liga optimiert werden kann.

Seit längerer Zeit sorgt das gegenwärtige Aufstiegsmodell von den fünf Regionalliga-Staffeln in die 3. Liga für Kritik. Aktuell ermitteln die fünf Meister und der Zweitplatzierte der Regionalliga Südwest in drei Entscheidungsduellen nach Hin- und Rückspiel drei Aufsteiger. Dieses Nadelöhr zur 3. Liga wird bei vielen Regionalliga-Vertretern als ungerechnet empfunden und abgelehnt. Zuletzt gewann die Debatte an Fahrt. Unter anderem hatte sich DFB-Präsident Reinhard Grindel öffentlich zu Wort gemeldet. Zur Diskussion stehen unter anderem die Verringerung der Regionalliga-Staffeln oder die Erhöhung der Absteigerzahl in der 3. Liga. Auch ein Zwischenmodell kommt infrage und fand zuletzt bei einigen Regionalverbänden Anklang.

Der Spielausschuss des DFB hatte die verschiedenen Vorschläge am Donnerstag auf seiner Sitzung in Frankfurt eingehend diskutiert und sich mit möglichen Veränderungen befasst, wie der Verband bekanntgab. "Das Gremium ließ insbesondere die Positionen einfließen, welche die Vereine auf den Tagungen der fünf Regionalliga-Staffeln sowie bei der Versammlung der 3. Liga eingenommen hatten", heißt es in einer DFB-Mitteilung.

Nun soll eine AG die Ideen ausgiebig diskutieren und prüfen. Ziel sei es, dem Spielausschuss konkrete Ergebnisse und Erkenntnisse vorzulegen. Angehören sollen der vom DFB geleiteten AG "jeweils ein Vertreter jedes Regionalliga-Trägers, insgesamt fünf Vertreter der Vereine der 3. Liga (je einer aus den Gebieten West, Südwest, Nord, Nordost, Bayern) sowie Vertreter der DFL".
http://www.kicker.de/news/fussball/regi ... ieren.html
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Re: Regionalliga Reform

Beitragvon SVW_fanático » 10.10.2017, 18:39

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Re: Regionalliga Reform

Beitragvon spaceinvader » 11.10.2017, 18:37

Angesichts der vielen zweiten Mannschaften UND der zunehmenden Anzahl von Retortenclubs reichen 3 eingleisige Profiligen nicht aus, um den zahlreichen abgestürzten und absturzgefährdeten Traditionsvereinen sowie deren zig- hundertausenden Fans (die m.E. im Vordergrund aller Überlegungen stehen sollten) in Deutschland angemessen gerecht zu werden.

Die derzeit unter den 3 Profiligen angesiedelten Regionalligen sind wie es so schön heißt: nicht Fisch, nicht Fleisch, egal wie man es dreht und wendet, und egal ob nun 4- oder 5-gleisig, egal ob mit oder ohne zweiten Mannschaften. So oder so ist die derzeitige Struktur für jeden Fan eines Traditionsvereins letztlich doch immer eine Zumutung, was schlicht und einfach daran liegt, dass sich in den Ligen viel zu viele vollkommen uninteressante Dorfvereine befinden, die niemanden hinter dem Ofen hervor locken, davon dass die wenigsten davon professionelle Strukturen haben, mal ganz zu schweigen.

Wenn man sich die derzeitige Besetzung der 5 Regionalligen anschaut, fällt auf, dass man mit EINER weiteren professionellen Liga, bestehend aus 18-20 zusätzlichen Vereinen, den unbestrittenen Bedarf an zusätzlicher Kapazität für Profi-Fußball weitestgehend abdecken würde. Diesen Bedarf könnte man sehr einfach befriedigen durch eine zweigleisige dritte Liga, was ja auch von vielen seit Langem vorgechlagen wird. Leider ist diese Lösung nicht umsetzbar, da sich die Uhr nicht zurückdrehen lässt und kein amtierender Drittligist einer solchen Abschwächung seiner eigenen Position zustimmen würde, was mE absolut verständlich und nachvollziehbar ist.

