Fortuna Düsseldorf II 0 : 0 SV Waldhof Mannheim
Mittig in die psychedelische Zielscheibe
Trotz der Verlegung aus Sicherheitsgründen des RL-Meisterschaftsspiels der Zwoten gegen den SV Waldhof Mannheim auf einen Montag wurde der Flinger Broich von einem großen Polizeiaufgebot abgeriegelt. Eingefunden hatten sich offiziell 695 Zuschauer, und auch der Auswärtsblock war im Gegensatz zu den letzten Spielen einigermaßen gefüllt.
Den Großteil der Auswärtsfans stellte eine kleine Ultras-Gruppe, die pünktlich mit dem Anpfiff das in allen Stadien identische Ultras-Standardprogramm startete und über neunzig Minuten gnadenlos durchhielt. Bereits die zweite Spielminute brachte einen der beiden Höhepunkte des Spiels, als Patrick Nettekoven ein Kopfballtor von Christopher Hock nach Freistoß von Patrick Bauder mit einer Glanzparade reaktionsschnell verhinderte. Den zweiten Höhepunkt leitete Olcay Turhan mit einem schönen Heber in den gegnerischen Strafraum auf Marco Königs ein. Dieser konnte von SVW-Torwart Kevin Knödler nur durch ein Foul am Torschuss gehindert werden. Schiedsrichter Christof Günsch zeigte ohne zu zögern auf den Elfmeterpunkt. Nun war das Auffälligste am Mannheimer Keeper sein grelles gelbrotes Trikot, dessen geschwungenes Kreismuster an eine psychedelisch gestaltete Zielscheibe erinnerte. Oliver Caillas hatte wohl ebenfalls diesen Eindruck, den er schoss den Elfmeter schwach aber zielgenau in Richtung Trikotzentrum und in die Arme von Knödler. Damit hatten sich die beiden einzigen Torchancen des Spiels erledigt. Die Zwote bemühte sich, ein druckvolles Spiel aufzubauen, was teilweise auch gelang und zu schönen Kombinationen aus dem Mittelfeld in den Angriff führte. Wirkliche Gefahr ging aber von beiden Mannschaften nicht aus. Auch die Ultras-Gruppe baute bis dahin hier und da noch einige Varianten in ihr monotonielastiges Repertoire ein.
Nach einer rund zehnminütigen Anfangsphase in der zweiten Spielhälfte, in der etwas angriffslustigere Gäste die Zwote unter Druck zu setzen versuchten, geschah nicht mehr viel. Beide Mannschaften spielten aus sicher stehenden Abwehrreihen heraus und neutralisierten sich zusehends. Selbst die vielen Freistöße der Mannheimer brachten keine Gefahr für die Flingeraner. Da keine Seite am Ende doch noch das wohl spielentscheidende Tor kassieren wollte, verflachte die Partie mit dem nahenden Abpfiff immer mehr. Die Mannheimer Ultras-Gruppe hatte inzwischen ihre Variationsmöglichkeiten ausgeschöpft und hypnotisierte Zuschauer und Spieler mit einem einschläfernden monotonen Dauersingsang. Den besten Auftritt bis zum Schlusspfiff hatte daher der dunkelrot über dem Flinger Broich aufgehende Vollmond.
SVW-Trainer Walter Pradt in der anschließenden Presskonferenz: „Wir hatten Glück bei dem berechtigten Elfmeter. Ansonsten haben wir das Spiel gut kontrolliert und sind kaum in Schwierigkeiten geraten. Leider haben wir nach vorne den letzten Ball zu oft falsch gespielt. Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis aber nicht ganz unzufrieden.“
Goran Vucic war nicht ganz so zufrieden: „Mit einem Punkt kann man zufrieden sein, aber durch den Elfmeter war mehr für uns drin. Wir müssen mehr Tore schießen, aber gegen kompakte Mannschaften, wie es heute die Mannheimer waren, tun sich meine Jungs noch schwer.“ (RR)
Statistik
Fortuna Düsseldorf II:
Nettekoven – L. van den Bergh, Haas, Michalsky, Palikuca, Dauser (63. Magos), Behlau, Turhan (66. Ari), Zent, Caillas (70. Abelski), Königs
Trainer:
Goran Vucic
SV Waldhof Mannheim:
Knödler – Böcher, Huckle, Banouas, Bauder, Oppermann, Hock, Laping, Ginter, Reith (83. Burgio), Reule (81. Jüllich)
Trainer:
Walter Pradt
Tore:
Fehlanzeige
Schiedsrichter:
Christof Günsch (Battenberg)
Zuschauer:
695
Gelbe Karten:
Turhan, Magos / Knödler
Gelbrote Karten:
- / -
Rote Karten:
- / -
http://www2.fortuna-duesseldorf.de/page ... /index.htm
Nicht nach hinten, nur nach vorne geht der Blick. Waldhof in Liga 2.