Souveräner SiegEintracht Frankfurt zeigt sich bei Waldhof Mannheim gut in Schuss
Für die einen war es die Generalprobe, für die anderen erst der fünfte Trainingstag nach der Sommerpause. Neu-Zweitligist Eintracht Frankfurt gewann am Freitagabend ein Freundschaftsspiel im Mannheimer Carl-Benz-Stadion gegen den Neu-Regionalligisten SV Waldhof souverän mit 4:0 (3:0). Ein wenig enttäuschend war die Kulisse. Nur 3002 Zuschauer wollten die Partie sehen.
„Man konnte natürlich nicht erwarten, dass wir die Partie gewinnen. Wir waren vor diesem Spiel erst vier Tage in der Vorbereitung, die Frankfurter dagegen haben schon in der nächsten Woche ihr erstes Ligaspiel“, sagte Waldhof-Coach Reiner Hollich, der sich aber über die Leistung seiner Spieler sehr zufrieden zeigte: „Wir haben ein tolles Spiel gemacht. Das hat mir gut gefallen.“
Auch der Sportliche Leiter und Teammanager, Günter Sebert, war positiv überrascht und sagte: „Man hat natürlich gesehen, dass die Eintracht in Sachen Grundschnelligkeit deutliche Vorteile hatte. Aber das ist ja ganz normal. Unsere Mannschaft hat aber gezeigt, dass sie großes Potenzial hat.“
Trainer Hollich startete mit sechs Neuzugängen in der Anfangsformation. Der kongolesische Angreifer Kakoko, der erst vor wenigen Tagen verpflichtet wurde, stürmte von Beginn an. Im Mittelfeld agierten Michael Reith und Martin Wagner, im Defensivbereich gaben Thomas Scheuring und Fabian Heinrich ihr Debüt vor den Waldhof-Fans. Im Tor stand Michael Lutz. Das Sextett überzeugte und zeigte, dass es eine echte Verstärkung für den Regionalliga-Aufsteiger sein kann.
Wie nicht anders erwartet, übernahm Erstliga-Absteiger Eintracht Frankfurt sofort das Kommando. Coach Armin Veh ließ im ersten Durchgang seine vermeintliche A-Elf spielen. Wahrscheinlich wird dieselbe Formation, die am Freitag in der ersten Hälfte wirbelte, auch in der kommenden Woche beim Zweitliga-Saisonauftakt gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth auflaufen. Neuzugang Erwin Hoffer (5.) und Marco Russ (7.) vergaben zunächst gute Chancen. In der 21. Minute erzielte Alexander Meier nach einer Freistoßflanke per Kopf die Frankfurter Führung. Nur 60 Sekunden später erhöhte der überragende Sebastian Rode nach feinem Doppelpass mit Hoffer auf 2:0 (22.). Danach war der Schwung ein bisschen raus. Doch Hoffer gelang mit einem Schuss aus 16 Metern noch vor der Pause der dritte Frankfurter Treffer (40.).
„Die Mannschaft hat viel kombiniert, in der Abwehr sind wir gut gestanden, wurden aber auch wenig gefordert. Gut möglich, dass wir in der ersten Hälfte die Startelf des kommenden Spiels gegen Fürth gesehen haben“, meinte Armin Veh nach Spielschluss. Eine Entscheidung ist auf jeden Fall in der Torwartfrage gefallen: Thomas Kessler erhält, sofern keine Verletzung dazwischen kommt, den Vorzug vor Routinier Oka Nikolov (siehe auch überregionaler Sportteil).
Im zweiten Durchgang wechselten beide Teams noch einmal kräftig durch. Die Waldhöfer konnten die Begegnung ausgeglichener gestalten, doch die Tore schoss an diesem lauen Sommerabend nur die Eintracht vom Main. Der eingewechselte Theofanis Gekas (86.) markierte vier Minuten vor Schluss den 4:0-Endstand. Waldhof-Coach Hollich nahm es gelassen und meinte: „Frankfurt ist sicherlich Favorit auf den Bundesliga-Aufstieg, wir wollen nun weiter hart arbeiten. Dieses Spiel war jedenfalls ein guter Anfang.“ Die verletzten Daniel Herm, Klaus Gjasula und Kapitän Jurij Krause fehlten noch beim Regionalligisten. Mit Amadou Rabihou wurde im zweiten Durchgang ein Testspieler eingewechselt. Ob die Waldhöfer den Kameruner verpflichten, ist noch offen.
SV Waldhof Mannheim: Lutz (46. Adolf); Scheuring (46. Fazlija), Heinrich, Geiger, Murphy (46. Demirkol), Malchow (46. Hock), Reith (46. Suworow), Grujicic (70. Schmitt), Wagner (65. Dautaj), Reule (46, Rahibou), Kakoko (80. Pinna).
Eintracht Frankfurt: Kessler; Jung (61. Alvarez), Schildenfeld, Russ (82. Bell), Djakpa (61. Köhler), Schwegler, Rode (61. Clark), Lehmann (61. Gekas), Caio (46. Matmour), Hoffer (46. Fenin, 74. Hien), Meier (46. Korkmaz).