Wenn man diese beiden Erkenntnisse, also 1.: Deutschland braucht - gemessen an der Zahl der Clubs mit entsprechendem Fanaufkommen - mindestens 4 Ligen mit professionellen Strukturen und 2.: eine zweigleisige Dritte Liga ist nicht umsetzbar - mal als gegebene Fakten akzeptiert, führt dies relativ einfach zur Lösung des Problems:

...und die wäre eine eingleisige vierte Liga, darunter dann meinetwegen 10-12 Oberligen. Die einzige Kröte, die zu schlucken wäre, dass dann unterhalb dieser neuen 4. Liga ein noch krasseres Nadelöhr entstünde. In der Liga sollte jeder Verein das Recht haben, seine (Heim-)Spiele selbst frei in TV und Internet zu vermarkten.

Jede andere Lösung ändert nichts am Grundproblem, nämlich dass 3 Profi-Ligen einfach viel zu wenig sind und ein Absturz in die 4. Liga, der jedem Traditionsverein früher oder später mal passieren kann, mit hoher Wahrscheinlichkeit jahr(zehnt)elange Tristesse und im schlimmstenfall den schleichenden Tod nach sich zieht...

Was bringt es uns, wenn demnächst nur noch der erste aus der Regio SW aufsteigt? Konkret heißt das doch nur, dass die Liga noch langweiliger wird als sie eh schon ist!
2007 ist erst der Anfang...
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Re: Regionalliga Reform

Beitragvon Markus » 12.10.2017, 21:27

Es darf nie so sein, dass ein Ligameister nicht aufsteigt.
Ich respektiere generell das Recht eines jeden Menschen auf freie Meinungsäußerung. Ich nehme dieses Recht aber auch für mich in Anspruch.
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Re: Regionalliga Reform

Beitragvon Volkstribun » 12.10.2017, 21:51

Man kann froh sein, dass die Sache mit einer Reform jetzt überhaupt mal angeschoben wird. Mit Maximalforderungen erreicht man eher nichts. Realistischer wäre es, entweder bei fünf Regios die zwei festen Aufsteiger für West und Südwest (bevor ein Lossystem über Jahre kommt, wer jeweils direkt aufsteigen darf) zu fordern oder aber vier Regios ('Bayern mit Sachsen und Thüringen, Nord mit Nordost) mit vier direkten Aufsteigern. Wenn man sich anschaut, welches Ungetüm der neue UEFA-Wettbewerb mit den Nationalmannschaften wird, kann einem ganz anders werden: Falls der DFB in solche Richtungen nachdenkt, wird alles nur noch schlimmer. Klar ist eine zweigeteilte 3. Liga oder eine ein- bzw. zweigleisige 4. Liga vielleicht besser, aber das kriegt man jetzt eh nicht durch.
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Re: Regionalliga Reform

Beitragvon Fidi » 14.10.2017, 13:17

spaceinvader hat geschrieben: (…) Die einzige Kröte, die zu schlucken wäre, dass dann unterhalb dieser neuen 4. Liga ein noch krasseres Nadelöhr entstünde. (…)

Bis zur Wiedereinführung der Regionalligen hatten wir doch über Jahre hinweg etwas ähnliches. Unter der eingleisigen Zweiten Bundesliga gab's 8 Oberligen.
Übrigens: Leidtragender war oft genug der SV Sandhausen, der's damals nicht durch das Nadelöhr schaffte.
SV Waldhof - unbestechlich, authentisch, unsterblich
http://www.kurpfalz.biz
erstes Spiel: 26.12.76 gegen FK Pirmasens 6:0
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Re: Regionalliga Reform

Beitragvon Electronicrebel » 31.10.2017, 10:55

http://www.reviersport.de/361549---regi ... ffeln.html

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Re: Regionalliga Reform

Beitragvon blauschwarz17 » 31.10.2017, 10:58

Electronicrebel hat geschrieben:http://www.reviersport.de/361549---regionalliga-koch-liebaeugelt-reduzierung-4-staffeln.html

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:idea: geht doch :!:
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Re: Regionalliga Reform

Beitragvon Schleifi » 01.12.2017, 17:22

Wollitz Haut wieder einen raus....
Natürlich wie immer überspitzt, aber er hat im Grunde ja Recht. Nur weil so ein Idiot meinte damals eine eigene Regio zu machen, kommt jetzt keiner mehr klar...Bild
Mein erstes Mal:

SV Waldhof Mannheim - SpVgg Unterhaching 0:1 (0:0)
2.Liga 1995/1996, 7. Spieltag
09.09.1995, 15:30 Uhr
Carl-Benz-Stadion (Mannheim), 8.000 Zuschauer
Schiedsrichter: Heinz-Dieter Casper (Dortmund)

0:1 Markus Oberleitner 75.min
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Re: Regionalliga Reform

Beitragvon Waldhof83 » 02.12.2017, 20:04

Da hat Wollitz nicht ganz unrecht.

