Presse, 10.03.2011

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Presse, 10.03.2011

Beitragvon immer-SVW » 10.03.2011, 08:30

Ein langes Projekt, das Zeit braucht

10.03.2011 - MANNHEIM

SV WALDHOF MANNHEIM Saison nach dem Fehlstart aus der Winterpause quasi gelaufen

(br). Die Karnevalszeit ist seit gestern vorbei. Schluss mit lustig ist derzeit auch beim SV Waldhof Mannheim angesagt. Mit viel Hoffnung war der Fußball-Oberligist vor wenigen Wochen in die Rückrunde gestartet. Als Zweiter wollte man den Tabellenführer FC Nöttingen noch einmal so richtig unter Druck setzen. Zudem rechnete sich der Traditionsklub im Badischen Pokal mindestens das Finale aus. Bei einem Sieg und damit verbundener Teilnahme am DFB-Pokal hätte der SVW viel Geld für die klamme Vereinskasse eingefahren. Doch innerhalb von drei Wochen platzten alle Träume. Nach einem 0:0 bei Astoria Walldorf und einer 1:2 -Heimpleite gegen den Bahlinger SC beträgt der Rückstand auf Primus Nöttingen mittlerweile 13 Zähler. Zudem hat sich der Traum vom DFB-Pokal mit einer 0:1-Niederlage im Viertelfinale beim Verbandsligisten VfR Mannheim erledigt. Ausgerechnet gegen den Erzrivalen wirkte das Waldhof-Team total emotionslos.

Coach Reiner Hollich zeigte sich bedient: „Das war ein Stoß ins Waldhof-Herz, mein Team hat Tugenden wie Wille und Leidenschaft, die man in so einem Derby braucht, nicht gehabt.“ Einige SVW-Anhänger, die ihr Team bis zum Schluss wie immer leidenschaftlich unterstützten, ließen ihre Frust am Trainer aus. Vereinzelte „Hollich raus“-Rufe gingen durch das Rhein-Neckar-Stadion. Teammanager Günter Sebert suchte die Schuld nach der Partie aber vernünftigerweise mit versteinerter Miene bei den Spielern: „Es wird personelle Konsequenzen geben.“ Hollich betonte: „Wir haben gedacht, wir hätten uns in der Winterpause verstärkt. Aber die Neuen haben das in den ersten drei Pflichtspielen noch nicht gezeigt.“ Daniel Reule, der von den Stuttgarter Kickers kam, und Christian Grujicic, der von Worms verpflichtet wurde, dürften sich angesprochen fühlen. „In Zukunft werde ich auf junge Spieler bauen. Ich bin normalerweise niemand, der seine Formation aufbricht. Aber diejenigen, die bislang nicht zum Zuge kamen, werden nun ihre Chance bekommen“, sagte Hollich.

Auch wenn die Stimmung beim Traditionsklub aktuell am Boden ist. Tatsächlich hätte vor neun Monaten niemand daran geglaubt, dass der Klub in der Oberliga vorne mitmischen würde. Auch die Arbeit von Trainer Reiner Hollich nun in Frage zu stellen, scheint bei einer nüchternen Zwischenbilanz bis zum heutigen Stand eher unangemessen. Vor der Runde musste der Verein nach dem Rückzug aus der Regionalliga in kürzester Zeit eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen. Da der SVW noch immer stark verschuldet ist und fast alle vier Monate öffentlich versichern muss, dass der Spielbetrieb weiter geht, waren Sebert und Hollich bei den Transfers stark die Hände gebunden. Beide schafften es dennoch, einen Kader zusammenzustellen, der sicherlich zu einem der Besten in der Oberliga Baden-Württemberg gehört.

Der Preis war jedoch, dass das Gros der Mannschaft eine enge Bindung zu dem Klub erst aufbauen musste. Vom direkten Wiederaufstieg durfte natürlich jeder beim SVW träumen. Aber realistisch war und ist dieser aufgrund der Umstände eigentlich nicht. Mit dem neuen Vorstand um den im Dezember gewählten Präsidenten Steffen Küster kam wieder Euphorie auf. Nach den vergangenen drei Wochen ist der Klub aber wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Die Saison ist praktisch gelaufen, aber vielleicht ist das auch eine Chance: Der neue Vorstand sollte sich nun auf die Arbeit konzentrieren, neue Strukturen im Verein schaffen und vor allem den Klub wirtschaftlich wieder regionalligatauglich machen. Sebert und Hollich sollte man in Ruhe weiterarbeiten lassen, um für die nächste Saison eine eingespielte Mannschaft zu stellen, die dann vielleicht auch wirklich um den Titel mitspielen kann. Nun haben beide nämlich Zeit, Akteure aus den eigenen Reihen heranzuführen oder vielleicht den ein oder anderen talentierten Spieler von Klubs aus der Region genauer unter die Lupe zu nehmen.

Ob der SV Waldhof Mannheim wieder in der Regionalliga spielen, oder irgendwann vielleicht sogar wieder im Profifußball auftauchen wird? Nicht unmöglich. Doch bis dahin ist es ein langes Projekt, für den Vorstand wie Sportliche Leitung auch einmal mehr als nur eine Saison einplanen müssten. Am Sonntag gastiert der SVW beim VfL Kirchheim/Teck. „Es muss weitergehen“, sagte Hollich im Moment der Niederlage. Vielleicht geht es nach der Partie beim SV Waldhof Mannheim auch wieder etwas lustiger zu.

http://www.wormser-zeitung.de/sport/lok ... 308121.htm
Nicht nach hinten, nur nach vorne geht der Blick. Waldhof in Liga 2.
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