Schon erstaunlich wie sich die gesamte Diskussion mittlerweile entwickelt hat. Ursprung war "Meister müssen aufsteigen", jetzt sind wir wieder bei "Der Proporz muss bis aufs letzte Iota gewahrt werden". Hier mal ein Statement der Drittligisten aus dem Gebiet des NOFV:

http://www.sportbuzzer.de/artikel/regio ... vorschlag/

Dem kann man nur zustimmen. Alleine auf den Gedanken zu kommen, in einer gleichen Ligenhierarchie - also der RL - verschiedene Aufstiegsmodalitäten zu haben ist doch komplett sinnbefreit. Damit würde ja langfristig ein glasklarer struktureller Vorteil für West und Südwest geschaffen werden, zu Lasten von Nord, Nordost und Bayern. Wenn West und Südwest direkt aufsteigen würden, hätten sie immer Planungssicherheit, die anderen nicht. Genau das ist es doch was Investoren (und zu ihnen gehören Sponsoren im gewissen Sinne auch) haben wollen: Planungssicherheit. Also wird man Geld in West und Südwest stecken und den Rest verkümmern lassen.

Einer der Vorschläge ist ja auch die RL Bayern um Sachsen und Thüringen zu erweitern und den Rest von Nordoste mit Nord zu vereinigen, West und Südwest würden bleiben wie sie sind:

http://www.alles-lausitz.de/meister-mue ... eigen.html

Der Proporz was Gesamtzahl an Vereinen betrifft wäre da in etwa gewahrt. Allerdings würde da ein struktureller Vorteil für West entstehen: Dort könnte man mehr oder weniger mit der S-Bahn zum Auswärtsspiel fahren, während in einer RL Südost Leipzig nach Rosenheim müsste und in der RL Nord Cottbus nach Flensburg. Auch in der Südwest sind die Entfernungen gering. Es spielt sich fast alles im Umkreis von 150 km um Mannheim herum ab. Für uns ein Riesenvorteil.

Aus Fairnessgründen sollte generell berücksichtig werden, dass auf dem Gebiet der Ex-DDR völlig andere wirtschaftliche und vereinstrukturelle Bedingungen herrschen: Es gibt kaum Großunternehmen, viele kleine Mittelständler (im Westen DER typische Sponsor für Vereine unterhalb der 3. Liga!) die eher ums überleben kämpfen, als sich den Luxus "Dorfvereinpimping" leisten zu können. In der DDR gab es kein Vereinsrecht, wie bei uns. Es konnten nicht einfach 5 Hansel einen Verein gründen. Daher ist es klar, dass es dort bis heute schlicht weniger Vereine gibt. Das weiss ein Herr Koch aus Bayern auch ganz genau, dass dem so ist, aber immer wieder wird die größere Anzahl an Vereinen in Bayern als DAS Totschlagsargument verwendet, um darzulegen, warum Bayern eine eigene RL zustehe.

Hier die Anträge, die am 8. 12. zur Abstimmung stehen:

http://www.liga3-online.de/regionalliga ... vergleich/

Es wird irgendwie ein fauler Kompromiss bei rauskommen, der das eigentliche Problem der seit 2012 zerstörten Pyramide nicht lösen wird. Eine wirkliche Lösung kann es nur geben, wenn die Ligenpyramide wieder steht und das geht eben nur, wenn die 3. Liga wieder zweigleisig wird oder wenn man zwischen RL und 3. Liga eine zweigleisige 4. Liga einführt. Selbst da könnte es noch Probleme geben, denn eigentlich müssten Thüringen und Sachsen dann in den Süden wechseln, das wollen die aber wohl nicht. Eine möglich 4. Liga Süd würde dann nur aus Südwest und Bayern bestehen, teils sogar ländlich/dörflich geprägt sein, während sich die 4. Liga Nord zu einer absoluten Großstadtliga entwickeln würde. Fügt man hier Sachsen und Thüringen der 4. Liga Süd hinzu, dann wäre das perfekte Verhältnis von Fläche, Einwohnerzahl und Anzahl an Vereinen zwischen Nord und Süd hergestellt.
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